Werbung
Deutsche Märkte schließen in 6 Stunden 53 Minuten
  • DAX

    18.016,77
    -71,93 (-0,40%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.974,69
    -15,19 (-0,30%)
     
  • Dow Jones 30

    38.460,92
    -42,77 (-0,11%)
     
  • Gold

    2.337,70
    -0,70 (-0,03%)
     
  • EUR/USD

    1,0730
    +0,0029 (+0,27%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.572,64
    -2.627,55 (-4,22%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.365,91
    -16,66 (-1,21%)
     
  • Öl (Brent)

    83,22
    +0,41 (+0,50%)
     
  • MDAX

    26.272,53
    -73,54 (-0,28%)
     
  • TecDAX

    3.297,67
    -1,93 (-0,06%)
     
  • SDAX

    14.156,69
    -50,94 (-0,36%)
     
  • Nikkei 225

    37.628,48
    -831,60 (-2,16%)
     
  • FTSE 100

    8.094,68
    +54,30 (+0,68%)
     
  • CAC 40

    8.065,25
    -26,61 (-0,33%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.712,75
    +16,11 (+0,10%)
     

GESAMT-ROUNDUP: Ringen um richtigen Weg - Starke Lockerungen in Corona-Krise

BERLIN (dpa-AFX) - In der Corona-Krise können sich die Menschen in Deutschland auf erhebliche Lockerungen der Beschränkungen einstellen. Viel Verantwortung überlässt der Bund dabei den Ländern. In einer Schalte zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Länderchefs ging es am Mittwoch um das weitere Vorgehen.

VERANTWORTUNG FÜR WEITERE LOCKERUNGEN BEI DEN LÄNDERN

Die Länder bekommen zwar weitgehende Verantwortung für die Lockerung

- sie sollen aber auch eventuell wieder nötige Verschärfungen

garantieren. Die Bundesländer sollen sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt wird. Darüber verständigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten bei Beratungen am Mittwoch, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. In der Schalte hatte es demnach heftige Diskussionen über diesen Punkt gegeben, weil vor allem die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen diese Obergrenze nicht akzeptieren wollten. Am Ende habe sich aber Kanzlerin Merkel mit ihrem Vorschlag durchgesetzt, hieß es.

WERBUNG

FUSSBALL-BUNDESLIGA KÖNNTE BALD WIEDER STARTEN

Die Fußball-Bundesliga könnte noch im Mai wieder loslegen und ihre Saison mit Spielen ohne Publikum weiterführen. Der Bund will dem deutschen Profifußball nach dpa-Informationen die Zustimmung für die Wiederaufnahme des seit Mitte März wegen der Corona-Krise ausgesetzten Spielbetriebes in der 1. und 2. Bundesliga geben. Es sei wichtig, dem Profisport "insgesamt eine Perspektive zu geben, auch dort geht es um wirtschaftliche Fragen", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin wenige Stunden vor den Beratungen Merkels mit den Regierungschefs der Länder. Ein möglicher Termin ist in der der dpa in Berlin vorliegenden Beschlussvorlage des Bundes nicht genannt. Bislang galten als mögliches Datum der 15. oder der 22. Mai.

STARTSCHUSS FÜR BREITEN- UND FREIZEITSPORT

Der Bund will auch den Startschuss zur Wiederaufnahme des Sport- und Trainingsbetriebs im Breiten- und Freizeitsport in Deutschland geben, wie aus einer Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Erlaubt sein werden demnach zunächst nur sportliche Aktivitäten unter freiem Himmel und unter Bedingungen, auf die sich die Sportminister der Länder am 28. April geeinigt hatten. Dort werden als Bedingungen für die Wiederaufnahme des vereinsbasierten Sportbetriebs unter anderem genannt, dass eine ausreichende Distanz von 1,5 bis 2 Metern gewährleistet und der Sport kontaktfrei ausgeübt wird. Zudem müssten Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen, insbesondere bei der gemeinsamen Nutzung von Sportgeräten konsequent eingehalten werden.

KNAPP 165 000 CORONA-INFEKTIONEN IN DEUTSCHLAND NACHGEWIESEN

In Deutschland sind bis Mittwochvormittag über 164 800 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 10.15 Uhr: mehr als 164 000 Infektionen). Mindestens 6943 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 10.15 Uhr: 6808). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Die Reproduktionszahl lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstag bei 0,71. Das bedeutet, dass zehn Infizierte gut sieben weitere Menschen anstecken. Die Reproduktionszahl schwankte in den vergangenen Tagen zwischen 0,7 und 0,8. Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 137 400 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch hier mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

PROGNOSE: EU VOR REZESSION HISTORISCHEN AUSMAßES

Die Wirtschaft der Eurozone könnte laut der EU-Frühjahrsprognose wegen der Corona-Krise dieses Jahr um 7,7 Prozent schrumpfen und sich auch im nächsten Jahr nicht vollständig erholen. Die EU-Kommission sprach am Mittwoch in Brüssel bei der Vorlage ihrer Prognose von einer Rezession historischen Ausmaßes. "Europa erlebt einen ökonomischen Schock, wie es ihn seit der großen Depression nicht mehr gegeben hat", sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni.

DGB WARNT VOR "CORONA-CRASH" AUF AUSBILDUNGSMARKT

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert in der Corona-Krise mehr Einsatz von Politik und Wirtschaft für die Berufsausbildung. "Wir erwarten von Bundesregierung und Arbeitgebern, dass sie um jeden Ausbildungsplatz kämpfen", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack der Deutschen Presse-Agentur anlässlich des Berufsbildungsberichts, der an diesem Mittwoch im Bundeskabinett beraten wird. In dem jährlichen Bericht wird die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ausführlich dargestellt. "Ein Corona-Crash auf dem Ausbildungsmarkt muss verhindert werden, sonst droht sich die soziale Spaltung zu vertiefen", sagte Hannack. Auch nach der Krise würden die Unternehmen auf Fachkräfte angewiesen sein, aber schon vor Corona habe nur noch jeder fünfte Betrieb ausgebildet.

US-REGIERUNG WILL CORONAVIRUS-ARBEITSGRUPPE AUFLÖSEN

Die US-Regierung will die ranghoch besetzte Coronavirus-Arbeitsgruppe im Weißen Haus auflösen und sich stattdessen auf die Wiederöffnung der Wirtschaft konzentrieren. Die Menschen in Amerika seien "Kämpfer" und wollten zurück an die Arbeit gehen, sagte US-Präsident Donald Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einem Besuch im südwestlichen Bundesstaat Arizona. Gleichzeitig räumte er ein, dass es bei der von ihm angestrebten weitgehenden Lockerung der Corona-Beschränkungen weiterhin Neuinfektionen und Todesfälle geben werde. Das sei keine "perfekte Situation", aber man könne das Land nicht "fünf Jahre" geschlossen halten", sagte Trump.

CORONA BELASTET AUCH AIRPORT FRANKFURT STARK

Die Corona-Pandemie hat auch den Frankfurter Flughafen voll erwischt. Mit dem weitgehenden Stopp der internationalen Passagierflüge ist die Betreibergesellschaft Fraport <DE0005773303> umgehend in die roten Zahlen gerutscht und erwartet auch für das Gesamtjahr keinen Gewinn mehr. Inzwischen werden auch wichtige Bauprojekte in Mitleidenschaft gezogen, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Nach den ersten drei Monaten des Jahres stand bei dem MDax <DE0008467416>-Konzern unter dem Strich ein Minus von 29 Millionen Euro - der erste Verlust seit dem Börsengang im Jahr 2001. In den ersten drei Monaten 2019 hatte Fraport noch einen Gewinn von 30,5 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz brach im Jahresvergleich um knapp 18 Prozent auf 661 Millionen Euro ein, nachdem der Flugverkehr im Verlauf des März weitgehend zusammengebrochen war.

CORONA-REGELN WEGEN AFFÄRE IGNORIERT: REGIERUNGSBERATER GIBT JOB AUF

Wegen einer Affäre mitten in der Corona-Krise hat der britische Top-Wissenschaftler Neil Ferguson seinen Posten als Regierungsberater aufgegeben. Er habe Regeln zur sozialen Distanz durchbrochen, bestätigte Ferguson in einer Stellungnahme, die der Deutschen Presse-Agentur in London vorliegt. Nach Angaben des "Telegraph" hatte der Professor trotz der strengen Ausgangsbeschränkungen, zu denen er als Experte wesentlich beitrug, eine Affäre mit einer verheirateten Frau. Die zweifache Mutter soll ihn mehrfach besucht haben, was gegen die Maßnahmen verstieß. Bei der Frau handelt es sich laut "Daily Mail" um eine gebürtige Deutsche aus dem Allgäu. Die 38-Jährige soll in Berlin studiert haben und 2003 nach Großbritannien gezogen sein.