GAMs Wette auf Quanten-Hedgefonds Cantab wird zum Flop
(Bloomberg) -- Der Vorstoß der GAM Holding AG in den Hightech-Hedgefondsbereich ist zum Flop geworden. Der Kauf des einst gefeierten Vermögensverwalters Cantab Capital Partners aus dem englischen Cambridge sollte die Expansion des Schweizer Fondsgesellschaft in den computergesteuerten Quanthandel beschleunigen. Stattdessen erlitt Cantab erhebliche Verluste, die den Einbruch beim verwalteten Vermögen in diesem Jahr beschleunigten.
Laut Bloomberg vorliegenden Schreiben an Investoren, fuhren wichtige Anlagestrategien des Quant-Spezialisten in diesem Jahr Verluste von bis zu 24% ein. Das verwaltete Kapital fiel auf das Allzeittief von 1,3 Milliarden Dollar. Seit der Übernahme 2016 sind die ehemaligen Cantab-Fonds um zwei Drittel geschrumpft. Die größten Verluste resultierten dabei aus der Pandemie, wie den Investoren dargelegt wird.
Mit seinen Beziehungen zur weltberühmten Cambridge University war Cantab bereits einer der bekanntesten Namen im Quant Investing, als GAM mehr als 200 Millionen Dollar für das Unternehmen und sein verwaltetes Kaptal von 4 Milliarden Dollar hinblätterte. Alexander Friedman, der damalige Chief Executive Officer von GAM sagte seinerzeit, Cantab sei der perfekte Partner. Die Spitzentechnologie aus Cambridge werde dem Schweizer Unternehmen helfen, vom boomenden Anlegerinteresse an Quant-Fonds zu profitieren, so die Argumentation.
Statt das Wachstum ihres neuen Eigentümers anzukurbeln, hatten die ehemaligen Cantab-Fonds jedoch Schwierigkeiten, Geld einzusammeln. Kunden begannen, Kapital abzuziehen. GAM musste 2018 einen Wertminderungsaufwand von 59 Millionen Dollar verbuchen, als Vermögenswerte und Cashflows unter den Prognosen lagen. Die Übernahme zog die Kritik von Aktionären auf sich. RBR Capital Advisors AG nannte sie “fehlgeleitet” und “extrem teuer”.
Überschrift des Artikels im Original:GAM’s Bet on Hedge Fund Cantab Sours as Quant Business Shrinks
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