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FRWeekly-Briefing: DAX - Bullen im Wartestand

Bei den Notenbanken deutet sich eine Abkehr vom Taperinggedanken an, im DAX ist eine weitere Konsolidierung wahrscheinlich.

Nach den politischen Querelen der vergangenen beiden Wochen bewegen die Aktienmärkte derzeit wieder wirtschaftliche Themen. In dieser Woche treffen sich in Jackson Hole in Wyoming, USA, die führenden Währungshüter, um ihre künftige Geldpolitik zu diskutieren. Vor drei Jahren trat Mario Draghi hier in den Rocky Mountains vor die Presse und verkündete das Anleihenkaufprogramm der EZB. Claudia Windt von der Helaba geht nicht davon aus, dass er die Gelegenheit nutzen werde, um deren Ende zu verkünden. „Im Mittelpunkt dürfte vielmehr die hartnäckig niedrige Inflation stehen“, so Windt. Das (Shenzhen: 002421.SZ - Nachrichten) gelte diesseits wie jenseits des Atlantiks. Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA, Japan, dem Euroraum und Deutschland belegten ein sehr solides, fundamentales Umfelds. Dennoch bleibe der Inflationsdruck überschaubar.

Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank (Xetra: 508810 - Nachrichten) , stützt diese Meinung. Die EZB werde nicht von ihrem aktuellen Kurs abweichen. Im Juli seien die Verbraucherpreise im Euroraum lediglich um 1,3% gestiegen. Die EZB werde die „größte Alternativanlageklasse zu Aktien, das Zinsvermögen“ weiter unattraktiv halten. Zudem sieht er Anzeichen dafür, dass die europäischen Währungshüter im zuletzt erstarkten Euro eine potentielle Wachstumsgefahr sehen, die sie zur Veranlassung nehmen könnten „liquiditätspolitisch freizügig zu bleiben“ um den Export zu stärken.

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Doch kein Tapering zum Jahresende?
Eine Bedrohung dieser geldpolitischen Ausrichtung sei auch nicht vom deutschen Vorstoß durch das Bundesverfassungsgericht auszumachen. Das höchste deutsche Gericht hatte jüngst eine Überprüfung der Rechtmäßigkeit des Anleihenkaufprogramms beim EuGH beantragt. Da die „finanzpolitische Stabilität der Eurozone“ nicht ohne „geldpolitische Schützenhilfe der EZB“ gewährleisten wäre, rechnet Halver aber nicht mit einer Entscheidung gegen die EZB. Die Richter am EuGH priorisierten die „Stabilität der Eurozone“ gegenüber der geldpolitischen Stabilität, so Halver.

Auch in den USA deute sich eine Kehrtwende der FED Politik an, so der Finanzmarktexperte. Laut Sitzungsprotokoll berate die Fed bereits eine Aussetzung der Leitzinserhöhungen. Ursache sei der US-Präsident Trump, dessen Politik „an den Finanzmärkten negativ“ aufstoße. Aus den Trumponomics seien längst „Trumphandicaps“ geworden, „Besserung nicht absehbar“.

Es muss mit weiteren Rücksetzern gerechnet werden
„Der Höhenflug der US-Aktien“ sei auch deswegen erst einmal gestoppt, konstatiert, Markus Reinwand, CFA der Helaba. Die Bewertungen des S&P zeigten klare Züge einer Überbewertung. Seiner Meinung nach, stehe eine Korrektur bei US-Titeln kurz bevor.

Im Gegensatz dazu seien DAX Titel derzeit normal- bis unterbewertet. Dennoch sollten Anleger „ihr Pulver vorerst trocken halten“. Er erwarte eine weitere Fortführung der Konsolidierung. Es müsse mit weiteren Rücksetzern gerechnet werden.

Von diesem Szenario geht auch Franz-Georg Wenner von Börse-Online.de aus. Er sieht die Trendwende für den DAX erst bei 11.4oo Punkten. Bis dahin sollten sich Anleger zurückhalten.

(DW)