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FREIBERG (dpa-AFX) -Im Ringen um mehr Unabhängigkeit von China bei der Versorgung der Industrie mit den Rohstoffen Gallium und Germanium nehmen Freiberger Forscher alte Deponien in den Blick. "Wir sind längst in einem Stadium, in dem wir Deponien und Bergbauhalden als technische Lagerstätten für Rohstoffe begreifen, die damals nicht wirtschaftlich zu gewinnen waren", sagte Professor Martin Bertau, Direktor des Instituts für Technische Chemie der Bergakademie Freiberg, der Deutschen Presse-Agentur. "Heute haben wir die richtigen Technologien dafür."
Gallium und Germanium werden von der EU als kritische Rohstoffe eingestuft. Im Sommer hat China - wichtigster Produzent weltweit - Ausfuhrkontrollen erlassen. Sie werden etwa in der Mikroelektronik und für die Infrarottechnik benötigt. Den Freiberger Forschern zufolge ist Gallium im Rotschlamm enthalten, dem Produktionsabfall aus der Aluminiumherstellung. Daraus könnte das Halbmetall auch hierzulande gewonnen werden. In Lauta (Landkreis Bautzen) wird bereits an einer Machbarkeitsstudie gearbeitet. Dort gab es einst ein großes Aluminiumwerk, das nach der Wiedervereinigung geschlossen wurde.