Göring-Eckardt fordert europäischen Verteil-Mechanismus
BERLIN (dpa-AFX) - Die Grünen setzen bei der Aufnahme von Migranten von den griechischen Inseln weiterhin auf eine europäische Lösung. "Die Vor-Ort-Lösung, die hat ja schon seit Jahren nicht funktioniert", sagte die Bundestags-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Das überfüllte Lager in Moria habe niemanden davon abgehalten dorthin zu kommen. Nach dem Brand lebten die Menschen nun auf der Straße. Auch viele Bewohner auf der betroffenen Insel Lesbos fühlten sich angesichts der Situation allein gelassen. "Daher muss es auch ein klares Angebot für die Inseln geben."
Aus Sicht der Grünen-Politikerin brauche es nun mehrere Schritte. Dazu zählt sie Notmaßnahmen vor Ort und eine Evakuierung der Menschen. Bei der Evakuierung könne nicht danach unterschieden werden, ob Menschen bereits berechtigte Asylbewerber seien oder nicht. "Dann muss man in Europa schauen, wie man eigentlich verteilt", sagte die Grünen-Politikerin.
Dazu brauche es einen dauerhaften Verteil-Mechanismus. Diese Aufnahme müsse geordnet und nach humanitären Maßstäben erfolgen. Wenn sich Länder weigerten, Migranten aufzunehmen, müssten sie dafür so viel bezahlen, wie eine Aufnahme in ihrem Land gekostet hätte. "Aber ich stelle mir vor, dass auch Regionen sagen können, dass Städte sagen können, so wie in Deutschland die 172 Städte: Wir nehmen auf. Und dann europäische Mittel dafür bekommen", sagte Göring-Eckardt.