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Fußballklub Unterhaching geht an die Börse

Der Drittligist will mit dem Börsengang den Aufstieg finanzieren. Berater sprechen von einem Leuchtturmprojekt für die Vereine.

Der Münchener Vorortklub SpVgg Unterhaching schreibt Börsengeschichte. Fast 20 Jahre nach dem Traditionsverein Borussia Dortmund strebt in diesem Sommer mit dem Drittligisten wieder ein Fußballverein auf das Börsenparkett. „Das Vorhaben wurde langfristig begleitet und analysiert, und die Vor- und Nachteile möglicher Lösungen wurden abgewogen.

Insofern ist der nun eingeschlagene Weg des Börsengangs wahrscheinlich alternativlos“, sagt Jörg Flechtner, geschäftsführender Gesellschafter der Portfolio Control GmbH, die den Börsengang begleitet. Mehrere Ankerinvestoren hätten bereits rund vier Millionen Euro gegeben, weitere acht Millionen Euro könnten von Kleinanlegern eingesammelt werden.

Der Verein wird 50 Prozent der Anteile halten, Vereinspräsident Manfred Schwabl gut 16 Prozent. „Das ist auch ein Zeichen gegen die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs, denn hier können sich die Fans direkt beteiligen“, ergänzt der Manager von der Starnberger Portfolio Control gegenüber dem Handelsblatt. Nach Angaben aus Finanzkreisen könnte der Ausgabepreis für die Anteile bei circa acht Euro liegen. Die Auflegung einer Anleihe kam laut Flechtner für Unterhaching nicht infrage, weil diese Art des Fremdkapitals aktuell zu teuer sei.

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Ein Mittel gegen die großen des Geschäfts

Der Börsengang soll der Spielvereinigung helfen, bis zum Jahr 2022 in die Zweite Bundesliga zurückzukehren. Der beabsichtigte Aufstieg gilt als das wichtigste „Upside-Potenzial“ des Papiers. Der deutsche Vizemeister Borussia Dortmund war im Herbst 2000 als erster und bislang einziger deutscher Verein an die Börse gegangen. Vom Ausgabepreis von elf Euro ist die Aktie derzeit mit 8,30 Euro weit entfernt.

Als kleiner Verein müsse man innovativ sein, sonst habe man im Haifischbecken des Profifußballs nichts verloren, hatte Unterhaching-Vereinspräsident Schwabl in München gesagt. Der Aufstieg in die Zweite Liga sei für eine gute Entwicklung der Aktie zwingend erforderlich, hier lockten dann relevante TV-Erlöse. Bei Portfolio Control kann man sich vorstellen, dass der Börsengang eine Art „Leuchtturm“ für kleinere Fußballvereine werden könnte. Weitere Anfragen lägen momentan nicht vor.

Im Kreis der Beteiligten hieß es am Mittwoch, es handele sich beim Börsengang nicht um einen PR-Gag. Vielmehr sei das Projekt seit rund 18 Monaten in der Planung, inklusive einer Machbarkeitsstudie. Die Bayern hatten im Winter vergangenen Jahres ihre Profiabteilung in eine Kapital‧gesellschaft ausgegliedert, der Profibereich ist seitdem eine KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien).

Mehr: Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund verpflichtet Mats Hummels. Bei den BVB-Aktionären kommt das nicht gut an. Der Grund könnte die Ablösesumme sein.