Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.492,49
    +15,40 (+0,08%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.083,42
    +1,68 (+0,03%)
     
  • Dow Jones 30

    39.807,37
    +47,29 (+0,12%)
     
  • Gold

    2.254,80
    +16,40 (+0,73%)
     
  • EUR/USD

    1,0779
    -0,0014 (-0,13%)
     
  • Bitcoin EUR

    65.355,61
    +745,41 (+1,15%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Öl (Brent)

    83,11
    -0,06 (-0,07%)
     
  • MDAX

    27.043,04
    -48,91 (-0,18%)
     
  • TecDAX

    3.454,38
    -2,98 (-0,09%)
     
  • SDAX

    14.294,62
    -115,51 (-0,80%)
     
  • Nikkei 225

    40.355,00
    +186,93 (+0,47%)
     
  • FTSE 100

    7.952,62
    +20,64 (+0,26%)
     
  • CAC 40

    8.205,81
    +1,00 (+0,01%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.379,46
    -20,06 (-0,12%)
     

Nachdem sie Fotos posteten, wie sie Bananen aßen, sollen sieben syrische Flüchtlinge aus der Türkei abgeschoben werden

Mindestens sieben Flüchtlinge aus Syrien scheinen eine neue Härte in der türkischen Flüchtlingspolitik zu spüren zu bekommen. Wie „Bloomberg“ berichtete, sollen sie aus der Türkei abgeschoben werden, nachdem sie Bilder von sich beim Bananenessen über soziale Medien geteilt hatten. Diese Bilder wurden als Provokation empfunden: „Sieben ausländische Staatsbürger sind nach einer Untersuchung um die provokanten Social-Media-Posts festgenommen worden. Sie sollen abgeschoben werden“, teilte die Migrationsbehörde der Türkei am Mittwoch laut „Bloomberg“ mit.

Hintergrund ist laut "Bloomberg" ein weiteres Video vom 17. Oktober aus Istanbul, in dem sich türkische Staatsbürger darüber beschwert hatten, dass Geflüchtete angesichts der wirtschaftlichen Probleme im Land komfortabler leben könnten als sie selbst. „Ihr lebt komfortabler. Ich kann keine Bananen essen, ihr kauft kiloweise Bananen“, habe ein türkischer Mann in dem Video gegenüber einer syrischen Studentin gesagt. Eine Frau habe ihm beigestanden und sich beschwert, dass Menschen aus Syrien in der Türkei opulent leben würden, anstatt in ihrem Herkunftsland zu kämpfen.

Lebensmittel fast 29 Prozent teurer als im Vorjahr

Der Ton der Regierung gegenüber Geflüchteten hat sich damit weiter verschärft. Erst im Oktober hatte die Türkei in einem Kurswechsel angekündigt, keine weiteren Schutzsuchenden aufnehmen, sondern stattdessen mit Abschiebungen beginnen zu wollen. Das hatte unter anderem der Deutschlandfunk berichtet. Die Türkei beherbergt weltweit die meisten Flüchtlinge. Der UNO-Flüchtlingshilfe zufolge waren es im Dezember 2020 4,1 Millionen, davon über 3,6 Millionen aus Syrien, weitere Hunderttausende aus Afghanistan, dem Irak und dem Iran. Das Land hat in etwa so viele Einwohner wie Deutschland.

WERBUNG

Spätestens im Zuge der aktuellen wirtschaftlichen Probleme ist die vergleichsweise offene Stimmung allerdings gekippt. Die Inflation hatte insbesondere im Sommer deutlich angezogen, im September 2021 erhöhten sich die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 19,58 Prozent. Gerade die Lebensmittelpreise sind explodiert: Sie lagen fast 29 Prozent über dem Niveau vom September 2020, wie die „Tagesschau“ berichtete. Der Kurs der türkischen Währung, des Lira, sank in diesem Jahr bereits um rund 17 Prozent.

Die daraus resultierende Unzufriedenheit befeuert laut „Bloomberg“ auch die Kritik an der Flüchtlingspolitik des Präsidenten Erdogan, insbesondere am Flüchtlingsabkommen mit der Europäischen Union. Trauriger Höhepunkt der wachsenden Ressentiments waren bisher Ausschreitungen im Arbeiterviertel Altindag der türkischen Hauptstadt Ankara. Ein Mob plünderte dort im August die Geschäfte von Syrern und zündete Autos an.

sb