Folge der Coronakrise: Werden die Lebensmittel teurer?
Infolge der Coronakrise könnten Lebensmittel teurer werden, warnt die Ernährungsindustrie. Zu den preistreibenden Faktoren gehören fehlende Arbeitskräfte in der Landwirtschaft und im Handel.
In der Coronakrise wird es nicht zu Lebensmittelenpässen kommen. Das zu betonen werden Politiker und Experten nicht müde. Bleiben in der aktuellen Ausnahmesituation aber auch die Preise für Lebensmittel stabil? Die Ernährungsindustrie bezweifelt das.
Personal-Engpässe
Grund für drohende Preissteigerungen seien mehrere Faktoren in der Lieferkette, sagt Stefanie Sabet, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), dem Medienkonzern Funke Mediengruppe. "Neben den fehlenden Erntehelfern gibt es auch in der Ernährungsindustrie und im Handel Personal-Engpässe". Es sei nicht absehbar, wo die Industrie "mit den Preisen landen" werde, fügt sie hinzu.
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Preistreibend seien auch die Kostensteigerungen auf Seiten der Lieferanten, die "diese an das nächste Glied in der Kette, also den Handel, weiterzugeben" versuchten, so Sabet weiter.
Wie sollte die Politik reagieren?
Die BVE-Geschäftsführerin schließt für die Dauer der Krise auch keine Engpässe bei "einzelnen Produkten in bestimmten Regionen" aus. Dazu könnte es kommen, wenn die strengen Restriktionen einiger EU-Länder und damit auch das deutsche Einreiseverbot für Erntehelfer aufrechterhalten blieben. Als Maßnahme gegen drohende Preissteigerungen fordert Sabet unter anderem, dass Lebensmittellieferungen an den Grenzen bevorzugt behandelt werden sollen.
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