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Mithilfe von Linde – Gaskonzern Messer steht vor Comeback in den USA

Ein Konsortium um das hessische Unternehmen ist der bevorzugte Bieter für Teile des US-Geschäfts von Linde. Ein Verkauf könne sehr bald erfolgen.

Die Entscheidung der Kartellwächter gilt als letzte größte Hürde für den Zusammenschluss von Praxair und Linde zum weltgrößten Hersteller von Industriegasen. Doch nun haben die Fusionspartner für die wichtigsten Märkte Lösungen gefunden. Das US-Geschäft von Linde soll größtenteils an die Messer-Gruppe verkauft werden. Zuvor hatte die „Wirtschaftswoche“ darüber berichtet. Der deutsche Konkurrent feiert damit ein Comeback in den USA.

Die Kartellwächter sehen bei der Fusion besonders genau hin, weil der Gasemarkt schon heute von wenigen großen Anbietern geprägt ist. Große Überlappungen bei der geplanten 60-Milliarden-Euro-Fusion von Linde und Praxair gibt es naturgemäß in den Heimatmärkten.

Vor einer Woche wurde verkündet, dass der überwiegende Teil des europäischen Gasegeschäfts von Praxair an den japanischen Industriegasehersteller Taiyo Nippon Sanso Corporation verkauft wird. Der Kaufpreis für die Geschäfte mit einem Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro beträgt fünf Milliarden Euro.

Nun ist auch ein bevorzugter Bieter für den Großteil des Gasegeschäfts von Linde in den USA sowie von einigen Standorten beider Partner in Südamerika gefunden. Die Verhandlungen mit einem Konsortium aus Messer und von CVC beratenen Fonds seien „fortgeschritten“, teilte Linde nun mit. Laut Industriekreisen dürfte es nur noch um Tage, allenfalls wenige Wochen gehen.

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Messer kehrt damit auf den Amerika-Markt zurück. Der Mittelständler hatte sich 2004 im Rahmen einer Restrukturierung aus der Region zurückgezogen und die Aktivitäten an Air Liquide verkauft. Die Finanzierung der geplanten Übernahme von Unternehmensteilen dürfte für Messer nach Einschätzung in Industriekreisen gut zu stemmen sein, zumal CVC mit an Bord ist.

Das Bad Sodener Unternehmen sieht sich als größter privat geführter Industriegasespezialist. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um gut sieben Prozent auf gut 1,2 Milliarden Euro. Linde ließ offen, wieviel Umsatz die Aktivitäten machen, die nun an Messer verkauft werden sollen. In der Region Amerika insgesamt war der vergleichbare Gase-Umsatz im vergangenen Jahr um gut fünf Prozent auf 4,9 Milliarden Euro gesunken.

Da die Verkaufspläne mit den Wettbewerbshütern abgestimmt werden, ist die Fusion nun einen entscheidenden Schritt vorangekommen. „Das sind die allergrößten Brocken“, hieß es in Industriekreisen. Linde und Praxair haben sich dabei eine Schmerzgrenze von 3,7 Milliarden Dollar Umsatz oder 1,1 Milliarden Dollar Betriebsergebnis gesetzt.

Muss dieses Volumen überschritten werden, könnten sich Linde und Praxair die Fusion noch einmal überlegen. Bis 24. Oktober muss die Genehmigung aller Kartellbehörden vorliegen, sonst platzt die Fusion. Der Zusammenschluss soll dann noch in diesem Jahr vollzogen werden.