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FRweekly-briefing: DAX springt über 12.000 Punkte

Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und -ausblicke.

Jetzt hat es also begonnen, das QE-Programm („Quantitative Easing“, quantitative Lockerung) der Europäischen Zentralbank. Vor einer Woche begann die Notenbank damit, die Märkt mit Geld zu fluten, indem sie im großen Stil (Staats-)Anleihen kauft. 60 Milliarden Euro will sie bis September 2016 dafür monatlich ausgeben. Das sind zwei Milliarden Euro pro Tag. Dieser Liquiditäts-Tsunami hat nun den Kontinent erreicht. Der DAX beendete die vergangene Handelswoche auf einem Rekordhoch bei 11.902 Zählern. Und am heutigen Montag war es dann soweit: Um 9:44 Uhr sprang der Leitindex erstmals in seiner Geschichte auf die magische Zahl von 12.000 Punkten.

„Die Märkte feiern den Start des Anleihekaufprogramms der EZB“, kommentiert die LBBW. Die Aussage von EZB-Chef Mario Draghi, die Lockerung unter Umständen noch auszuweiten und zeitlich zu verlängern, habe Investoren zusätzlich überzeugt. Nach der starken Rallye gingen die Landesbanker allerdings davon aus, dass sich die Kursdynamik in der vergangenen Woche verlangsamen dürfte. Das war nicht der Fall. Auch das technische Bild lässt Anleger von weiteren DAX-Höchstständen träumen: „Beim DAX ist der beeindruckende Aufwärtstrend weiterhin intakt“, sagt Christoph Geyer, Charttechniker der Commerzbank (Xetra: CBK100 - Nachrichten) . Und auch der übergeordnete Trend des US-amerikanischen Dow Jones lasse keine Fragen offen. „Trotz allem konnten die Warnsignale von Indikatorenseite noch immer nicht abgebaut werden.“ Der stabile Trend spreche für ein Weiterlaufen, die Indikatoren mahnten aber zur Vorsicht.

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Doch nicht nur in Deutschland laufen die Aktienmärkte rund. Der EuroStoxx 50 notiert aktuell bei 3.675 Zählern – so hoch wie seit 2009 nicht mehr. Der spanische IBEX hat mit 11.034 Punkten ein Vierjahreshoch erreicht und der französische CAC40 steht mit 5.032 Zählern so hoch wie seit sieben Jahren nicht mehr.

ICF Bank: „Bunds und Peripherie-Anleihen sind Gewinner“

Doch nicht nur die Aktien-, auch die Rentenmärkte bekommen den QE-Tsunami zu spüren: „Die gesamte deutsche Zinskurve bewegt sich sichtbar nach unten“, erklärt die HSH Nordbank. „Mittlerweile weisen die Bundestitel bis zu einer Laufzeit von sieben Jahren eine negative Rendite auf. Deutsche zehnjährige Staatsanleihen haben ihre Rendite in weniger Tagen halbiert und stehen bei rund 0,23 Prozent. „Neben Bundesanleihen waren Anleihen der Peripherieländer klare Gewinner“, erläutert Artur Brunner, Rentenexperte der ICF Bank. Einer Analyse der Fondsgesellschaft Robeco zufolge, rentieren portugiesische Staatsanleihen seit Jahresbeginn mit 7,9 Prozent, italienische mit 6,4 Prozent, spanische mit 4,4 Prozent und irische mit 3,1 Prozent. „In den ersten drei Tagen des QE-Programms wurden Anleihen im Wert von 9,8 Milliarden Euro aufgekauft – mit heftigen Auswirkungen“, sagt Gregor Daniel, Anleiheanalyst der Walter Ludwig Wertpapierhandelsgesellschaft. „Und 9,8 Milliarden sind ja nur ein Bruchteil der geplanten 60 Milliarden Euro im Monat.“

Für die Bundesbank könnten die negativen Bundrenditen im Rahmen des Ankaufprogramms ein Problem werden, befürchtet Oliver Schellmann, Rentenanalyst der Hellwig Wertpapierhandelsbank: „Die nationalen Notenbanken sind für den Ankauf des auf das jeweilige Land entfallenden Anteils zuständig.“ Kaufe die Bundesbank nun Anleihen mit negativer Rendite, erhalte sie bei Einlösung inklusive der während der Restlaufzeit anfallenden Zinsen weniger Geld zurück als sie beim Kauf gezahlt habe. „Ergo macht die Bundesbank Verlust“, so Schellmann.

Baader Bank (Xetra: 508810 - Nachrichten) : „EZB handelt verantwortungslos“

Harte Kritik am QE-Programm der EZB kommt von der Baader Bank: „Die Vorgehensweise der EZB ist verantwortungslos, denn Regierungen wird billiges Geld in den Rachen geworfen, ohne dass sie auf eine Haushaltssanierung achten müssen“, schimpft Marktexperte Klaus Stopp. Banken würden ihrer Zinsmargen beraubt und gezwungen, mit Risiken behaftete Kredite zu vergeben. Zudem stehe das gesamte System der Altersversorgung auf dem Spiel. „Denn weder Privatanleger noch Kapitalsammelstellen können mit einer vernünftigen Risikostreuung noch vermögen aufbauen“, moniert Stopp. „Damit wird die Altersarmut für einen Großteil der Bevölkerung wahrscheinlicher.“

(PD)