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FRweekly-briefing: Grexit ist vom Tisch - vorerst

Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und –ausblicke.

Nach 17 Stunden Verhandlungen sind sich die Staats- und Regierungschefs der Euro-Staaten einig: Es wird nicht zu einem Grexit kommen, so das einstimmige Resultat. Der Weg ist also frei für Verhandlungen um ein drittes Hilfspaket für Griechenland.

Bis Mittwoch soll die griechische Regierung Maßnahmen im Parlament verabschieden, die das verloren gegangene Vertrauen in den Reformwillen der Griechen wieder herstellen. Dazu gehören Reformen der Mehrwertsteuer und des Rentensystems. Bevor es zu neuen Verhandlungen um ein Hilfspaket kommt, soll die griechische Regierung weitere Wirtschafts- und Arbeitsmarktreformen bis zum 20. Juli umsetzen: Unter anderem die bis zuletzt scheinbar strittige Forderung, griechischen Staatsbesitz in einen Treuhandfonds zu überführen. Auf diese Weise soll griechisches Staatseigentum privatisiert werden, um die Schulden des Landes zu vermindern. Auch die zukünftige Rolle des IWF scheint ein weiterer offener Streitpunkt in den Verhandlungen gewesen zu sein. Der Finanzbedarf Griechenlands beläuft sich auf geschätzte 82 bis 86 Milliarden Euro für die nächsten drei Jahre. Am 20. Juli muss Griechenland 3,5 Milliarden Euro an die EZB zurückzahlen.

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Der Einigung zustimmen müssen jetzt noch die nationalen Parlamente. „Die Vorteile einer Einigung überwiegen die Nachteile“, so Bundeskanzlerin Angela Merkel. Spannend bleibt die Reaktion des griechischen Parlaments auf die Einigung. „Ein Grexit ist noch nicht vom Tisch“, sagt Jürgen Michels, Chefsvolkswirt der BayernLB dem „Handelsblatt“. Sofortmaßnahmen wie auch darauffolgende Reformen in Griechenland seien schwer durchzusetzen. Der Grexit komme nicht heute, aber später. Auch Chris-Oliver Schickentanz von der Commerzbank (Xetra: CBK100 - Nachrichten) glaubt, dass die Diskussionen noch nicht zu Ende seien, da die Zustimmung der Parlamente noch fehlt.

Langfristig würden die Euro-Aktienmärkte gegenüber Amerika und Asien unterdurchschnittlich performen, meint Robert Halver von der Baader Bank (Xetra: 508810 - Nachrichten) gegenüber der „Börse Frankfurt“, denn mit der Einigung sei der Weg (Other OTC: WEGZY - Nachrichten) in die europäische Transferunion mit allen wirtschaftshemmenden Effekten beschritten worden.

Den DAX freut die Einigung jedoch erstmal, zumindest heute: Am Montagmorgen notiert der DAX mit 11.457 Punkten – einem Plus von bis zu 1,25 Prozent im Vergleich zu Freitag.

Weitere erfreuliche Nachrichten könnten deutsche Exportunternehmen liefern, die vom schwachen Euro profitieren konnten, prophezeit Markus Wallner von der Commerzbank.

Christoph Greyer, technischer Analyst der Commerzbank, sieht Anleger zurzeit zwischen Griechenland-Krise und China-Turbulenzen gefangen. So führe der DAX zurzeit kein Eigenleben und sei weiter von den Entwicklungen der beiden Krisenherde beeinflusst. Nach der Rallye der vergangenen Monate hatte der Shanghai Composite Index vergangene Woche in der Spitze 32 Prozent seines Wertes verloren.

Christian Schmidt von der Helaba dagegen glaubt, dass der DAX durch die Kursgewinne eine Reihe von wichtigen Widerständen überwunden hätte. Widerstände fänden sich bei 11.475 und 11.529 Zählern, Unterstützungsmarken bei 11.287, 11.262 und 11.209 Zählern.

(TL)