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FRweekly-briefing: DAX fällt unter 10.000 Punkte

Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und –ausblicke.

Die gute Nachricht vorweg: Eigentlich kann diese Börsenwoche nur noch besser werden. Der Deutsche Aktienindex (DAX) startete sie mit einem Minus von 3,1 Prozent bei lediglich 9.810 Punkten. Die magische Marke von 10.000 ist gefallen. Und das in einer Zeit, die mit niedrigen Zinsen wie gemacht für Aktien zu sein scheint. Im April erreichte der DAX noch sein Allzeithoch von 12.390 Punkten.

China steht im Fokus

Eine Melange aus verschiedenen Faktoren macht den Aktienmärkten weltweit zu schaffen: Eine mögliche Zinswende in den USA, erneute Wahlen in Griechenland sowie nicht zuletzt die Sorgen um China. Chinas Börsen starteten heute ebenfalls im tiefroten Bereich: Der Shanghai Composite Index fiel um 8,5 Prozent auf 3.211 Punkte. Damit verlor er die gesamten Gewinne dieses Jahres. Der Shenzen Composite Index büßte 7,6 Prozent ein und notiert bei 1.884 Zählern. Der Absturz trifft die gesamte Region: In Hongkong fielen die Kurs um 4,6 Prozent, in Taiwan und 7,5 Prozent und der japanische Nikkei sank um 4,6 Prozent auf 18.540 Punkte – den niedrigsten Stand seit einem halben Jahr. Schon am vergangenen Freitag hatten Sorgen um die chinesische Wirtschaft die US-Indizes Dow Jones und S&P 500 um jeweils mehr als drei Prozent korrigieren lassen. Der DAX verlor in der Vorwoche fast acht Prozent, der Shanghai Composite mehr als elf Prozent.

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Reißt China die globalen Aktienmärkte in den Abgrund? Fakt ist: Mit einem erwarteten Wirtschaftswachstum von sieben Prozent wird das Reich der Mitte so langsam wachsen wie seit 25 Jahren nicht mehr. Und ein Erreichen dieser sieben Prozent ist längst nicht ausgemacht. Schon gibt es die ersten Unkenrufe, dass die drängendste Frage nicht sei, ob dieses Wachstumsziel am Jahresende offiziell erreicht werde, sondern um wieviel Prozent es gelogen ist. Denn der Wirtschaft gehe es deutlich schlechter als die Regierung zugebe. Auf der anderen Seite: Chinas Wirtschaft schrumpft nicht. Sie wächst lediglich langsamer. Dennoch bleibt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im Fokus der Börsianer: „Nach den Turbulenzen wird sich auch in dieser Woche der Blick auf China richten, dem Ausgangspunkt der aktuellen Marktsorgen“, prognostiziert Chris-Oliver Schicketanz, Börsenexperte der Commerzbank (Xetra: CBK100 - Nachrichten) , und erwartet weitere konjunkturelle Stabilisierungsmaßnahmen. „Die Notenbank dürfte den Mindestreservesatz und wohl auch die Leitzinsen abermals senken.“ Wie das von der „flexibler“ gewordenen chinesischen Währung verkraftet werde, bleibe abzuwarten.

Klaus Stopp, Rentenexperte der Baader Bank (Xetra: 508810 - Nachrichten) , sieht Chinas Börsen in einer erdrutschgefährdeten Zone. „Äußerungen der Wertpapieraufsicht, zwar langfristig dem Markt unter die Arme greifen zu wollen, aber künftig nur noch zu intervenieren, wenn ungewöhnliche Fluktuationen oder andere schwere Risiken auftauchen, deuten darauf hin, dass künftig mit weniger staatlichen Eingriffen zu rechnen ist.“

Schwierige Phase für den DAX

Den deutschen Aktienmarkt dürfte dies vorerst weiter belasten. Für Stopps Kollegen Robert Halver seien die Wochen im August und September aufgrund der Ferienzeit sowieso schwierig. „Im Sommerloch wird weniger gehandelt und bei einem schwachen Volumen können die Börsen von vergleichsweise wenigen Marktteilnehmern stark bewegt werden.“ Die Sorgen um China kommen zu diesem saisonalen Effekt hinzu. Für Getrud Traud, Analystin der Helaba, ist das aber nicht der einzige Grund für die DAX-Korrektur: „Seit geraumer Zeit entwickeln sich die Unternehmensgewinne als auch die Aktienbewertungen eher ungünstig“, sagt sie. „Darüber hinaus spielen neben saisonalen auch charttechnische Einflüsse eine Rolle.“

Für die Charttechniker ist die DAX-Marke von 10.000 Punkten nicht nur psychologisch wichtig. „Die genaue Unterstützungszone verläuft zwischen 10.050 und 9.800 Punkten“, sagt der unabhängige technische Analyst Gregor Bauer. In diesem Bereich habe der DAX auch etwa 600 Prozent seines Anstiegs vom Tief am 17. Oktober 2014 bei 8.350 Punkten bis zum Allzeithoch am 10. April 2015 bei 12.390 Punkten korrigiert. „Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) ist ein charttechnisch kritischer Wert“, so Bauer (Other OTC: BRAGF - Nachrichten) . Setze sich die Korrektur fort, könne dieser Ausgangspunkt bei 8.600 und 8.350 Punkten getestet werden. Doch aufgrund des heftigen Kursverfalls in der vergangen Woche und auch heute rechnet Bauer vorerst mit einer Gegenbewegung: „Der Widerstand liegt in dem Fall zwischen 10.600 und 10.800 Punkten.“

(PD)