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Fonds-Ratings: Mehr Sterne für ein längeres Leben

Morningstar (NasdaqGS: MORN - Nachrichten) stellt sein eigenes Rating auf den Prüfstand. Die Selbsttests sollen zeigen, dass die quantitativen Bewertungen der Rating-Agentur ordentliche prognostische Qualitäten haben. Eine Erkenntnis: Fonds mit mehr Sternen leben länger.

Fonds-Ratings sind wichtig. Zum einen als Werbeargument für die Fondsindustrie – falls die Bewertungen das hergeben. Zum anderen als Entscheidungskriterium für Anleger und Anlageberater. Wer als Berater einem Kunden einen bestimmten Fonds einer Kategorie zum Kauf empfiehlt, kann dies umso besser begründen, je besser dieser Fonds bereits von Rating-Profis bewertet wurde.

Zu den etablierten Fondsbewertungs-Systemen am globalen Markt für Investmentprodukte zählt zweifellos das Morningstar Sterne Rating. Bereits seit 1985 weist die Agentur mit ihren Ratings Anlegern und Beratern den Weg (Sao Paolo: R2:WEGE3S.SA - Nachrichten) durch den Asset-Management-Dschungel. Morningstar bewertet mehr als 217.000 Anlageprodukte weltweit. Das Rating berücksichtigt die Fondsperformance über kurze und lange Zeiträume ebenso wie Vertriebskosten (Ausgabeaufschläge) und die risikoadjustierte Rendite.

Der Blick in die Vergangenheit ist kein Scheck auf die Zukunft

Ein wunder Punkt von Fonds-Ratings im Allgemeinen bleibt ihre eingeschränkte prognostische Qualität. Denn selbst ein gut bewerteter Fonds, der in der Vergangenheit gute Ergebnisse erzielte, kann in der Zukunft eine schlechte Performance abliefern. Auch Morningstar selbst sagt: „Die Auswahl eines konkreten Fonds sollte im Zuge einer qualitativen Analyse erfolgen, nicht auf der Basis vergangener Renditen, auch wenn diese risikoadjustiert sein mögen.“

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Helfen Ratings bei der Fondsauswahl?

Morningstar will jedoch nicht zu bescheiden sein und überprüft deshalb regelmäßig die Leistungsstärke seines Sterne-Ratings. Anleger weltweit sollen es schließlich im Fondsauswahlprozess berücksichtigen. Und da hilft es natürlich, belegen zu können, dass in jedem Vergangenheits-Rating auch ein Stück Zukunfts-Prognose steckt. Aus diesem Grund hat das Unternehmen für den Zeitraum zwischen 2003 und Ende 2015 geprüft, wie sich Fonds ab Zeitpunkt des jeweiligen Ratings entwickelt haben. Europäische Fonds machten mit knapp 44 Prozent den größten Teil des Samples aus, gefolgt von USA-domizilierten Fonds (18 Prozent) und Asien-Pazifik (13,3 Prozent).

Teil eins: ein statistischer Test

In einem ersten statistischen Test wurde unter Verwendung rollierender Dreijahresdaten der Einfluss von Performance-bestimmenden Faktoren wie Kosten oder andere Variablen (u.a. Value, Momentum, Markt, Größe für Aktien-, die Duration und Kreditrisiken für Bond-Fonds) kontrolliert, um die Wirkung des Sterne-Ratings auf die Performance zu isolieren. Und siehe da: Das Ergebnis belegt die recht guten prognostischen Qualitäten des Morningstar Sterne Ratings in allen Asset-Klassen mit der Ausnahme alternativer Fonds.

So verbuchten Aktienfonds mit einem Fünf-Sterne Rating eine monatliche Outperformance von 0,09 Prozentpunkten gegenüber Fonds mit einem Ein-Sterne-Ratings in der Periode zwischen 2003 und 2015. Das entspricht einem annualisierten Vorsprung von 1,03 Prozentpunkten.Auch bei Bond- und Mischfonds übertrafen Fünf-Sterne-Fonds ihre Ein-Sterne-Pendants, und zwar um 1,09 bzw. 1,75 Punkte pro anno ebenfalls. Lediglich bei alternativen Fonds (ex Europa) war das Ergebnis nicht so eindeutig, wenngleich Fünf-Sterne-Fonds auch hier Ein-Sterne-Fonds outperformen konnten. Die untere Grafik illustriert das Ergebnis des statistischen Tests für Aktienfonds.

Teil zwei: eine Fallstudie

Doch weil dieser gleichermaßen komplexe wie rigorose Test nicht die Erfahrung einzelner Anleger widerspiegelt und insofern für die meisten Investoren wenig nachvollziehbar sein dürfte, startete Morningstar eine zweite Analyse, eine Fallstudie, die intuitiv greifbarer ist. Dafür wurden Fonds-Kohorten nach Sterne Ratings gebildet und die nachfolgenden Monatsrenditen abgetragen – und zwar für die nachfolgen Ein-, Sechs-, Zwölf-, 36- und 60-Monats-Perionden. Die Rating-Körbe wurden monatlich neu zusammengesetzt. Heraus kamen Portfolios, sortiert nach Sterne Ratings. Das Ergebnis fiel ähnlich aus, wenngleich deutlich weniger ausgeprägt wie die statistische Überprüfung. Die untere Tabelle zeigt die kumulierten Renditen der Sterne-Rating-Kohorten. Sie dokumentiert, dass die Fünf-Sterne-Kohorte stets besser performte als der Ein-Sterne-Korb.

Gleichzeitig zeigte sich in diesem Test, dass Fünf-Sterne-Fonds längerfristig eine deutlich höhere Überlebens-Chance hatten als Ein-Sterne-Fonds. Je weniger Sterne ein Fonds hatte, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, auf dem Weg irgendwann fusioniert oder liquidiert zu werden. Das Fazit der Untersuchung lässt sich so zusammenfassen: Fonds mit mehr Sternen strahlen heller und leuchten länger.

Die Studie im englischen Original als pdf-Dokument.

(MvA)