Was Frauen bei der Geldanlage anders machen
Bei der Geldanlage zeigen sich klare Unterschiede in den Strategien von Männern und Frauen. Deutlich wird: Sie können vieles von einander lernen.
Bei der Geldanlage machen Frauen und Männer vieles unterschiedlich, fand eine Analyse der Consorsbank heraus. Die Bank wertete die Konten und Depots von 1,5 Millionen Kunden anonymisiert aus. Das Ergebnis zeigt: Frauen machen vieles anders als Männer und sind trotzdem gleichermaßen erfolgreich. Ein Fazit, wie man sich diese Unterschiede zu Nutzen machen kann, hat die Bank auch gezogen.
1. Tagesgeld statt Wertpapiere
Vergleicht man die Anlagestrategie von Männern und Frauen fällt auf, dass Männer ihr Geld lieber in Wertpapieren anlegen. 69,2 Prozent des Geldes, das Männer bei der Consorsbank halten, ist in Form von Wertpapieren in Depots angelegt. Frauen legen auf diese Art nur 56 Prozent ihres Geldes an.
Frauen bevorzugen stattdessen das Tagesgeldkonto. 43,3 Prozent der Tagesgeldkonten der Bank werden von Frauen gehalten. Und das, obwohl nur 31,5 Prozent aller Kunden der Consorsbank weiblich sind. In der jüngeren Zielgruppe bis 35 Jahren gehören sogar mehr als die Hälfte der Tagesgeldkonten Frauen.
2. Sicherheit zuerst
Mit dem eigenen Vermögen an den Märkten zocken? Frauen nehmen davon Abstand. Sie stellen ihre Portfolios sicherheitsorientierter auf als Männer. Im Schnitt bestehen die Depots männlicher Kunden zu 63,6 Prozent aus Einzelaktien. Bei Frauen sind das 55 Prozent.
3. Fonds und ETFs bevorzugt
Stattdessen greifen Frauen lieber auf breitgestreute ETFs und Fonds zurück. Bei dieser Geldanlage haben die weiblichen Kundinnen mit einem Depot-Anteil von 38,1 Prozent klar die Nase vorn. Männerdepots bestehen dagegen zu knapp einem Drittel aus ETFs und Fonds.
4. Weniger Vermögen
Insgesamt legen Frauen weniger Geld an. In ihren Depots liegen nur etwa 36.000 Euro. Bei den Männern ist die Summe wesentlich höher: Sie liegt bei rund 53.000 Euro.
5. Kleinere Gewinne, geringere Verluste
Männer agieren beim Wertpapierhandel wesentlich aktiver, als Frauen. Über den Zeitpunkt von drei Jahren hinweg erzielten Männer einen Performance-Wert von 16,2 Prozent. Frauen liegen mit einer Performance von 15,5 Prozent knapp darunter. Männer strichen auch auf Grund ihrer Risikobereitschaft höhere Gewinne ein.
Allerdings verloren sie auch mehr Geld während Baisse-Phasen wie zum Beispiel Ende 2018. Depots der Frauen sind hingegen wesentlich ausgeglichener, mit weniger Gewinnen – aber auch mit weniger Verlusten.
6. Was Frauen und Männer voneinander lernen können
Frauen bauen auf Sicherheit. Männer können durch ihren Mut oftmals höhere Gewinne einstreichen. Eine Mischung aus beidem ist ein gutes Rezept für eine erfolgreich Depotführung, findet Dr. Sven Deglow, CEO der Consorsbank.
„Frauen könnten mehr Mut entwickeln und stärker die Chancen von Wertpapieren für sich nutzen, anstatt viel Geld auf aktuell niedrig verzinsten Tagesgeldkonten aufzubewahren. Männern tun dagegen ein wenig mehr Ruhe und Konstanz bei den Anlageentscheidungen gut. Und auch mit etwas weniger Mut zum Risiko kann Geldanlage erfolgreich sein.“