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Gehaltscheck: Das verdienen die Deutschen im Vergleich — und so viel sparen sie

Wie viel Erwerbstätige verdienen, hängt stark von der Branche ab, in der sie tätig sind.
Wie viel Erwerbstätige verdienen, hängt stark von der Branche ab, in der sie tätig sind.

Bislang gestaltet sich das Jahr 2020 für die deutsche Wirtschaft aufgrund der Corona-Krise alles andere als rosig. Während viele Erwerbstätige mit Einkommenseinbußen zu kämpfen haben, stoßen Jobsuchende oftmals auf verschlossene Türen. In vielen Branchen wird derzeit kaum eingestellt.

Gerade in dieser Zeit lohnt sich ein vergleichender Blick auf die durchschnittlichen Monatsverdienste in verschiedenen Branchen. Denn hier gibt es teilweise gravierende Unterschiede, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen.

Spitzenverdiener in Erdöl- und Erdgas-Industrie

Eine in Vollzeit beschäftigte Person verdiente laut dem Statistischen Bundesamt im Jahr 2019 durchschnittlich 3.994 Euro brutto im Monat. Das entspricht einem Jahresgehalt von 47.928 Euro. Doch diese Zahl ist mit Vorsicht zu genießen. Es handelt sich um einen rechnerischen Mittelwert. Besonders hohe Einkommen ziehen diesen Wert nach oben.

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Daher ist es sinnvoll, die Durchschnittsgehälter nach Branchen zu betrachten. Hierbei zeigt sich, dass besonders die Energieversorgungs-, Informations- und Kommunikations-Branche, sowie Finanz- und Versicherungsdienstleister ihren Angestellten ein sattes Monatsgehalt bieten. Zwischen 5.137 und 5.393 Euro brutto im Monat verdienten Angestellte hier im vergangenen Jahr durchschnittlich.

Ein noch detaillierterer Blick in diese Branchen zeigt starke Unterschiede zwischen den jeweiligen Berufsgruppen. So sind Beschäftigte im Bereich der Gewinnung von Erdöl und Erdgas insgesamt am besten gestellt. Durchschnittlich gibt es hier ein Monatsgehalt von 6.748 Euro. In der Branche Kokerei und Mineralölverarbeitung bekommen Erwerbstätige in Vollzeit durchschnittlich 6.124 Euro brutto im Monat. Und auch Unternehmensberaterinnen und Unternehmensberater verdienen mit 5.699 Euro Bruttomonatsgehalt sehr gut.

Systemrelevante Berufe verdienen weniger als der Durchschnitt

Dahingegen sieht der Verdienst von Vollzeitbeschäftigten in der Gastronomie mager aus. Hier gibt es nur 2.480 Euro brutto im Monat. Und auch Angestellte, die sich beruflich mit der Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften beschäftigen, müssen mit wenig Einkommen auskommen. Hier gibt es durchschnittlich nur 2.460 Euro brutto.

Berufsgruppen, die in der Corona-Krise als systemrelevant gelten, verdienen oftmals weniger als der Durchschnitt, wie eine weitere Auflistung zeigt. So liegt der Durchschnittsverdienst von Fachkräften im Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2019 bei 2.186 Euro. Fachkräfte, die in Altenheimen arbeiten, verdienten durchschnittlich 3.116 Euro brutto im Monat. Vollzeitbeschäftigte Fachkräfte, die in Krankenhäusern arbeiten, bekamen im Schnitt 3.502 Euro brutto im Monat.

Zu diesen Bruttogehältern kommen dann noch Sonderzahlungen — zum Beispiel in Form von Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Die Höhe des Verdienstes in den jeweiligen Branchen ist zudem von den individuellen Merkmalen der Beschäftigten abhängig. So verdienen Personen mit Universitätsabschluss meistens mehr. Und auch mit dem Alter steigt das Einkommen für gewöhnlich, erklärt das Statistische Bundesamt.

Gender Pay Gap im Jahr 2019 bei 20 Prozent

Neben dem starken Kontrast zwischen den Branchen zeigen die Zahlen auch, dass Frauen in Deutschland immer noch deutlich weniger verdienen als Männer. Der unbereinigte Gender Pay Gap wird für das Jahr 2019 mit 20 Prozent beziffert.

Hierbei fällt auf, dass der Lohnunterschied in den neuen Bundesländern sehr viel geringer ist (sieben Prozent) als in den alten Bundesländern (21 Prozent). Als unbereinigter Gender Pay Gap wird die Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes der Männer und Frauen im Verhältnis zum Bruttoverdienst der Männer bezeichnet.

Uneinigkeit über Sparverhalten der Deutschen in der Corona-Krise

Noch uneinig sind sich Expertinnen und Experten, wie viel Geld die Deutschen während der Coronakrise sparen. Eine Umfrage der Norisbank, über die Business Insider an anderer Stelle berichtete, ergab, dass es für viele Deutsche aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in diesem Jahr nicht möglich sein wird, Geld auf die hohe Kante zu legen.

Dahingegen kommt eine Studie der DZ-Bank, über die die ARD berichtete, zum Ergebnis, dass die Deutschen in diesem Jahr so viel sparen, wie seit 1992 nicht mehr. Demnach dürfte der Anteil des Ersparten am verfügbaren Einkommen von 10,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 12,5 Prozent in diesem Jahr wachsen. Wahrscheinlich, weil sie während der Corona-Beschränkungen kaum Möglichkeiten hatten, Geld auszugeben.

Dieser Artikel erschien bei Business Insider bereits im Mai 2020. Er wurde nun erneut geprüft und aktualisiert.