Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.492,49
    +15,40 (+0,08%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.083,42
    +1,68 (+0,03%)
     
  • Dow Jones 30

    39.807,37
    +47,29 (+0,12%)
     
  • Gold

    2.254,80
    +16,40 (+0,73%)
     
  • EUR/USD

    1,0792
    -0,0001 (-0,01%)
     
  • Bitcoin EUR

    64.942,07
    -436,99 (-0,67%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Öl (Brent)

    83,11
    -0,06 (-0,07%)
     
  • MDAX

    27.043,04
    -48,91 (-0,18%)
     
  • TecDAX

    3.454,38
    -2,98 (-0,09%)
     
  • SDAX

    14.294,62
    -115,51 (-0,80%)
     
  • Nikkei 225

    40.369,44
    +201,37 (+0,50%)
     
  • FTSE 100

    7.952,62
    +20,64 (+0,26%)
     
  • CAC 40

    8.205,81
    +1,00 (+0,01%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.379,46
    -20,06 (-0,12%)
     

GESAMT-ROUNDUP 3: Fulminanter Erfolg Bidens bei Vorwahl-Marathon

(neu: Tweet Biden im dritten Absatz)

WASHINGTON (dpa-AFX) - Im Wettlauf um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten ist dem früheren US-Vizepräsidenten Joe Biden ein unverhofftes Comeback gelungen. Nach seiner Siegesserie am "Super Tuesday" dürfte ihm der Abgang eines Konkurrenten einen weiteren Schub versetzen: Der Milliardär Michael Bloomberg stieg am Mittwoch infolge enttäuschender Ergebnisse bei den Abstimmungen in 14 Bundesstaaten aus dem Rennen aus. Biden ist wie Bloomberg ein Demokrat aus dem moderaten Lager der Partei. Noch hat auch der linke Senator Bernie Sanders Chancen auf die Nominierung.

Nach Prognosen von TV-Sendern gewann Biden (77) am Dienstag 9 von 14 Bundesstaaten: Neben dem zweitwichtigsten Bundesstaat Texas auch Alabama, Arkansas, Massachusetts, Minnesota, North Carolina, Oklahoma, Tennessee und Virginia. Bei der wichtigsten Vorwahl im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Kalifornien lag nach Berechnungen der Sender allerdings Sanders (78) vorne. Sein Wahlkampfteam erklärte ihn dort zum Gewinner. Auch Fox News prognostizierte in Kalifornien einen Sieg des selbst ernannten "demokratischen Sozialisten". Andere US-Sender wie CNN zögerten zunächst, das Rennen für entschieden zu erklären. Klarer sah es in Sanders' Heimat-Staat Vermont, in Colorado und Utah aus. Für Maine lagen zunächst keine Prognosen vor.

Nach dem "Super Tuesday" ist weiterhin offen, welcher Demokrat bei der Wahl im November gegen US-Präsident Donald Trump antreten wird. Das Bewerberfeld dünnte sich mit dem Abgang Bloombergs jedoch weiter aus. Es bestehe für ihn rein rechnerisch keine Chance mehr, sich die Nominierung zu sichern, erklärte Bloomberg. Der richtige Kandidat sei Biden. Wenn er selbst im Rennen bleibe, würde es das Ziel, US-Präsident Donald Trump zu besiegen, nur erschweren. Biden bedankte sich auf Twitter bei Bloomberg. In dem Rennen gehe es nicht nur um Kandidaten und Politik. "Es geht darum, Donald Trump zu besiegen." Mit Bloombergs Hilfe werde das gelingen.

WERBUNG

Obwohl Bloomberg Hunderte Millionen US-Dollar seines eigenen Vermögens in den Wahlkampf gesteckt hatte, schnitt der 78-Jährige am Dienstag enttäuschend ab. Er gewann lediglich das Außengebiet Amerikanisch-Samoa, wo es nur um sechs Delegiertenstimmen ging. Trump reagierte mit Häme auf Bloombergs Rückzug. "Ich hätte ihm schon vor langer Zeit sagen können, dass er nicht das nötige Zeug dazu hat", schrieb der Präsident auf Twitter. Bloomberg hätte sich mit dem Verzicht auf eine Kandidatur Trump zufolge viel Geld sparen können.

Im Rennen bleiben neben Sanders und Biden noch die chancenlose Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard (38) und die Senatorin Elizabeth Warren (70). Sie musste eine herbe Niederlage einstecken: Selbst ihren Heimat-Bundesstaat Massachusetts konnte Warren nicht gewinnen.

Beim "Super Tuesday" ging es um insgesamt 1344 Delegiertenstimmen, die beim Nominierungsparteitag der Demokraten im Juli in Milwaukee (Wisconsin) den Präsidentschaftskandidaten der Partei offiziell bestimmen werden. Alleine in Kalifornien werden 415 Delegiertenstimmen vergeben. In Texas sind es 228. Nicht alle Delegiertenstimmen gehen an den Sieger in den jeweiligen Bundesstaaten: Sie werden in der Regel unter Kandidaten verteilt, die mehr als 15 Prozent der Stimmen gewinnen konnten.

Für die Nominierung benötigt ein Bewerber beim Parteitag mindestens 1991 der 3979 regulären Delegiertenstimmen - mehr als ein Drittel davon war bei den Vorwahlen am Dienstag zu holen. Der "Super Tuesday" war daher der wichtigste Tag bei der Suche nach einem Herausforderer für Amtsinhaber Trump.

Biden kann auf starken Rückhalt bei schwarzen Wählern bauen. In südlichen Bundesstaaten fuhr er teils beträchtliche Erfolge ein. So lag er in Alabama nach vorläufigen Ergebnissen der Wahlkommission des Bundesstaats bei mehr als 63 Prozent der Stimmen, Sanders kam dort auf knapp 17 Prozent. In Virginia lag Biden nach vorläufigen Ergebnissen rund 30 Prozentpunkte vor Sanders.

Vor dem "Super Tuesday" hatte Sanders bei den Demokraten nach vier Vorwahlen in Führung gelegen. Auch in nationalen Umfragen stand er an der Spitze. Zuletzt hatte Biden ihn im südlichen Bundesstaat South Carolina allerdings abgehängt. Am Abend vor dem "Super Tuesday" hatte Biden zudem einen kräftigen Schub bekommen: Die ausgeschiedenen Präsidentschaftsbewerber Pete Buttigieg, Amy Klobuchar und Beto O'Rourke riefen Anhänger dazu auf, seine Kandidatur zu unterstützen.

Biden zeigte sich am Dienstagabend vor Anhängern siegessicher. "Erst vor wenigen Tagen haben die Presse und die Experten diesen Wahlkampf für tot erklärt", sagte er in Los Angeles. "Wir sind sehr lebendig!" Biden fügte hinzu: "Wir sind besser als dieser Präsident. Also steht wieder auf und holt Euch das Land zurück." Auch Sanders gab sich in Vermont zuversichtlich: "Heute Abend sage ich euch mit absoluter Zuversicht, dass wir die demokratische Nominierung gewinnen werden und wir den gefährlichsten Präsidenten in der Geschichte dieses Landes schlagen werden."

Trump hat bei den Republikanern keine ernstzunehmende Konkurrenz. Die Partei verzichteten daher in mehreren Bundesstaaten auf Vorwahlen. Am Dienstag hielten sie aber in 13 der 14 "Super Tuesday"-Staaten Vorwahlen ab. Trump erklärte sich dort überall zum Sieger.

Die Vorwahlen ziehen sich insgesamt noch bis Juni hin, bevor die Nominierungsparteitage der Parteien anstehen. Die Republikaner werden im August formell Trump zu ihrem Präsidentschaftskandidaten küren.