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Gamer in Führungspositionen: Machen Videospiele aus Menschen bessere Manager?

Wer Videospiele zockt, verschwendet seine Zeit, verdummt und entwickelt ein gesteigertes Gewaltpotenzial: Diese Vorurteile mussten Gamer noch vor wenigen Jahren über sich ergehen lassen. Heute steht das virtuelle Hobby in einem anderen Licht da. Gaming gehört zum Alltag und kennt keine Altersgrenzen mehr. Auch erfolgreiche Führungskräfte wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg fordern, dass Kinder regelmäßig Videospiele spielen sollten. Das verwundert nicht, da in Videospielen tagtäglich Entscheidungen getroffen, geplant und gewirtschaftet werden muss. Sind Gamer also die besseren Manager?

Diesen Standpunkt vertritt zumindest Jens Junge, Leiter des Instituts für Ludologie an der privaten Berliner Hochschule SRH. Wer ihm zufolge regelmäßig Computerspiele spielt, ist auch auf das echte Leben besser vorbereitet, sagte er in der "Wirtschaftswoche". Junge wünscht sich, dass in Bewerbungsgesprächen öfter der Gaming-Hintergrund eine Rolle spielt: "Sage mir, was du spielst, und ich ahne, was du drauf hast und wo ich dich einsetzen kann".

Durch verschiedene Spiele lassen sich nämlich auch unterschiedliche Fähigkeiten erlernen. In Online-Multiplayer-Spielen wie World of Warcraft wird durch die Interaktion mit anderen, fremden Menschen zum Beispiel die Teamfähigkeit gefördert. Die Spieler schließen sich Online in Clans und Gilden zusammen, besprechen Taktiken und koordinieren Strategien, um den nächsten Gegner zu besiegen.

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In diesen Clans entstehen ebenfalls Machtgefüge, in denen die Anführer ihre virtuelle Gruppe teilweise wie Unternehmen führen müssen. "Wenn jemand es schafft, 60 über die ganze Welt verteilte Menschen dazu zu motivieren, sich samstagmorgens um fünf den Wecker zu stellen und pünktlich zum Kampf zu erscheinen, ist das beachtlich", so Junge in der "Wirtschaftswoche".

Gute Gamer sind auch gute Manager

Durch Videospiele wird demnach auch das strategische Denken gefördert. In Strategiespielen wie Age of Empires oder Starcraft müssen die Spieler komplexe Abläufe in einem kurzen Zeitraum managen. "Diese Form der Komplexitätsbewältigung ist eine neue Kulturtechnik, die für die heutige Arbeitswelt sehr wichtig ist und erst durch Computerspiele überhaupt erlernbar wurde", betont der Spieleforscher.

Dass gute Zocker auch gute Manager sind, belegt ebenfalls eine Studie der Universität Liechtenstein. Forscher testeten hier die Managementfähigkeiten von Gamern anhand der Strategiespielreihe Civilization. Die Ergebnisse zeigten: Wer im Spiel erfolgreich war, konnte in den Fallstudien besser Probleme lösen und sich organisieren — zwei Eigenschaften, die auch von modernen Führungskräften beherrscht werden müssen.

Hinzu kommt auch, dass Zocker schneller am PC arbeiten können und ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen besitzen. Spielforscher wie Jens Junge fordern daher, dass auch die erlernten Fähigkeiten durchs Zocken in der Berufswelt an Gewicht gewinnen. Das britische Start-up Game Academy ist hier sogar bereits einen Schritt weiter. Durch einen Algorithmus können Zocker auf der Website des Unternehmens anhand ihrer Spielbibliothek auswerten, welche Fähigkeiten sie in den jeweiligen Videospielen erlernt haben.

kh