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Die geopolitischen Krisen sind zurück – und drücken die Börsenstimmung

„Sell in May and go away“, ist eine alte, abgedroschene Börsenweisheit. Und doch sprechen die jüngsten Ereignisse dafür, dass es klug war, im Jahr 2018 dem Rat zu folgen.

Das hat mehrere Gründe: In Italien etabliert sich eine der Europäischen Union (EU) kritisch gegenüberstehende Regierung, die die ohnehin hohe Staatsverschuldung weiter erhöhen will. Geplant sind höhere Sozialausgaben, Steuersenkungen und eine Rücknahme der Rentenreform. Volkswirte befürchten eine neue Schuldenkrise in der EU. In Spanien ist die Regierung um Ministerpräsident Mariano Rajoy in die Krise geraten.

Für zusätzliche Unsicherheit sorgte US-Präsident Donald Trump mit der Absage seines Treffens mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un. Der Konflikt zwischen den beiden Staaten scheint folglich noch nicht beigelegt. Dies sind welt- und europapolitische Ereignisse, die die Börse in der nächsten Woche weiter belasten werden.

„Angesichts des außen- und wirtschaftspolitischen Chaos in Washington treten die Konjunkturdaten aktuell etwas in den Hintergrund“, analysiert die Helaba und ergänzt, dass ein Tweet von Trump „mehr Marktverwerfungen auslösen kann als ein noch so aussagekräftiger Indikator“. Ihrer Meinung nach bleibe der Dax anfällig für Rückschläge.

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Dass nach VW nun auch Daimler wegen möglicher Verstöße gegen Abgasgesetze am Pranger steht, schlägt ebenfalls auf die Stimmung. Zudem kündigte Trump höhere Zölle für importierte Autos an, was die Kurse von Daimler & Co. zusätzlich runterzieht.

Nach Ansicht von Robert Halver, Leiter Kapitalmarktstrategie bei der Baader Bank, begrenzt sich der Schaden nicht nur auf die Autoindustrie: „Darunter leidet die Euro-Wirtschaft, die laut Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende und Dienstleistungsgewerbe eine fortgesetzte Stimmungseintrübung zeigt.“ Bank-Aktien werden ihren Inhabern voraussichtlich auch keine Freude bereiten. Denn die EU-Finanzminister einigten sich am Freitag darauf, die Kreditregeln zu verschärfen.

„An den Märkten braut sich zunehmend ein giftiger Cocktail zusammen“, fasst Wolfgang Albrecht, Investmentanalyst bei der Landesbank LBBW, die Situation in der Nachrichtenagentur Reuters zusammen. Unter diesen Umständen spricht wenig dafür, dass das wichtigste deutsche Börsenbarometer die Marke von 13.000 Punkten wieder überspringt. Am Freitag verfehlte er diese psychologisch wichtigen Marke trotz eines Gewinns von 0,7 Prozent deutlich und ging mit 12.938 Punkten aus dem Handel.

Baader-Stratege Halver sieht die Situation weniger dramatisch. Er beobachtet, dass Finanzprofis in den USA ihre Absicherungsgeschäfte zurückfahren. Das signalisiere Zuversicht. Wenn die Kurse in den USA stiegen, würden sie die deutschen Kurse mitziehen.

Immerhin nehmen die Börsianer vom Freitag die positive Nachricht mit, dass der Abwärtstrend des Ifo-Index gestoppt ist. Das Konjunkturbarometer verharrte im Mai auf dem Stand des Vormonats bei 102,2 Punkten.

Als weitere gute Nachricht bleibt festzuhalten, dass Saudi-Arabien und Russland Insidern zufolge sich für höhere Öl-Fördermengen stark machen. Geplant sei, die von den Opec- und den Nicht-Opec-Mitgliedern täglich hergestellte Ölmenge um eine Million Barrel (je 159 Liter) zu erhöhen, meldete Reuters. Unter diesen Umständen könnte der Ölpreis sinken.

Nennenswerte Impulse von Unternehmen sind nicht zu erwarten. Die großen Gesellschaften sind mit ihrer Quartalsberichterstattung durch. Es stehen noch einige Hauptversammlungen an. Etwa am Dienstag von Fraport und Hapag Lloyd sowie am Mittwoch die der Software AG und Adler Real Estate.