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FRweekly-briefing: Vorsicht, Euphorie

Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und -ausblicke.

So langsam wird es spannend beim DAX. Heute beginnt die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrem Anleiheanlaufprogramm. Als EZB-Chef Mario Draghi dies am vergangenen Donnerstag nochmal bestätigte und die Leitzinsen auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent beließ, schoss der DAX in die Höhe. Die Woche schloss der deutsche Leitindex auf Rekordniveau bei deutlich über 11.500 Zählern. So langsam ist es an der Zeit, dass Anleger wachsam sein sollten.

„Auf Seiten der Aktienmärkte läuft die seit Jahresbeginn ungebremste Bewegung wohl unter dem Stichwort Alternativlosigkeit“, beurteilt Claudia Windt, Analystin der Helaba die Hausse des DAX. Bei dieser extrem niedrigen Verzinsung führe an Aktien kaum noch ein Weg (Other OTC: WEGZY - Nachrichten) vorbei. „Dabei fehlt dem Auftrieb am Markt die fundamentale Unterstützung, denn die Unternehmensgewinne geben kaum Anlass zur Freude.“ Auch Windts Helaba-Kollege Christian Schmidt, seines Zeichens technischer Analyst, sieht eine erhöhte Gefahr für eine DAX-Korrektur – auch wenn Schwächeanzeichen zuletzt durch neue Allzeithochs negiert wurden: „Einerseits verfügt der deutsche Leitindex zwar über eine relative Stärkte, andererseits verläuft der Anstieg aber nicht mehr idealtypisch“, beschreibt Schmidt die Lage. Die Luft werde langsam dünner.

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Techniker: 12.000 Punkte sind das nächste Ziel des DAX

„Es gibt erste Anzeichen von Euphorie“, warnt auch Stefan Salomon, technischer Analyst bei wallstreet-online.de. „Der prozentuale Abstand zwischen dem DAX-Close und der 200-Tage-Linie signalisiert mit einem positiven Wert von 16,74 Prozent eine beginnende Übertreibung im Markt“, warnte er zu Beginn der vergangenen Handelswoche. Diese Übertreibung dürfte heute nicht weniger hoch sein, wodurch die Gefahr für Rückschläge steige. „Kräftige Gewinnmitnahmen dürften im DAX allerdings erst bei einem Fall unter 11.069 Punkte eintreten und könnten den deutschen Bluechip-Index sodann auch bis 10.800 bzw. 10.700 Punkten führen.“

Andererseits könnte aus charttechnischer Sicht auch die Hausse die Hausse nähren, meint Salomon. Im besten Fall lege der DAX noch zu, wobei jedes weitere Hoch die Bullen bestärke. Unterstützt von Euphorie und Kaufpanik stehe dann die Marke von 12.000 Punkten auf dem Programm. „Die Frage ist allerdings, ob der DAX nach einem Zugewinn von über 30 Prozent seit Oktober 2014 und einer bisherigen Jahresperformance von über 16 Prozent noch Kraft nach oben entwickeln kann.

DZ Bank: Ungesunde Aufwärtsbewegung

Davon wiederum ist Gregor Bauer überzeugt. Der unabhängige Charttechniker sieht alle Ampeln auf Grün – auch aufgrund der EZB. „Diese liquiditätsgetriebene Hausse dürfte vorerst weiter gehen, wobei die nächsten Kursziele bei 11.800 und 12.000 Punkten liegen.“ Auch Dirk Oppermann, technischer Analyst der DZ Bank, erkennt einen dynamisch intakten Aufwärtstrend: „Dahinter steckt scheinbar der ausgeprägte Anlagenotstand der Investoren, die renditegetrieben gegenwärtig ‚blind‘ versuchen, ihr Risiko im Portfolio zu erhöhen.“ Obwohl mit dem Erreichen der Marke von 11.225 Punkten ein aus kurzfristiger Sicht wichtiges Ziel „abgearbeitet“ wurde, setze sich damit ohne ein merkliches „Luftholen“ eine technisch nicht mehr gesunde aufwärtsgerichtete Bewegung weiter fort, warnt Oppermann. „Als nächstes sinnvolles Ziel lässt sich im charttechnisch widerstandsfreien Raum das 261,8 Prozent-Fibanocci-Retracement der Gegenbewegung von Anfang Februar bei 11.615 Punkten ableiten.“

Helaba: Wende bei der Inflation

Aus konjunktureller Sicht sehe die Lage indes richtig gut aus, findet Robert Halver, Börsenexperte der Baader Bank (Xetra: 508810 - Nachrichten) . Auf steigende ifo-Geschäftserwartungen folgten mittlerweile harte Fakten. „Die deutsche Industrie profitiert von einer robusten US-Konjunktur und einer stabilen Wirtschaftsentwicklung in Asien“, so Halver. Die nun hinzukommenden EZB-Anleihekäufe wirkten sich ebenfalls positiv aus. Helaba-Analyst Stefan Mütze erwartet zudem eine Wende bei der Inflation im Euroraum. Der Tiefpunkt sollte im ersten Quartal 2015 durchschritten werden. Die derzeit stattfindende wirtschaftliche Besserung und die Normalisierung der Ölnotierungen sprächen für ein Szenario anziehender Produktpreise. „Strukturreformen in einzelnen Ländern wirken zwar preisdämpfend“, meint Mütze. „Trotzdem steigen die europäischen Lohnstückkosten.“

(PD)