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FRweekly-briefing: „Fundamentales Umfeld trübt ein“

Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und -ausblicke.

Vor einer Woche sah es noch so aus, als sei der Deutsche Aktienindex auf dem Weg Richtung 10.000 Punkte. „Ein nachhaltiges Überwinden der Hürde bei 9.775 Zählern verleiht dem laufenden Aufwärtsimpuls zusätzlichen Nachdruck“, war sich Jörg Scherer, technischer Analyst der HSBC noch zu Beginn der vergangenen Woche sicher. Der Weg zur 10.000er-Marke sei frei gewesen. Doch der DAX spielte da nicht mit. Von rund 9.800 Punkten rutschte er in den Bereich von 9.500 Punkten ab.

Es ist keine leichte Zeit für die Analysten. Seit Wochen schon reagiert der DAX anders, als sie es erwarten. Scherer ist da bei weitem nicht allein. Auch Helaba-Charttechniker Ulrich Wortberg bewertete die Lage vor Wochenfrist positiv. Er stützt sich dabei auf den Indikator für das Zusammen-/Auseinanderlaufen des gleitenden Durchschnitts (MACD) und die Überwindung des DAX-Hochs vom Monatsbeginn bei 9.774 Zählern. Die Rückkehr zum Aufwärtstrend war greifbar nah: „Die Indikatorenlage stimmt zuversichtlich, zumal der MACD im Wochenchart kurz davor steht, seine Signallinie zu überwinden.“ Es kam dann doch anders.

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Franz-Georg Wenner von chartanalysen-online.de war zunächst etwas vorsichtiger: „Im Idealfall behauptet sich der DAX oberhalb von 9.775 Punkten.“ Dann seien die 10.000 Punkte realistisch. Später aber legte er sich doch fest: „Bei größeren Rücksetzern muss der Markt spätestens bei 9.600 Zählern erneut aufwärts drehen. Hier liegt eine horizontale Unterstützung sowie auch 21-Tage-Linie als Taktgeber für kurzfristige Investoren.“ Nein, muss er nicht. Er fiel weiter.

Damit hatte Helaba-Analyst Markus Reinwand gerechnet: „Der Anstieg hierzulande ist nicht mehr so breit getragen“, sagte er zu Beginn der vergangenen Woche. „Immerhin notieren ein Drittel der DAX-Werte und die Hälfte der MDAX-Aktien unter dem langfristigen Durchschnitt.“ Auch am US-Aktienmarkt gehe es nur noch mit Bluechips voran, während den Small-Caps langsam die Puste ausgehe. „Dies ist erfahrungsgemäß ein Zeichen dafür, dass sich das fundamentale Umfeld für Aktien eintrübt.“ Neben Charts sollte man auch immer mal ein Auge auf die Aktien werfen.

Anleger hätten auf die Fundamentalanalysten hören sollen. Denen war klar, dass der DAX-Anstieg vorbei ist: „Die Stimmungsindikatoren im Euroraum und in Deutschland werden wohl weiter nachgeben“, meint Claudia Windt von der Helaba. Dies unterstreiche den fragilen Zustand der Eurokonjunktur. Ein weiteres Problem sei die fehlende Nachfrage. Die aktuell enttäuschend geringe Aufnahme der zweckgebundenen Langfristkredite von nur 82,6 Milliarden Euro, verdeutliche nach Auffassung des Baader Bank (Xetra: 508810 - Nachrichten) -Experten Rober Halver die Kreditzurückhaltung der Banken. „Keynes Theorie der Liquiditäts- und Investitionsfallen findet in der Eurozone praktisch keine Anwendung“, kritisiert der Analyst. „Zinsen haben ihre Wirkung zumindest auf die Privatwirtschaft verloren.“

Wenig deutet also auf einen steigenden Leitindex in dieser Handelswoche hin. Mal abwarten, ob der DAX das auch so sieht.

(PD)