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General Electric überrascht die Investoren – Boeing 737 Max wird zum neuen Risiko

Der krisengeschüttelte Mischkonzern General Electric (GE) hat die Investoren positiv überrascht. Nach den jüngsten Ergebnissen kletterte die Aktie schon vor dem Start an der Wall Street um acht Prozent nach oben. Mit einem Gewinn von 3,55 Milliarden Dollar hat der amerikanische Siemens-Rivale die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Vorstandschef Larry Culp hielt auch an dem Ausblick für das laufende Jahr fest.

GE steckt derzeit in einer seiner schwersten Krisen in der Geschichte des Unternehmens. Überteuerte Zukäufe und Missmanagement haben dem Traditionskonzern stark zugesetzt. Culp ist bereits der zweite neue Vorstandsvorsitzende, seit der langjährige Chef Jeffrey Immelt im Sommer 2017 seinen Posten räumen musste.

Unter Culp, der im Oktober angetreten ist, hat sich der Aktienkurs des Unternehmens in den vergangenen Monaten wieder leicht erholt. Aber der Börsenwert liegt immer noch bei einem Drittel von dem, was GE noch vor drei Jahren wert war.

Die schwächelnde Kraftwerksparte läuft weiter schlecht. Aber dafür konnte der Siemens-Konkurrent in den Sparten Luftfahrt sowie Öl und Gas die Gewinne deutlich steigern. „Unsere Quartalsergebnisse waren besser als wir erwartet hatten. Das liegt aber auch im Wesentlichen an der Terminierung bestimmter Bilanzpositionen, die sich im Verlauf des Jahres wieder ausgleichen werden“, sagte Culp.

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Der Manager erhöhte deshalb nicht die Prognose für das Jahr, sondern bestätigte sie. Dieses Jahr sei ein „Reset“-Jahr – also eins, in dem die Weichen für die Zukunft gestellt werden sollen.

Der Gewinn von 3,55 Milliarden Dollar steht im Gegensatz zu einem Verlust von 1,18 Milliarden Dollar im gleichen Quartal vor einem Jahr. Damals hatten vor allem starke Abschreibungen das Ergebnis verhagelt. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent auf 27,3 Milliarden Dollar. Hier hatten die Beobachter mit einem Rückgang auf 26,9 Milliarden Dollar gerechnet.

In der schwierigen Kraftwerkssparte ging der Umsatz um 22 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar zurück. In der Luftfahrtsparte legte der Umsatz dagegen um zwölf Prozent auf knapp acht Milliarden Dollar zu. Die Öl- und Gassparte setzte mit 5,63 Milliarden Dollar vier Prozent mehr um.

Neues Risiko: 737 Max

Doch auch in der erfolgreichen Luftfahrt-Sparte hat GE ein „neues Risiko“ ausgemacht: die 737 Max. Die Boeing-Maschine bleibt seit dem zweiten Absturz in Äthiopien weltweit am Boden und der Flugzeugbauer hat die Auslieferungen bereits gedrosselt.

Mittelfristig kann das auch GE treffen. Schließlich baut General Electric in einem Joint Venture mit Safran die Triebwerke für die 737 Max. Sollte das Flugverbot noch lange andauern, könnte das auch GE treffen.

Neben der Sanierung des Kraftwerkbereichs steht für Culp der Schuldenabbau im Vordergrund. Erst Ende Februar hatte der GE-Chef angekündigt, dass General Electric seine Biotechsparte für 21 Milliarden Dollar an Danaher verkauft. Mit dem Verkauf will er auch die hohen Schulden senken, die zuletzt bei mehr als 100 Milliarden Dollar lagen.

General Electric verbrennt zwar weiter Kapital. Der negative Cashflow – also die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen – lag bei 1,2 Milliarden Dollar. Das ist zwar immer noch viel, aber „viel weniger als wir erwartet hatten“ sagte Julian Mitchell, Analyst bei Barclays.

Einen weiteren Rückschlag erlitt der US-Konzern im Irak. Das kriegszerstörte Land hat den Erzrivalen Siemens zum Partner für den Wiederaufbau der Stromversorgung ausgewählt. Der Münchener Konzern habe damit gute Chancen, einen großen Teil der Aufträge im Volumen von rund 14 Milliarden Euro zu erhalten, sagte der irakische Ministerpräsident Adil Abdel Mahdi bei einem Besuch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Um dieses Milliardengeschäft hatte sich auch GE beworben, mit politischer Unterstützung der US-Regierung von Präsident Donald Trump.

Mit Agenturmaterial