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FRweekly Briefing: Mut gefordert

Das Jahreshoch ist erst eine Woche alt, da wird es wieder stürmischer am deutschen Aktienmarkt. In der aktuellen Handelswoche dominieren Zentralbanken wieder das Marktgeschehen.

Der deutsche Leitindex bleibt volatil. Erreichte er vergangenen Montag ein neues Jahreshoch bei 10.802 Punkten, ging es kurz danach bereits wieder um rund 250 Punkte in den Keller. Auf Wochensicht bedeutet das ein Minus von 1,6 Prozent. Heute eröffnete der DAX bei rund 10.528 Punkten. Der Trend zu Gewinnmitnahmen beim Deutschen Aktienindex halte also an, so die Experten der „Börse-Online“. In der vergangenen Woche sei der Markt bis an den ehemaligen charttechnischen Widerstand bei 10.450/10.480 Punkten zurückgefallen. Zusammen mit der Monatsdurchschnittskurve bei aktuell 10.430 Punkten bilde der Bereich die nächste Unterstützungzone. „Hält sie nicht, sind weitere 250 Punkte Minus möglich“, so die Prognose. Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) ehemalige Widerstände später als Unterstützung dienen, sei nicht ungewöhnlich: „Anleger, die den ersten Ausbruch über diese Ex-Barrieren verpasst haben, nutzen die erneute Rückkehr des Marktes auf das Kursniveau zu einer zweiten Einstiegschance.“ Da dieser Mechanismus aber nicht immer greife, sei ein weiterer Einbruch bis auf 10.070/10.100 Zähler durchaus möglich.

In der aktuellen Handelswoche stehen vor allem konjunkturelle Daten im Terminplan. Am Dienstag werden die Stimmungsbarometer der Einkaufsmanager aus Deutschland, Frankreich, dem Euro-Raum und den USA für August veröffentlicht. Am Donnerstag folgt der ifo-Geschäftsklimaindex für August. Jeden Monat befragt das ifo-Institut rund 7.000 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels nach ihrer aktuellen Geschäftslage und ihren Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Zum Ende der Woche rücken schließlich die USA mit Bekanntgabe der zweiten Schätzung des Bruttoinlandprodukts wieder in den Vordergrund. Damit kommt ein altbekanntes Thema zurück: Erhöht die amerikanische Zentralbank FED die Zinsen noch in diesem Jahr oder nicht? Hinweise auf eine Antwort erhoffen sich Investoren vom jährlichen Treffen der Notenbanker in Jackson Hole. Dort wird Fed-Chefin Janet Yellen am Freitag eine Rede halten. Immer häufiger entsteht der Eindruck, dass die Geldpolitik der Zentralbanken weltweit an ihre Grenzen stößt. Ökonom Martin Hüfner sieht darin vor allem Gefahren für die Aktien- und Rentenmärkte: „Der Aufschwung an den Aktien- und Rentenmärkten nach der großen Finanzkrise ist im Wesentlichen auf die expansive Geldpolitik zurückzuführen. Wenn damit jetzt Schluss wäre, drohen die Kurse wieder auf das Niveau zurückzufallen - was realwirtschaftlich gerechtfertigt ist.“

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In Deutschland hat mit der Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee kürzlich bereits die zweite deutsche Bank als Folge der EZB-Geldpolitik Strafzinsen für Spareinlagen von über 100.000 Euro eingeführt. Dennoch sei dies nicht die Norm, erklärt Roman Glaser, Genossenschaftspräsident der Volksbanken und Raiffeisenbanken gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen“: „Wir sind fest davon überzeugt, dass unsere Volksbanken und Raiffeisenbanken negative Zinsen für Privatkunden in der Breite nicht einführen werden.“ Auch der Präsident des Sparkassenverbands, Peter Schneider, schließt sich an: „In dem Moment, in dem sie quasi eine Aufbewahrungsgebühr für ihre Ersparnisse zahlen müssten, würden ganze Geschäftsmodelle zusammenbrechen“, wird Schneider zitiert. Ganz ausschließen will er Strafzinsen aber nicht. Dennoch wolle man sich so lange wie möglich der Einführung solcher negativen Zinsen widersetzen.

(TL)