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Gehaltscheck: Was verdient ein Schornsteinfeger?

Sie heißen Schlotfeger, Kaminkehrer oder Schornsteinfeger – und gelten in ihrer schwarzen Kluft als Glücksbringer. Was macht den Beruf so besonders? Und wie glücklich ist man über das Gehalt? Der Check.

Schornsteinfeger auf den Dächern Berlins. (Bild: Getty Images)
Schornsteinfeger auf den Dächern Berlins. (Bild: Getty Images)

Die Aufgaben: drei Hauptbereiche
Der Schornsteinfeger kommt in den meisten Häusern und Wohnungen einmal pro Jahr. Seine Aufgaben liegen dabei in drei Bereichen: zum einen das Kaminkehren, also die Säuberung von Schornsteinen und Abgasanlagen, um festsitzenden Ruß zu entfernen. Dafür benutzt der Handwerker spezielle Kehrwerkzeuge, wie Stoßbesen und Schultereisen. Zum anderen überprüft der Schornsteinfeger in den Gebäuden die Feuerstellen auf mögliche Störungen bei den Abzügen. Mit einem Messinstrument wird dabei der Kohlenmonoxid-Gehalt gemessen, der nicht über einem gesetzlichen Kontrollwert liegen darf. Als dritte wichtige Aufgabe kontrolliert der Schornsteinfeger noch die Dunstabzugshauben in gewerblichen Betrieben, wie Restaurants. Auch hier müssen bestimmte Werte eingehalten werden.

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Die Ausbildung: drei Jahre Lehrzeit
Der Beruf hat, wie die meisten Handwerker, eine dreijährige Lehrzeit. Viele steigen auch über ein freiwilliges Praktikum in den Bereich ein. Die Vergütung ist durch Tarifverträge geregelt und liegt im ersten Ausbildungsjahr bei 520 Euro. Im dritten Lehrjahr sind dann mit 650 Euro rund 100 Euro mehr drin. Nach der Ausbildung ist das Gehalt durch den Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger geregelt.

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Das Gehalt: Lohn nach Tarif
Laut Tarif gibt es sechs Gehaltsgruppen. Man beginnt in der Gruppe 0. In der Gruppe I verdient ein Schornsteinfeger 13,83 Euro pro Stunde. Bei einer normalen 40-Stunden-Woche wäre das ein minimales Bruttogehalt von ca. 2212 Euro. Der Verdienst steigt mit der Berufserfahrung, in der gruppe VI sind als Schornsteinfegermeister mit langjähriger Betriebszugehörigkeit rund 3.073 Euro brutto in der Lohntüte. Wer noch eine Zusatzausbildung macht und die Qualifikation als Gebäudeenergieberater oder Brandschutztechniker hat, verdient in der Gruppe V mit ca. 3.300 Euro am meisten.

Der Schornsteinfeger soll besonders zum Jahresende Glück bringen. (Symbolbild: Getty Images)
Der Schornsteinfeger soll besonders zum Jahresende Glück bringen. (Symbolbild: Getty Images)

Die Besonderheiten: Zylinder und Kehrbezirk
Da ist natürlich erstmal die Arbeitskleidung: ganz in schwarz, Jacke mit Goldknöpfen und als Tüpfelchen auf dem i noch der Zylinder auf dem Kopf. Der Hut ist ein alter deutscher Handwerksbrauch, der irgendwann einmal der Schornsteinfeger-Zunft von einem Fürsten als Privileg verliehen worden sein soll. Eine andere Tradition war bis 2013 das Arbeitsgebiet. Jeder Ort war in sogenannte Kehrbezirke eingeteilt, wo jeweils nur ein städtischer Bezirksschornsteinfegermeister das Kehrmonopol hatte. Heute dürfen sich die Hausbesitzer ihren Schornsteinfeger selbst aussuchen. Da man regelmäßig immer die gleichen Kunden besucht, ist es als Kaminkehrer wichtig, auch die Kontakte entsprechend zu pflegen. Ein kleiner Smalltalk gehört da schon mal zur Arbeit dazu.

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Warum bringt der Schornsteinfeger eigentlich Glück?
Besonders zum Jahresende taucht der schwarze Kaminkehrer als Glücksbringer auf Karten oder als Marzipanfigur auf. Meistens begleitet von Kleeblatt oder Schweinchen. Doch warum gerade der Schornsteinfeger? Der Aberglaube ist alt: Früher, als die Menschen noch offene Feuerstellen als Heizung nutzten, war der schwarze Geselle derjenige, der potentielle Hausbrände quasi im Keim erstickte. Es hieß: Ein Glück, dass der Schornsteinfeger da war!

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