Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • Nikkei 225

    38.079,70
    +117,90 (+0,31%)
     
  • Dow Jones 30

    37.789,56
    +36,25 (+0,10%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.580,45
    +2.056,88 (+3,58%)
     
  • CMC Crypto 200

    885,54
    0,00 (0,00%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.630,44
    -52,93 (-0,34%)
     
  • S&P 500

    5.015,22
    -6,99 (-0,14%)
     

Fondsstrategien: Neue Wege gehen

Niedrige Zinsen, hohe Volatilität, politische Risiken – Anleger werden immer wieder vor große Herausforderungen gestellt. Vier Experten geben auf der FondsConsult Investmentkonferenz am Tegernsee nicht nur Antworten auf die Frage, welche Investitionen sich lohnen, sondern erklären auch, was falsch läuft.

Diversifizieren mindert das Risiko – so heißt es. Doch seit die unterschiedlichsten Anlageklassen immer stärker miteinander korrelieren, müssen sich Anleger neue Wege suchen. Eine Möglichkeit, wie Diversifikation auch funktionieren kann, stellt Philippe Jordan, Head of Investor Relation und Mitglied im Verwaltungsrat von CFM, einem Partner von Rotschild & Cie Gestion, vor. Seit Dezember 2014 nutzt Jordan mit dem R CFM Diversified Fund, einem globalen Alternative-Multi-Asset-Fonds, über die Zeit beständige Preisanomalien aus: „Unser Ziel sind Renditen, die nicht mit traditionellen Anlageklassen wie Aktien oder Renten korrelieren.“ Die Strategie des Fonds setzt sich aus drei Substrategien zusammen, die wiederum zu je einem Drittel zum Gesamtrisiko beitragen. „Zum einen nutzt der Fonds eine langfristige Trendfolge-Strategie: Momentum bei Staatsanleihen, Aktienindizes oder Währungen werden über Futures genutzt“, erklärt Jordan. „Zudem nehmen wir mittels einer Risk-Premia-Strategie FX-Carry-Trades und Volatility-Premium-Trades vor. Unsere dritte Strategie, die Equity-Market-Neutral-Strategie, nutzt die Faktoren Momentum, Quality und Value.“ Alle drei Substrategien weisen historisch eine niedrige Korrelation zu einander auf. Die Zielvolatilität für jede Strategie liegt bei zwölf Prozent, auf Portfolioebene verringert sie sich auf sieben Prozent. „Mit dieser Strategie vermeiden wir emotionale Entscheidungen, die aus Angst oder Gier heraus getroffen werden.“ 576,4 Millionen Euro konnte der Fonds bereits einsammeln.

Was tun, wenn alles korreliert? Faktorprämien allokieren

Auch die Kapitalanlagegesellschaft Robeco setzt auf neue Wege. 1929 in Rotterdam gegründet, gibt sich das Unternehmen alles andere als verstaubt: „Heute werden Portfolios über Anlageklassen einerseits und taktische Aspekte wie Länder, Regionen, Branchen oder auch themenspezifische Ansätze andererseits zusammengebaut. Wir glauben, dass dies nicht mehr der richtige Ansatz ist“, sagt Kai W. Röhrl, Leiter Third Party Distribution Deutschland bei Robeco. Denn die traditionellen Wege der Diversifikation hätten ausgedient: „Zinskupons bieten keinen Puffer mehr, Anlageklassen wie Aktien und Renten korrelieren vermehrt miteinander, Staatsanleihen sind sehr hoch bewertet und Aktienmärkte unterliegen starken Schwankungen.“ Robeco setzt dabei vor allem auf die Faktorprämienallokation: „Neben der Allokation über Anlageklassen und Taktik, glauben wir, dass eine dritte Säule erforderlich ist: Die Faktorprämienallokation.“ Also die gezielte Allokation in Faktoren wie Value, Momentum oder auch Low-Volatility. Langfristig kann sich Röhrl sogar vorstellen, dass die zweite Säule der taktischen Asset-Allocation ganz wegfällt. „Die Assetallokation würde dann nur noch über die Faktorprämie gesteuert werden“, so die Idee.

WERBUNG

Zinseszins oder: „The power of dividends“

Dieses Motto steht bei Kames Capital im Vordergrund. Douglas Scott, Investmentmanager bei den Schotten, hat dabei einen ungewöhnlichen Experten auf seiner Seite: „Compound interest is the eighth wonder of the world: He who understands it, earns it … he who doesn´t …pays it”, zitiert Scott Albert Einstein. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass weltweit über 90 Prozent der langfristigen Aktienrenditen der Reinvestition von Dividendenerträgen zu verdanken sind. „Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) bietet die Möglichkeit, vom beachtlichen Zinseszinseffekt reinvestierter Dividenden zu profitieren.“ Dabei, betont der Experte, müssen High-Dividend-Yields nicht unbedingt besser performen als klassische Dividendenrenditen. „Mit unserem Kames Global Equity Income Fund fokussieren wir uns auf Unternehmen, die eine nachhaltige und steigende Dividendenrendite bieten“, sagt Scott. Drei Arten von Unternehmen sind für den Fonds relevant: „Wir suchen zum einen nach Unternehmen, mit beständigem und nachweislichem Jahrelangen Dividendenwachstum. Diese machen ca. 50 Prozent des Fonds aus. Daneben sind solche Unternehmen attraktiv, die den Markt aufgrund ihres operativen Erfolgs mit unerwartet hohen Dividendenzahlungen überraschen können. Und last but not least: Unternehmen, die sich durch Bilanzen auszeichnen, die Raum für Aktieneinzüge durch M&A-Transaktionen oder Aktienrückkäufe bieten, interessieren uns ebenfalls. Das Ergebnis ist dann ein Portfolio mit hohem Überzeugungsgrad.“

Qualität wichtiger als Masse

Neue Impulse und Denkanstöße gibt anschließend Dr. Peter Robejsek, Strategieberater, Dozent und Publizist den Teilnehmern der Konferenz mit auf den Weg (Sao Paolo: R2:WEGE3S.SA - Nachrichten) . Unter dem Titel „Desorientierte Eliten“ spricht er über die Orientierungslosigkeit der heutigen Gesellschaft. „Wir brauchen Antworten auf Fragen wie: Was ist Mangel, Was ist ein Bedürfnis, Was motiviert uns?“ Gleichzeitig fordert er einen Paradigmenwechsel: Weg vom Wachstum, hin zu Zufriedenheit: „Unser Fokus sollte auf Qualität und Einzigartigkeit liegen. Und nicht auf immer schneller, immer mehr oder zu jederzeit und überall. Wir sollten uns frei machen von der Standardisierung.“

(TL)