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Warum Freitage für den Inyova-Gründer am wichtigsten sind

Der Mitgründer und CEO von Inyova Tillmann Lang: Seit Juni ist seine 2017 in der Schweiz gegründete Plattform auch in Deutschland online.
Der Mitgründer und CEO von Inyova Tillmann Lang: Seit Juni ist seine 2017 in der Schweiz gegründete Plattform auch in Deutschland online.

Das Fintech Inyova (steht für: Invest in your Values) ermöglicht nachhaltigen Vermögensaufbau ab einem Startkapital von 100 Euro. Dr. Tillmann Lang, Erik Gloerfeld, Christoph Birkholz und Dr. Miro Zuzak starteten die Investitionsplattform 2017 in Zürich.

Anders als bei standardisierten grünen ETFs und den meisten nachhaltigen Banken-Portfolios, kann man bei Inyova alle Firmen einsehen, in die man investiert. Hier soll jeder selbst entscheiden, ob er lieber Beyond Meat oder Tesla im Portfolio möchte. In Tipps und Tools verrät uns der 38-jährige CEO Tillmann Lang, mit welchem überraschend einfachen Tool er sich am besten organisiert und welches Ritual sein Team zusammenschweißt.

Hi Tillmann, wie würdest du deine eigene Arbeitsweise beschreiben? Strukturiert, detailiert, ordentlich, gestresst oder stets on the go?

Bei uns im Team gelte ich als sehr strukturiert. Manchmal sogar so sehr, dass ich mich selbst dran erinnern muss, die Agenda mal fallen zu lassen. Generell ist es mir wichtig, die wesentlichen Themen im Blick zu haben. Ich habe eigentlich immer im Kopf, was die entscheidenden zwei bis drei Themen des Tages, der Woche und des Quartals sind. Wenn ich das weiß, kann ich den Rest auch gut aus der Hüfte steuern. Damit ich diesen Überblick behalte, verbringe ich recht viel Zeit mit bewusstem Nachdenken und Planen.

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In welchem Bereich könntest du dich verändern oder verbessern und warum?

Ich habe viel Energie und arbeite mit viel Leidenschaft. Das kann andere mitreißen, manchmal aber auch einschüchtern – vor allem Kolleginnen und Kollegen, die mich noch nicht so gut kennen. Da muss ich mich manchmal etwas bremsen. Das ist sicher ein Verbesserungspunkt: Mehr Pausen zum Durchatmen einplanen – für das Team aber auch für mich selbst.

Hast du eine bestimmte Routine im Arbeitstag? Was machst du zum Beispiel morgens als Erstes im Büro? Was als Letztes?

Mein Arbeitstag startet auf dem Weg zur KiTa. Mein Sohn und ich erzählen uns dann gegenseitig, was an dem Tag für uns beide besonders wichtig ist. Bei ihm ist das dann beispielsweise die neue Kugelbahn und bei mir ein Investorenmeeting. Im Tagesverlauf checke ich meine Mails bewusst nur zwei Mal am Tag und habe auch alle Benachrichtigungen deaktiviert; wenn etwas dringend ist, spricht mich das Team direkt an (ich habe kein eigenes Büro sondern sitze mittendrin). Der Arbeitstag endet dann eigentlich immer mit einer hektischen Fahrradfahrt bergauf nach Hause, damit ich pünktlich beim Abendessen mit der Familie bin.

Wie sieht dein Arbeitsplatz aus? Gibt’s Stift und Block in Reichweite? Herrscht kreatives Chaos oder kühler Minimalismus?

Ich arbeite eher auf dem Laptop als auf dem Handy, auch mit vielen eigenen Skripten und Tools. Zum kreativen Denken und Planen liebe ich aber auch Zettel und Stift. Da kritzele ich schnell ganze Seiten mit Skizzen, Überlegungen und Stichworten. Mein Schreibtisch schwankt daher zwischen Chaos und Minimalismus. Über Zeit sammelt sich dort einiges an, plötzlich nervt es mich, dann wird schnell und gründlich abgeräumt.

Mit welchem digitalen Helfer kommst du am besten aus und warum? Slack, Asana, Word, Hootsuite...?

Im Team nutzen wir eine Menge Tools, von Trello über Slack bis Metabase – je nachdem worum es geht. Um mich zu organisieren arbeite ich aber fast nur mit simplen Text-Files. Da bin ich am schnellsten und kann meine eigene Struktur nach Bedarf ständig anpassen. Wiederkehrende Sachen habe ich oft auch in simplen Skripts automatisiert.

An welchen Arbeitstagen funktioniert euer Team besonders gut? Wie kommt es dazu oder was ist an solchen Tagen anders?

Am Freitagnachmittag – aber nicht nur, weil das Wochenende naht. Freitags haben wir unser „Kompass-Meeting“. Alle Teammitglieder kommen zusammen und jede und jeder trägt etwas bei: Was waren High- und Lowlights der Woche? Wer im Team war dein Held? In Kombination mit den ersten Drinks zum Feierabend ist das dann unser wichtiges Ritual zum Wochenabschluss.

Was sind deine Hobbies und wie helfen sie dir dabei Stress abzubauen?

Mountainbiken im Sommer und Skitouren im Winter: Dabei bin ich ganz nah an der Natur und komme richtig weit raus und hoch. Ansonsten hat sich meine Freizeit in den letzten Jahren stark geändert. Viel mehr Sandkasten und Spielzeugbahnen und dafür weniger Feiern und Events. Was mir gegen Stress im Gründeralltag hilft ist meditieren. Dafür ist standardmässig eine Stunde im Tag geblockt – und an drei von fünf Tagen mache ich das dann auch!

Wann arbeitest du selbst am besten und am produktivsten und wieso?

Früh morgens und spät abends sind meine besten Zeiten. Da komme ich schnell in den „Tunnel“ und vergesse alles um mich herum. Was mir auch hilft: Gute Musik in den Kopfhörern. Da geht alles von Deep House oder Minimal bis zu Hardcore Punk.

Und wie motivierst du dich, vor allem in harten Zeiten?

Wenn ich mal am Boden bin, hilft es mir, mich daran zu erinnern, dass mein langfristiges Lebensglück völlig unabhängig vom Erfolg meiner Firma ist. Ob Börsengang oder Insolvenz: In beiden Fällen können mir tiefes Glück und Depression blühen. Welches von beiden es wird, hängt von ganz anderen Dingen ab. Das vergesse ich im Alltag schnell. Mir das wieder vor Augen zu führen, schafft mir in harten Zeiten dann aber viel Luft.

Worin bist du nicht so gut, wie du es gerne wärst?

Ich bin nicht gut darin, Erfolge zu feiern und mich über das Erreichte zu freuen. Ich bin dann geistig schon bei all den Dingen, die für das nächste Ziel zu tun sind. Und: Ich hadere noch zu oft mit Dingen, die ich nicht ändern kann. Besser wäre: Unangenehme Wahrheiten akzeptieren, weitermachen, auf die Dinge konzentrieren, die ich beeinflussen kann.

Was ist der beste Rat, den du anderen Gründerinnen und Gründern geben kannst?

Frage Dich oft, was Dich antreibt. Denn das kann sich ändern. Und nicht immer ist es das, was Du in der Vergangenheit dachtest. Und wenn Du nicht weißt, warum und wofür Du morgens aufwachst, gehen Energie und Orientierung schnell verloren.