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FRweekly-briefing: Schuldige für Kurseinbruch gefunden

Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und –ausblicke.

Mit 10.298 Punkten verabschiedete sich der DAX am Freitag ins Wochenende – nach dem Auf und Ab der Woche konnte er damit ein Plus verzeichnen. Kurseinbrüche in Asien und das über allem schwebende Thema der US-Zinserhöhung bereiten dem Deutschen Leitbarometer aber bereits wieder einen schwierigen Wochenstart: Der Shanghai Shenzhen CSI 300 und der Shanghai Composite büßten knapp drei Prozent ein, der japanische Nikkei fiel um knapp ein Prozent. Diesen Vorgaben konnte der DAX nicht standhalten und startete mit 10.200 Punkten.

Chinas Börsen sehen sich seit Juli mit massiven Ausverkäufen konfrontiert. Immer wieder griffen chinesische Behörden an den Märkten ein, um sie zu stabilisieren. Experten hatten das Platzen der Blase jedoch erwartet. Es sei daher wahrscheinlich, dass die chinesische Regierung um ihre Glaubwürdigkeit ringe und sich mit den Maßnahmen das Vertrauen und die Unterstützung der Öffentlichkeit sichern wolle. Für weitere Unruhe an den Märkten sorgte zudem eine dreistufige Abwertung des Renminbi. Heute zeigt sich, dass das Thema Glaubwürdigkeit für die chinesische Behörden auch weiterhin von zentraler Bedeutung zu sein scheint: Mehrere Personen, die die jüngsten Turbulenzen an den Börsen zu verantworten haben sollen, seien nun festgenommen worden, gab die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua bekannt. Ein Journalist der Zeitschrift „Caijing“ soll gestanden haben, dass die von ihm verbreiteten falschen Informationen zu Panik und Unruhe an den Aktienmärkten geführt habe. Am Freitag werden die Börsen in China aufgrund eines Feiertages geschlossen.

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Zudem reißen Spekulationen über eine Zinserhöhung durch die amerikanische Zentralbank nicht ab. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, schließe Fed-Vizepräsident Stanley Fischer eine Zinserhöhung im September nicht aus, da sich die Märkte, deren Entwicklung die Entscheidung mit beeinflusse, beruhigen könnten. Die „ARD“ nannte das Taktieren eine Zerreißprobe, jede Konjunkturzahl werde mit zunehmender Nervosität in das eine oder andere Szenario eingeordnet. Neue Hinweise könnte der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag liefern. Am 16. und 17. September trifft sich die Fed, um über die Zinserhöhung zu entscheiden.

DAX mit Aufwärtspotential

Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) starke Exportwachstum in Richtung USA, Großbritannien, Spanien und Italien könnte DAX-Unternehmen jedoch wertvollen Rückenwind bringen, um die China-Abschwächung wegzustecken, erklärt Andreas Hürkamp von der Commerzbank (Xetra: CBK100 - Nachrichten) in der „Börse Frankfurt“. Auch die Postbank blickt optimistisch in die Zukunft: Anleger sollten eine Beruhigung der Lage abwarten, dann werden die Kurse wieder in eine moderate Aufwärtsbewegung einschwenken. „DAX und Euro STOXX 50 dürften aufgrund ihrer aktuell attraktiven Bewertung gemessen an ihren Kurs-Gewinn-Verhältnissen die größten Kurspotentiale aufweisen.“

Aus technischer Sicht sei die Verteidigung der 10.000-Punkte-Markte immens wichtig, bemerkt Christian Henke von IG (London: IGG.L - Nachrichten) : „Der DAX sollte am Ende des Monats darüber schießen. In diesem Fall könnten die ersten Anleger das derzeitige Kursniveau zum Einstieg nutzen.“ Ein weiteres Abwärtspotential bestehe jedoch, wenn der DAX auf Monatsbasis unterhalb von 10.000 Zählern liege. Für ein Ende der Hausse sei zudem die Richtung des Trendfolgeindikators entscheidend. „Steigt die Glättungslinie und notiert der Basiswert darüber, liegt eine Hausse vor.“ Zurzeit notiere der DAX zwar unter der Glättungslinie, diese habe aber noch nicht nachhaltig gen Süden gedreht. „Erst dann wäre die Hausse beendet.“

Dirk Oppermann, Analyst der DZ Bank, beurteilt das Chartbild als ungünstig. „Die wesentlich längerfristig ausgerichteten Trendfolgeindikatoren sind bereits seit Mai negativ und zeigen damit zumindest im mittelfristigen Kontext weitergehende Kursrisiken für den DAX an.“

September bringt Spannung

Nicht nur die amerikanische Notenbank kommt im September zusammen, auch die EZB trifft sich am dritten September zu ihrer Notenbanksitzung. Peter Praet, Chefvolkswirt der EZB, machte deutlich, dass die Zentralbank bereit sei, auf die sich abzeichnende schwächere Inflation zu reagieren. Am selben Tag (Other OTC: TAGOF - Nachrichten) entscheidet die Deutsche Börse, ob es zu Veränderung in der Zusammensetzung der Indizes kommen wird. Die Deutsche Annington steht in den Startlöchern, um sich einen Platz im DAX zu erobern. Das Nachsehen hätte dann der Chemiekonzern Lanxess.

Am 20. September finden schließlich die Neuwahlen in Griechenland statt. Griechenland hatte sich im vergangenen Monat mit seinen Gläubigern auf ein neues Hilfspaket einigen können. Eine Wiederwahl Tsipras scheint Umfragen zufolge jedoch nicht gesichert. Das könnte für neue Unruhe zwischen Griechenland und seinen Gläubigern sowie an den Märkten sorgen.

(TL)