Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 5 Stunden 53 Minuten
  • Nikkei 225

    37.983,46
    -476,62 (-1,24%)
     
  • Dow Jones 30

    38.460,92
    -42,77 (-0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.309,62
    -2.136,93 (-3,42%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.394,99
    -29,11 (-2,04%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.712,75
    +16,11 (+0,10%)
     
  • S&P 500

    5.071,63
    +1,08 (+0,02%)
     

Fünf Gründe, warum sich manche Fonds besser verkaufen als andere

Warum investieren Anleger lieber in bestimmte Fonds einer Kategorie und lassen vergleichbare Konkurrenzprodukte dafür eher links liegen? Die Ratingagentur Morningstar wollte es genauer wissen. Die Analyse der Daten wie Umsätze, Fonds-Kosten, Performance und Ratings geben einen Hinweis auf die Erfolgsformel.

Warum entscheiden sich Anleger beim Kauf von Fonds oftmals für die Platzhirsche? Die Antwort könnte eine Binsenweisheit sein: Die Platzhirsche sind ja eben deshalb Platzhirsche, weil sie so erfolgreich sind. Es sei eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, die Frage sei überflüssig, könnten erfahrene Finanzberater und Vermögensverwalter antworten. Es gebe nun einmal einen Satz an Daten, der Anleger überzeuge: etwa hohe Renditen in der Vergangenheit, niedrige Vertriebsprovisionen, bekannte Fondsmanager.

Die Ratingagentur Morningstar wollte es genauer wissen und hat sich die monatlichen Absatzdaten für Aktien-, Renten- und Mischfonds angesehen und analysiert. ETFs (Shenzhen: 395013.SZ - Nachrichten) wurden nicht berücksichtigt. Auf den ersten Blick sind eindeutige Trends erkennbar. Auffällig: Neue Fonds und Fonds mit Fünf-Sterne-Rating verkaufen sich besonders gut. Und tatsächlich vertrauen Anleger gerne auf Fondsmanager-Gurus.

Doch die Statistiker sind tiefer in die Materie eingedrungen und haben im Rahmen ihrer Analyse etliche Faktoren, die die Geldflüsse in Fonds bestimmen, identifiziert und in Einklang mit den monatlichen Mittelflüssen gebracht. Dabei wurde eine Vielzahl von Erfolgsfaktoren sichtbar.

WERBUNG

In den USA kauft man gerne billig ein, in Europa ist der Preis zweitrangig

Die vielleicht überraschendste Erkenntnis der Studie: Für die Dynamik der Mittelflüsse spielen Kosten in den USA eine sehr große Rolle, in Europa jedoch nicht. Das Verhältnis von Preis zum Wachstum ist in den USA eindeutig: Je höher die Kosten, desto schwächer die Dynamik der Mittelflüsse (siehe Grafik). Den Fonds mit den niedrigsten Kosten flossen in den Jahren 2003 und 2015 mehr als 90 Prozent der Anlegergelder zu, die in Fonds investiert wurden. Für Europa ergibt sich ein ganz anderes Bild: Fondskosten spielen hier keine Rolle im Vertrieb. Anleger achten bei aktiv verwalteten Fonds nicht so stark auf die Kosten. Wer Investmentfonds verwaltet und/oder vertreibt, darf sich also freuen. Anleger sollte es dagegen bedenklich stimmen.

Bonus für ein reines Gewissen

Eine weitere Erkenntnis: In den meisten Ländern Europas spielen Fonds, die ethische, soziale und ökologische Kriterien bei der Wertpapierselektion berücksichtigen, vor allem bei grenzüberschreitend vertriebenen europäischen Produkten eine wichtige Rolle. In den USA sind idese Faktoren beim Fondskauf zwar auch wichtig – aber nicht so sehr wie hierzulande. Cash is king. Bei der Geldanlage steht in den USA das Gewissen hintenan.

Fünf Sterne für den Koch

Weniger überraschend ist es laut der Morningstar (NasdaqGS: MORN - Nachrichten) -Analyse, dass sich Fonds, die mit Rating-Sternen ausgezeichnet worden sind, leichter verkaufen lassen. Während Fonds mit unterdurchschnittlichen Ratings (1 und 2 Sterne) sowie durchschnittlichen Ratings (3 Sterne) die Mittelzuflüsse negativ beeinflussen, ziehen mit Fünf Sternen bewertete Fonds Gelder an. Interessant ist dabei, dass eine Sterne-Bewertung von den Anlegern völlig unabhängig von der Performance eines Fonds wahrgenommen wird.

Jung gleich attraktiv

Interessanterweise ziehen auch neue Fonds verstärkt Anlegergeld an: Das Alter eines Fonds steht in einem inversen Verhältnis zu seinem Wachstum. Konkret: Je länger ein Fonds am Markt ist, desto träger werden die Zuflüsse in den Fonds. Der Grund: Vor allem an den Bankschaltern gelten neue Fonds als ein sehr wichtiger Faktor im Vertrieb. Das Sterne-Rating spielt hier natürlich keine Rolle, denn Ratings werden in der Regel erst nach einer Mindestfondshistorie von drei Jahren vergeben.

Erfahrung zählt

Die Formel „Jung gleich attraktiv“ gilt übrigens nicht für die Fondsmanager. Hier ist es eher umgekehrt: Je länger die Fondsmanager-Historie ist, desto positiver wirkt sich das auf die Dynamik der Mittelzuflüsse aus.

Fazit: Europäische Anleger investieren gerne in Fünf-Sterne-Fonds, die von erfahrenen Fondsmanagern verwaltet werden und bei der Wertpapierauswahl auch gerne ethische, soziale und ökologische Kriterien heranziehen. Alternativ gelten frisch aufgelegte Fonds als attraktiv. Die Kosten spielen dabei kaum eine Rolle.

Die vollständige Untersuchung „What Drives Investment Flows?“ als PDF-Dokument

(MVA)