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Fondskosten sinken europaweit

Die Gebührenentwicklung bei Fonds verläuft in einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. Es gibt aber einen klaren Trend: Insgesamt sinken die Gebühren in Europa – mit einer Ausnahme. Die Kosten deutscher Fonds steigen weiter.

Es gibt gute Nachrichten für viele Investoren in Europa: Die Fondskosten sinken vielerorts. Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) macht sich bemerkbar an der Entwicklung der laufenden Gebühren. Eine umfassende Untersuchung der Ratingagentur Morningstar zeigt, dass in den vergangenen drei Jahren die laufenden Gebühren im Durchschnitt von 1,09 auf ein Prozent gesunken sind. Die Gebühren von Aktienfonds gingen um gut elf Prozent von 1,43 Prozent im Jahr 2013 auf 1,27 Prozent in diesem Jahr zurück. Rentenfonds verbilligten sich deutlich stärker, und zwar um rund 17 Prozent von 0,89 auf 0,74 Prozent. Die Kosten von Mischfonds reduzierten sich von 1,56 auf 1,47 Prozent.

Die Experten von Morningstar (NasdaqGS: MORN - Nachrichten) machen den Rückgang der Kosten vor allem an zwei Trends fest: Zum einen werden Fonds, die keine Vertriebsgebühren enthalten, immer stärker nachgefragt. Zum anderen streben immer mehr Anleger nach günstigen Fonds. Das ist der grobe Trend. Europaweit gibt es jedoch große Unterschiede in der Entwicklung.

Neue Strukturen im Fondsvertrieb sorgen für sinkende Preise

Blickt man auf die einzelnen Länder, zeigt sich, dass der größte Kostenrückgang in solchen Märkten zu beobachten ist, in denen seit 2013 Strukturbrüche zu beobachten waren: zum Beispiel in Großbritannien, in den Niederlanden sowie in der Schweiz. In Großbritannien und den Niederlanden sind so genannte Kickbacks heute verboten. Es dominieren dort so genannte Clean Shares. Das sind Fonds, die keine Vertriebsgebühren enthalten. Der Wegfall der Kickbacks sorgt für sinkende Produktkosten.

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Auch in der Schweiz sind Kickbacks mittlerweile im Abseits. Im Zuge wiederholter Urteile des dortigen Bundesgerichts, in denen es um die Vergütung des Vertriebs von Vermögensverwaltern ging, setzen in der Schweiz Banken und Vermögensverwalter heute sehr viel stärker als zuvor auf günstige Indexfonds.

Die Folgen dieser überwiegend regulatorisch bedingten Veränderungen sind frappierend: Seit 2013 sind die Kosten von Anlagefonds am stärksten in den Niederlanden zurückgegangen, und zwar um 36 Prozent. In der Schweiz reduzierten sich die Kosten um gut 21 Prozent und in Großbritannien sanken sie immerhin um knapp 16 Prozent.

Besonders eklatant fiel der Rückgang der Kosten von Aktien- und Obligationenfonds in der Schweiz aus, die sich jeweils nahezu halbierten. Deshalb finden sich die europaweit günstigsten Fonds mittlerweile in der Schweiz mit Kosten von jeweils 0,62 Prozent.

Den Spitzenplatz der preiswertesten Fonds teilt sich die Schweiz zwar mit Irland. Allerdings muss im Vergleich die sehr unterschiedliche Marktsituation berücksichtig werden: Während in der Schweiz der Einsatz von Indexfonds der wichtigste Grund für das absolut gesehen niedrige Kostenniveau ist, sind irische Fonds deshalb so günstig, weil an diesem Standort Geldmarktfonds eine besonders große Rolle spielen. In den Asset Klassen Aktien und Renten fallen die Kosten irischer Fonds nur durchschnittlich aus. Irische Mischfonds sind europaweit sogar die teuersten Produkte ihrer Art.

Die untere Tabelle zeigt die Zahlen im Einzelnen.

Niederlande hui, Spanien pfui: Laufende Fonds im europäischen Überblick

Deutschland, das Land der teuren Fonds

In Europa sinken die Fondskosten. In ganz Europa? Leider nein. Fonds, die in Deutschland und Österreich aufgelegt sind, werden sogar immer teurer. Die Gebühren für deutsche Fonds stiegen gegenüber der Morningstar-Untersuchung aus dem Jahr 2013. Die laufenden Kosten betragen aktuell 1,25 Prozent nach zuletzt 1,18 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass der Zuwachs der (relativ teuren) Mischfonds deutlich stärker ausfiel als bei den (relativ günstigen) offenen Immobilienfonds. Die Kosten von Aktienfonds, die in Deutschland aufgelegt sind, sanken nur minimal von 1,49 Prozent auf 1,48 Prozent. Die Kosten von Rentenfonds blieben konstant bei 0,75 Prozent, und die in Deutschland aufgelegten Mischfonds vergünstigten sich ebenfalls nur leicht um vier Basispunkte auf 1,55 Prozent.

Die Gesamtkosten von österreichischen Fonds verharrten bei 1,12 Prozent. Während die Kosten von Mischfonds recht deutlich von 1,69 auf 1,57 Prozent sanken, verharrten die Kosten von Rentenfonds bei (relativ günstigen) 0,68 Prozent, und Aktienfonds verbilligten sich minimal um drei Basispunkte auf 1,92 Prozent. Damit zählen Aktienfonds, die in Österreich aufgelegt sind, zu den teuersten Produkten in Europa.

Da tröstet es Anleger nur wenig, dass Aktienfonds in Italien mit vermögensgewichteten Kosten von 2,11 Prozent noch teurer sind und auch die Kosten für Fonds aus Spanien und Dänemark zuletzt gestiegen sind.

Skaleneffekte in Deutschland

Immerhin: Auch für Anleger, die auf deutsche Fonds setzen, gibt es eine gute Nachricht. Sie profitieren stärker als die meisten Anleger in anderen europäischen Ländern von Skaleneffekten. Bei steigendem Fondsvermögen gehen die Kosten also überwiegend zurück. Dieser Trend macht sich auch bei Fonds aus Schweden, den Niederlanden und der Schweiz besonders bemerkbar. Nur Dänemark weist den gegenteiligen Trend auf: Hier sind große Fonds teurer als kleine Fonds.

(MvA)

Die komplette Morningstar-Studie als PDF-Dokument.

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