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General Electric überrascht Investoren mit Gewinn

Das kriselnde US-Konglomerat General Electric (GE) hat endlich wieder einmal mit guten Nachrichten überrascht. Der Siemens-Rivale hat im vierten Quartal 574 Millionen Dollar Gewinn geschrieben. Die GE-Aktie kletterte daraufhin zum Start des Börsenhandels in New York um mehr als neun Prozent.

Die Zahlen waren mit Spannung erwartet worden. Schließlich befindet sich GE in einer schweren Krise. Beim letzten, im Oktober erschienenen Zwischenbericht entsetzte der neue Vorstandsvorsitzende Larry Culp die Märkte mit milliardenschweren Abschreibungen und einem Verlust von knapp 23 Milliarden Dollar. Für das vierte Quartal wollte er damals keinen Ausblick geben. Und die Dividende wurde auf fast null gesenkt.

Das war ein Schock für die Investoren, aber auch ein klares Zeichen, dass der neue CEO den Ernst der Lage erkannt hat. GE ist schließlich nur noch ein Schatten seiner selbst. Das Unternehmen, das vor 18 Jahren noch 600 Milliarden Dollar an der Börse wert war, kostet heute nur noch ein Zehntel davon.

Umso überraschender kam jetzt der kräftige Gewinn. Der Umsatz kletterte dabei gegenüber dem vierten Quartal 2017 um fünf Prozent auf 33 Milliarden Dollar.

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Der seit Herbst amtierende Culp machte klar, dass er vor allem die Schulden senken und alte Probleme hinter sich bringen will. Er teilte mit, dass sich GE mit dem US-Justizministerium geeinigt hat, die Ermittlungen gegen die Hypothekentochter WMC mit einem 1,5 Milliarden Dollar schweren Bußgeld beizulegen. Dabei ging es vor allem um Subprime-Kredite aus der Vergangenheit. Die Ungewissheit hatte auf dem Aktienkurs von GE gelastet.

„Ich bin ermutigt durch die Veränderungen, die wir vornehmen, um GE stärker zu machen“, sagte Vorstandschef Culp bei der Vorlage der Quartalszahlen.

Auch bei den Investoren kommt der neue Kurs gut an: „Seit Larry Culp im Oktober die Führung übernommen hat, bewegen sich die Dinge vorwärts und wir sehen, dass die Risiken abnehmen, während die Liquidität zunimmt“, lobte Nicholas Heymann vom Investmenthaus William Blair.

„Ich kann nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass ich alle Skelette im Schrank gefunden habe. Aber ich denke, diese Nachrichten zu WMC sind sehr ermutigend“, sagte Culp auf die Frage eines Analysten. „Wir haben uns die Dinge im Unternehmen mit vielen neuen Augen angeschaut“, stellte er klar.

Energiesparte mit Verlust

Eines der größten Probleme von ‧General Electric bleibt die Energiesparte. Bei den Kraftwerken läuft es nicht mehr rund. In der Sparte fiel der Umsatz im vierten Quartal um ein Viertel auf 6,8 Milliarden Dollar. Unter dem Strich stand ein Verlust von 872 Millionen Dollar. „Wir waren zu spät dran, die neue Realität im Energiemarkt zu verstehen“, stellte Culp ohne Umschweife klar.

Das Marktumfeld ist derzeit extrem schwach, da immer mehr Kunden auf erneuerbare Energien setzen. Das hatte zuletzt auch der deutsche Konkurrent Siemens zu spüren bekommen. Bei den Münchenern sanken die Umsätze der Kraftwerkssparte „Power and Gas“ zuletzt um weitere neun Prozent auf gut 2,8 Milliarden Euro.

Culp hat all diese Probleme geerbt. Er kam von außen zu GE, nachdem er zuvor ein deutlich kleineres Konglomerat, Danaher, sehr erfolgreich geführt hatte. Er ist bereits der zweite neue CEO, seit Jeffrey Immelt im Sommer 2017 gehen musste.

Unter Immelt hatte GE massiv investiert und zuletzt die vielen Sparten nicht mehr im Griff. Immelts Nachfolger John Flannery hatte versucht, das Unternehmen zu verschlanken. Weil der Wandel dem Verwaltungsrat nicht schnell genug ging, musste aber auch er gehen.

Gleich nach seinem Amtsantritt hat Culp 22 Milliarden Dollar auf die Energiesparte abgeschrieben. Diese hatte vor einigen Jahren große Teile des Energiegeschäfts von Alstom viel zu teuer zugekauft. Kurz danach brach dann der Markt für Kraftwerksturbinen massiv ein.

Grundsätzlich hat Culp an dem Plan festgehalten, den sein Vorgänger Flannery im Juni vorgelegt hatte: radikale Simplifizierung – auch dank des Verkaufs der Anteilsmehrheit am Öldienstleister Baker Hughes und der Abtrennung der Gesundheitssparte.

Aber bei den operativen Abläufen will Culp einiges ändern. Er will weg von der Zentrale und der Bürokratie hin zum Operativen. „Die einzelnen Mitarbeiter in der Fabrik oder auf dem Feld sollen wissen, wie sie mit ihrer Arbeit die Margen verbessern können“, sagte Culp.

Trotz aller Ankündigungen bleibt Culp allerdings die Details schuldig. Einen Ausblick für 2019 will er erst „in naher Zukunft“ geben. Das kommt bei den Beobachtern nicht besonders gut an. „Das Fehlen von Angaben zu 2019 ist auch überraschend und lässt Unsicherheit auf dem bevorstehenden Pfad vermuten“, kommentiert der Analyst Joe Ritchie von Goldman Sachs.