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Fresenius hört auf, ein Dividendenaristokrat zu sein

Fresenius Flaggen wehen im Wind vor der Hauptversammlung.
Fresenius Flaggen wehen im Wind vor der Hauptversammlung.

Ist Fresenius (WKN: 578560) der einzige Dividendenaristokrat im DAX? Ja, bislang galt dieser Hinweis. Allerdings können wir den Tenor in Kürze verändern: Voraussichtlich wird das Management lediglich eine konstante Dividende je Aktie von 0,92 Euro an die Investoren auszahlen. Ohne weiteres (Dividenden-)Wachstum wird der Gesundheitskonzern diesen Status wohl verlieren.

So weit, so besorgniserregend? Na ja, sagen wir es so: Es gibt Schlimmeres als lediglich eine konstante Dividende. Der Status als Dividendenaristokrat hat zudem nicht so viel Gesamtrendite gebracht. Smarte Investoren sehen unternehmensorientiert auf das Gesamtpaket und sollten feststellen, dass es andere Prioritäten geben könnte.

Riskieren wir daher einen Blick auf die jüngsten Zahlen, neue Baustellen und eine Menge mehr. Aber natürlich auch auf die Dividende, die ein Merkmal der Investitionsthese bleiben sollte. Trotz des Verlusts des Status als Dividendenaristokrat.

Fresenius: Ab 2023 kein Dividendenaristokrat mehr … darum!

Vielleicht noch eine Anmerkung vorab: Mit dem Brechen der Tradition bei der Dividende dürfte Fresenius mindestens 26 Jahre benötigen, um wieder ein Dividendenaristokrat zu werden. Aber der Fokus auf das operative Geschäft scheint einfach angebracht zu sein.

Bei dem Gesundheitskonzern gibt es vieles zu berichten. Das Konzernergebnis ist im vierten Quartal erneut um 15 % (währungsbereinigt sogar um noch mehr) auf 445 Mio. Euro eingebrochen. Im Gesamtjahr beläuft sich der Wert aufgerundet auf 1,73 Mrd. Euro. Das entspricht jedoch auch einem Einbruch von 7 beziehungsweise 17 %, währungsbereinigt. Ein Ergebnis je Aktie von 2,44 Euro (bereinigt 3,08 Euro) reicht zwar für die Dividende je Aktie von 0,92 Euro oder sogar für mögliches Dividendenwachstum. Das Management möchte sich jedoch unternehmensorientiert auf den Erfolg konzentrieren. Nicht darauf, ein maximal vorteilhafter adeliger Ausschütter zu sein.

Bei Fresenius steht eine Menge an: Auf der diesjährigen Hauptversammlung soll beispielsweise die Dekonsolidierung von Medical Care beschlossen werden. Zudem möchte man sich auf nachhaltiges Wachstum konzentrieren. Gemäß der bisherigen Prognose soll auch das Geschäftsjahr 2023 mit eher gemächlichen Umsatzwachstumsraten im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich bleiben. Beim EBIT erwartet der Gesundheitskonzern auch lediglich Konstanz. Belastend ist außerdem das Zinsergebnis, das rund eine halbe Milliarde Euro Aufwand beigetragen hat.

Wir sehen daher: Es gibt definitiv wichtigere Baustellen bei Fresenius, als die Dividende maximal zu erhöhen. Anstatt ein Dividendenaristokrat zu sein, kann das Management freie Mittel besser in die Bilanz investieren. Beziehungsweise mit maximalem Fokus den Turnaround und eine verbesserte operative Lage angehen. Vielleicht ist es ein bewusster Bruch mit dem adeligen Status, der zeigt: Es geht ab sofort mehr um das operative Geschäft.

Trotzdem solide, trotzdem konstante Dividende

Fresenius verprellt Einkommensinvestoren, die auf Dividendenwachstum setzen. Wieder einmal zeigt sich, dass der Status als Dividendenaristokrat nicht der beste Schutz ist. Aber das operative Wachstum hat es in den vergangenen Jahren einfach nicht hergegeben. Nach einigen Jahren operativer Stagnation ist es vielleicht besser, hier die Reißleine zu ziehen.

Immerhin: Die neue, progressive Dividendenpolitik sieht mindestens Stabilität bei Fresenius vor. Das heißt, es soll ein Ausschüttungsniveau stets in der Höhe des Vorjahres geben. Mit derzeit 0,92 Euro je Aktie und einem Aktienkurs von 28,85 Euro bedeutet das: 2023 gibt es voraussichtlich 3,2 % Dividendenrendite.

Der Artikel Fresenius hört auf, ein Dividendenaristokrat zu sein ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Vincent besitzt Aktien von Fresenius. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Fresenius.

Aktienwelt360 2023