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FRweekly-briefing: „Grexit ist gut für Europa“

Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und –Ausblicke.

In der vergangenen Woche erreichten die Finanzminister der Eurogruppe im Schuldenstreit keine Einigung mit der griechischen Regierung. Am heutigen Montagabend ist ein Sondertreffen geplant. Experten sind sich einig: Neuigkeiten aus Brüssel können jederzeit für Turbulenzen an den Börsen sorgen. Davon ist in Deutschland bisher nichts zu spüren. Der DAX startete mit einem Plus von 2,8 Prozent in die Handelswoche, baute die Gewinne bisher weiter aus und knackte bereits die Marke von 11.400 Punkten. Anleger können also vorerst durchatmen.

Halver: „Grexit ist das Beste, was passieren kann“

Da die Kapitalmärkte aber unter dem Einfluss von Athen bleiben, könne sich dies jederzeit ändern, meint zumindest Robert Halver. Ein Austritt Griechenlands ließe die Aktienkurse vorerst sinken, glaubt der Börsenexperte der Baader Bank (Xetra: 508810 - Nachrichten) . Dadurch ergäben sich jedoch klare Kaufkurse. „Einen ‚Lehman-Effekt‘ befürchte ich nicht“, sagt Halver. „Unter den aktuellen Gegebenheiten ist der Grexit das Beste, was Europa passieren kann, da dies den Anfang vom Ende der Stabilitätskrise in der Eurozone markieren würde.“

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Die generelle Schwächephase bei Aktien ist laut Markus Reinwand allerdings noch nicht ausgestanden. Für den Analysten der Helaba spielen auch marktpsychologische Faktoren eine Rolle. So befinde sich die seit April gedrehte Anlegerstimmung derzeit lediglich im neutralen Bereich. „Von übertriebenem Pessimismus, der im Sinne einer Kontraindikation für ein Ende der Korrektur spräche, kann derzeit also noch keine Rede sein“, so Reinwand. Zumal auch saisonal der Zeitraum von April bis Oktober im langfristigen historischen Durchschnitt die schwächste Phase am Aktienmarkt sei.

Charttechniker: DAX-Korrektur notwendig. Neues Kursziel: 13.700 Punkte

Charttechnisch betrachtet sei eine DAX-Stabilisierung indes durchaus möglich. Davon ist Franz-Georg Wenner, Betreiber von chartanalysen-online, überzeugt. Zwar belaste das Thema Griechenland auf den ersten Blick weiterhin die Aktienmärkte. „Der mit 1,13 US-Dollar am oberen Rand einer seit Februar bestehenden Range notierende Euro lässt daran aber Zweifel aufkommen.“ Die Diskussionen um einen möglichen Grexit sieht Wenner eher als Katalysator einer aus technischen Gründen ohnehin notwendigen Korrektur bei Dividendenwerten. Diese habe sich schon gegen Ende des ersten Quartals 2015 angekündigt. „Seit dem Rekordhoch des DAX fielen die Kurse zum 13 Prozent, der hoffnungslos überkaufte Zustand ist inzwischen abgebaut“, erläutert der technische Analyst, der die Börsenampel aber dennoch auf „Rot“ stehen lässt. „Orientierung bietet der seit Anfang April bestehende Abwärtskanal, dessen Untergrenze zuletzt mehrfach exakt bestätigt wurde.“ Aktuell verlaufe diese Zone bei 10.754 Punkten. Knapp darunter, zwischen 10.525 und 10.600 Zählern, zeige der Chart mit einer horizontalen Nachfragezone und der 200-Tage-Linie weitere Haltemarken. „Erst wenn auch hier die Käufer nicht zugreifen, erscheint ein klassischer Retest des wichtigen Ausbruchniveaus bei 10.000 bzw. 10.100 Zählern wohl unausweichlich.“

Karen Szola, technische Analyst beim Finanzen-Verlag, sieht den DAX nach wie vor im Konsolidierungsmodus: „Dieser hat sich in Form einer Flagge manifestiert, dich sich nach dem Allzeithoch bei 12.390 Zählern seit April entwickelt.“ Erst ein Anstieg über die obere Flaggenbegrenzung um 11.600 Punkte beende die Verschnaufpause und eröffne zunächst Potenzial bis zur Marke von 12.000 Zählern. „Übergeordnet lässt sich aus der Flaggen-Formation, die oftmals einen trendbestätigenden Charakter hat, ein rechnerisches Kursziel bis auf rund 13.700 DAX-Zähler ableiten.“

(PD)