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Von Frühlingsgefühlen und Geldanlegern

Mit den frühlingshaften Temperaturen steigt auch die Stimmung der Dax-Anleger. Mit 12.394 Punkten schaffte der Deutsche Leitindex am Freitag ein neues Allzeithoch. Zuletzt hatte der Dax Mitte März einen neuen Höchststand erreicht, danach war zunächst etwas Ruhe eingekehrt. Jetzt kaufen die Investoren wieder. Allein im vergangenen Monat lag das Plus bei Dax bei mehr als fünf Prozent. In den vergangenen drei Monaten legte der Leitindex gut 26 Prozent zu.

Hinter dem frühlingshaften Aufschwung steckt ein Konjunkturprogramm, das seinesgleichen sucht. 'Vier Faktoren stützen derzeit die europäische Wirtschaft', erklärt Martin Moryson, Chefvolkswirt der Privatbank Sal. Oppenheim. ZW1Z Der erste Faktor: ZW2Z Das billige Öl entlastet die Unternehmen und stärkt die Kaufkraft der Konsumenten. ZW1Z Der zweite Faktor: ZW2Z Die extrem niedrigen Zinsen verbessern die Finanzierungsbedingungen der Unternehmen und erhöhen die Erschwinglichkeit von Immobilien und langlebigen Verbrauchsgütern für die Konsumenten.

ZW1Z Der dritte Faktor: ZW2Z Deren Kaufkraft profitiert von der niedrigen Inflation. ZW1Z Der vierte Faktor: ZW2Z 'Und zu guter Letzt kommt noch der schwache Euro hinzu, der sich zu einer Stütze des Exports entwickelt', sagt Moryson. In der vergangenen Woche hat der Euro fast vier US-Cent an Wert eingebüßt und notierte mit 1,0584 Dollar auf dem tiefsten Stand seit mehr als drei Wochen.

In diesem Umfeld kaufen Investoren gerne, zumal die Renditen von sicheren Anleihen wenig bringen. Deutsche Staatsanleihen offerieren bis zu einer Laufzeit von sieben Jahren negative Zinsen, zehnjährige Bundesanleihen bringen gerade noch eine Rendite 0,158 Prozent. Die Rendite von 30-jährige Bundesanleihen liegt aktuell bei 0,61 Prozent.

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Rund 30 Prozent der Staatsanleihen in der Eurozone bieten mittlerweile negative Renditen. 'Für Anleger, die ihr Vermögen bewahren oder vermehren wollen, ist die Situation schwierig', sagt Asoka Wöhrmann, Chief Investment Officer der Deutschen Asset & Wealth Management 'Wer sein Anlagevermögen etwa mit der Anlage in einer als sicher geltenden 10-jährigen deutschen Staatsanleihe verdoppeln möchte, benötigt derzeit 386 Jahre'.

Warum die Profis trotz Allzeithochs auf Aktien setzen

Obwohl Anleihen immer zur Stabilität eines Depots dazugehören, setzen nicht nur Profi-Anleger deshalb trotz Börsenhöchstständen auf Aktien. 'Wir sind weiterhin positiv zu europäischen und insbesondere zu deutschen Aktien eingestellt und behalten unsere Übergewichtung bei', sagt Moryson.

Ähnlich sehen das die Kollegen der Weberbank. 'Die Divergenz an den globalen Aktienmärkten setzt sich weiter fort', sagt Sascha Rehbein, Portfoliomanagement bei der Weberbank. 'Es ist deutlich zu beobachten, dass die Anleger zunehmend den US-Aktienmarkt meiden und sich stärker auf europäische Titel konzentrieren'. Die Gründe sind vielfältig. US-Investoren mieden in Zeiten der Schuldenkrise europäische Titel und kommen jetzt zurück.

'Trotz des starken ersten Quartals in Europa sind die Aktien hierzulande günstiger bepreist, auch wenn die relative Attraktivität etwas nachgelassen hat', sagt Rehbein. Der (Shenzhen: 002631.SZ - Nachrichten) schwächere Euro stütze vor allem deutsche Unternehmen, während Analysten in den USA wegen des starken Dollars für die kommenden drei Quartale rückläufige Gewinne erwarten. 'Auch von Seiten der Charttechnik sehen wir Europa mit Kaufsignalen', sagt Rehbein. 'Wir bleiben wir positiv für die Aktienmärkte aus Europa gestimmt und empfehlen, in einer kurzfristigen Konsolidierung die Investitionsquote zu erhöhen'.

Wann der rechte Zeitpunkt zum Kauf ist, könnte sich in der nächsten Woche zeigen. Mit Spannung werden die Investoren die zinspolitische Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch verfolgen. An den Leitzinsen wird Notenbank-Chef Mario Draghi wohl nicht drehen. Vielmehr dürfte das mehr als eine Billion Euro schwere Anleihenkauf-Programm im Blickpunkt des Treffens stehen.

Die Währungshüter werden nach Ansicht der Commerzbank (Xetra: CBK100 - Nachrichten) mit der jüngsten Entwicklung ziemlich zufrieden sein. Schließlich hätten die Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum seit der letzten Zinssitzung Anfang März meist positiv überrascht. Und nicht zuletzt: 'Die längerfristigen Inflationserwartungen haben sich zuletzt zumindest stabilisiert, wenn auch auf einem weiter niedrigen Niveau.' Folglich werde die EZB vorerst wohl eine abwartende Haltung einnehmen und von weiteren Maßnahmen absehen.

Die wichtigsten Termine der neuen Woche

Die neuesten Konjunkturdaten aus den USA dürften von Börsianern erneut auf Hinweise für den Zeitpunkt der geplanten Zinswende abgeklopft werden. Schließlich treibt Anleger derzeit vor allem eine Frage um: Wann erhöht die US-Notenbank Fed die ultraniedrigen Zinsen? Viele Börsianer rechnen bislang im Sommer mit einem ersten Schritt.

Ein deutlicher Anstieg der US-Einzelhandelsumsätze im März (Dienstag) dürfte die These unterstützen, dass die weltgrößte Volkswirtschaft bald wieder Fahrt aufnehmen wird. Die Industrieproduktion (Mittwoch) dürfte hingegen erneut gefallen sein. Die Fed macht eine Zinserhöhung vor allem von einer nachhaltigen Erholung der US-Konjunktur abhängig.

Unterdessen nimmt die Bilanzsaison jenseits des Atlantiks Fahrt auf. Die US-Banken dürften nach dem enttäuschenden Jahresausklang 2014 dieses Mal wieder für positive Nachrichten sorgen. Denn wenn es an den Aktien-, Anleihe- und Devisenmärkten besonders turbulent zugeht und die Kunden viel handeln, brummt bei den Geldhäusern das Geschäft.

Das erste Quartal ließ in dieser Hinsicht keine Wünsche offen: Die Schweizer Notenbank schaffte überraschend den Mindestkurs des Franken zum Euro ab und sendete damit Schockwellen rund um den Globus, die EZB startete ihre billionenschweren Anleihekäufe und die US-Notenbank Fed heizte die Spekulationen der Anleger auf eine baldige Zinswende an.

Den Auftakt machen am Dienstag Branchenprimus JP Morgan und die stark auf das US-Hypothekengeschäft fokussierte Wells Fargo (Hannover: NWT.HA - Nachrichten) . Am Mittwoch folgen die Quartalsbilanzen der Bank of America (Swiss: BAC.SW - Nachrichten) , am Donnerstag berichten Citigroup (NYSE: C - Nachrichten) und Goldman Sachs (NYSE: GS-PB - Nachrichten) . Die Zahlen dürften Hinweise darauf liefern, wie es bei den europäischen Häusern gelaufen ist. Die Deutsche Bank, die mehr denn je auf das Investmentbanking setzt, hat ihren Quartalsbericht für den 29. April angekündigt.

In Deutschland stehen einige Hauptversammlungen auf der Agenda. So lädt der Konsumgüterkonzern Henkel am Montag seine Aktionäre ein, die auf Aussagen zum schwächelnden Russland-Geschäft und zu möglichen Zukäufen warten. Am Freitag treffen sich die Anteilseigner des Pharma- und Chemiekonzerns Merck.