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Wie werde ich Gebäudereiniger/in?

Damit Fenster makellos rein werden, müssen Gebäudereiniger auch wissen, wie setzen sich Reinigungsmittel chemisch zusammensetzen. Sebastian Duda lernt die nötigen Grundlagen in seiner Ausbildung. Foto: Ole Spata
Damit Fenster makellos rein werden, müssen Gebäudereiniger auch wissen, wie setzen sich Reinigungsmittel chemisch zusammensetzen. Sebastian Duda lernt die nötigen Grundlagen in seiner Ausbildung. Foto: Ole Spata

Ob im Kernkraftwerk oder an der Raststätte - Gebäudereiniger kommen viel herum. Sie sind den ganzen Tag aktiv, weshalb der Beruf nichts für Unsportliche ist.

Hannover (dpa/tmn) - Bürogebäude und Tankstellen, Arztpraxen, OP-Säle oder auch ein Kernkraftwerk: Gebäudereiniger blicken in ihrem Berufsleben hinter viele Kulissen.

«An der Gebäudereinigung macht mir einfach Spaß, dass man immer den Unterschied von vor der Reinigung und nach der Reinigung sieht», erzählt Sebastian Duda. Der 27-Jährige hat zunächst als Aushilfskraft beim Gebäudereiniger PS Gebäudemanagement in Hildesheim angefangen.

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Welcher Reiniger für welches Material?

Inzwischen ist er im zweiten Jahr seiner Ausbildung zum Gebäudereiniger - und hat viel dazugelernt. Seine Aufgaben unterscheiden sich jetzt deutlich. «Als Aushilfskraft wurden mir die Reinigungsmittel vorgegeben, jetzt darf ich sie auch selbst ansetzen», erzählt Duda. Mittlerweile weiß er, wie er mit chemischen Reinigungsmitteln umgehen muss. «In der Ausbildung lernt man zu unterscheiden, welches Reinigungsmittel für welchen Zweck eingesetzt wird.» Wie man welche Reinigungen am besten angeht - also etwa Böden, Fassaden, Glas oder Krankenhäuser reinigt.

Darüber hinaus kann Duda inzwischen einen Arbeitsplan erstellen, in dem alle Schritte einer Reinigung aufgeschlüsselt werden. In der Berufsschule steht zudem der richtige Umgang mit Geräten auf dem Lehrplan, etwa mit Bodenreinigungsmaschinen oder Dampfreinigern.

Kenntnisse in Chemie und Mathematik sind eine gute Basis, wenn es in der Berufsschule darum geht, Grundrisse oder Fassaden zu zeichnen, Flächen und Körper zu berechnen oder Maschinen- und Materialkosten sowie Mengen zu ermitteln. «Und natürlich müssen Auszubildende auch lernen, wie sich die Reinigungsmittel chemisch zusammensetzen», erklärt Marion Presek-Haster. Sie ist beim Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks für Berufsbildung zuständig.

Arbeitszeiten variieren

«Ein wenig sportlich sollten Interessierte schon sein», sagt Marion Presek-Haster. Schließlich sind die Fachkräfte den ganzen Tag auf den Beinen und bedienen zum Teil schwere Maschinen. Als weitere Voraussetzungen nennt Duda: Neugier, Höflichkeit und Flexibilität. Die Arbeitszeiten können sich je nach Auftrag unterscheiden. «Glasreinigung machen wir zum Beispiel immer frühmorgens», erzählt Duda. Er und seine Freundin, die auch eine Ausbildung macht, müssen sich regelmäßig absprechen, wer das Kind von der Kita abholt. «Wir bekommen aber immer zwei Tage vorher Bescheid.»

Marion Presek-Haster empfiehlt, vorab ein Praktikum zu machen: «Da kann jeder Erfahrungen sammeln und für sich entscheiden, ob der Beruf zu einem passt.» Rechtlich ist für den Zugang zur Ausbildung kein bestimmter Schulabschluss vorgesehen. Presek-Haster zufolge reicht ein normaler Hauptschulabschluss meist aus.

Durchschnittlich 2350 Euro Verdienst

Das Gehalt ist tarifvertraglich geregelt. Im ersten Lehrjahr verdienen Auszubildende nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 725 Euro brutto im Monat, die Bezahlung steigt im dritten Lehrjahr auf 1000 Euro im Monat an. In den neuen Bundesländern fällt sie etwas geringer aus. «Wer die Ausbildung abgeschlossen hat, verdient im Schnitt etwa 2350 Euro im Monat», sagt Presek-Haster.

Weitere Perspektiven: Wer Personalverantwortung übernehmen, ein eigenes Team sowie Kunden betreuen möchte, kann in die Objekt- oder Bereichsleitung einsteigen. «Auch einen Meister machen verhältnismäßig viele», sagt Presek-Haster. Als Weiterbildung bietet sich ein Fachwirt im Hygienemanagement oder in Reinigungstechnik an.

Duda möchte nach seiner Ausbildung auf jeden Fall noch seinen Meister machen. Sein Ziel: «Wenn ich dann einen Ausbildungsschein habe, möchte ich der nächsten Generation weitergeben, was ich in der Ausbildung gelernt habe.»