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Nach Stromausfall – Hamburger Flughafen ist wieder in Betrieb

Der Hamburger Flughafen hat nach dem folgenschweren Stromausfall vom Sonntag seinen Flugbetrieb am Montagmorgen wieder aufgenommen. Kurz nach 6.30 Uhr landete eine Maschine der Fluglinie Pegasus aus Antalya auf dem Rollfeld in Hamburg, wie eine Sprecherin des Flughafens sagte.

Bereits am frühen Montagmorgen hatte das Unternehmen via Twitter die Wiederaufnahme des Flugverkehrs angekündigt. Dort hieß es jedoch ebenfalls, es werde auch am Montag Beeinträchtigungen im Flugverkehr geben. Die ersten fünf Flüge, die den Flughafen am Montagmorgen verlassen sollten, waren alle gestrichen worden. Weitere Flüge sollten teils stark verspätet sein. An den Check-in-Schaltern, die ihren Betrieb ab fünf Uhr wieder aufnahmen, bildeten sich lange Schlangen.

Grund für den Ausfall war ein Kurzschluss in der Hauptstromversorgung. Laut einer Flughafensprecherin hätten Techniker mit Hochdruck daran gearbeitet, die Ursache zu beheben. Der genaue Grund für den Kurzschluss war aber am Sonntagabend noch nicht klar. Ebenso unbeantwortet blieb die Frage, warum es keine Notstrom-Versorgung gab. Man könne sich nicht an einen derart massiven Ausfall erinnern, heißt es bei der Flughafen-Verwaltung.

Mit einer Notstromversorgung hätte das Chaos zumindest besser gemanagt werden können. Für die Wiederaufnahme des Flugverkehrs hätte eine Ersatzversorgung allein allerdings wohl nicht gereicht. Man brauche für einen sicheren Flugbetrieb eine redundante Stromversorgung, teilte das Flughafen-Management am späten Sonntagnachmittag per Twitter mit. Deshalb sehe man sich dazu gezwungen, den Verkehr für den restlichen Sonntag einzustellen. Laut Flugplan waren für Sonntag rund 200 Verbindungen geplant gewesen.

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Auf der Homepage des Airports war am Sonntagabend mehr als ein Dutzend gestrichene Flüge für Montag aufgelistet. Es seien die Airlines, „die entscheiden, ob ein Flug stattfindet oder gestrichen wird“, twitterte der Flughafen. Weil durch den Stromausfall etliche Maschinen seit Sonntagvormittag nicht mehr in der Hansestadt landeten, konnten auch nicht alle Flugzeuge wie vorgesehen über Nacht auf dem Flughafengelände bleiben und für Montagfrüh startklar gemacht werden.

Aus Sicherheitsgründen – ohne Strom funktionieren weder die Beleuchtung noch wichtige Sicherheitseinrichtungen – wurden zudem die Gebäude geräumt. Es bildeten sich lange Schlangen. Flüge wurden umgeleitet, unter anderem zum Flughafen Hannover.

Da die Lautsprecherdurchsagen nicht funktionierten, herrschte ein heilloses Chaos. Es mangelte schlicht an Informationen für die Passagiere. Auch Anzeigetafeln funktionierten nicht, selbst die Webseite des Flughafens konnte nicht mehr aktualisiert werden. Ebenso blieben die Fluggesellschaften, deren Flüge in Hamburg landen oder starten sollten, über Stunden ohne Informationen, wie und wann es eventuell weitergehen würde.

Da sich vor den geräumten Gebäuden immer mehr Menschen ansammelten, musste die Polizei schließlich sogar die Zufahrt zum Airport sperren. „Bitte kommt nicht zum Flughafen“, bat der Flughafen per Twitter: „Wir entschuldigen uns bei allen betroffenen Passagieren, Abholern und Angehörigen.“

Zuletzt war es an deutschen Flughäfen immer wieder zu teils erheblichen Behinderungen gekommen. Erst am Freitag war die Abfertigung in Berlin-Tegel und Berlin-Schönefeld wegen heftiger Unwetter teilweise eingestellt worden.

Am größten deutschen Drehkreuz in Frankfurt wiederum hatte eine Computerpanne am 16. Mai dazu geführt, dass über 70 Flüge abgesagt werden mussten. Der größte Kunde dort, die Lufthansa, hatte den Flughafen für das Management der Krise hinterher massiv kritisiert.

Den Stromausfall bemerkten die wartenden Passagiere in Hamburg, als es im Terminal 2 dunkel wurde. Zuvor waren Brandschutztüren zugegangen, in Gängen und Geschäften fiel das Licht aus, wie ein Augenzeuge berichtete. Vor den Schaltern bildeten sich lange Schlangen. Als die Luft drinnen schlechter wurde, verteilten Flughafen-Mitarbeiter Wasserflaschen, dann kam die Durchsage: „Bitte verlassen Sie das Terminal.“ Zunächst ging es ins benachbarte Terminal 1, bevor es ebenfalls infolge des Stromausfalls bald danach geräumt werden musste.

Flugzeuge, die am Vormittag noch im Anflug auf Hamburg waren, seien umgeleitet worden. Eine Sprecherin des Flughafens Hannover bestätigte, dass bereits mehrere Maschinen, die Hamburg anfliegen sollten, in der niedersächsischen Landeshauptstadt gelandet seien. Verzögerungen im Flugverkehr hat es in Hannover nach Angaben der Sprecherin bisher noch nicht gegeben.

Ein Einzelfall ist so ein Stromausfall international nicht: Ausgerechnet kurz vor Weihnachten war vergangenes Jahr der Internationale Flughafen von Atlanta im US-Bundesstaat Georgia davon betroffen. Nichts ging mehr am passagierreichsten Flughafen der Welt, Tausende Fluggäste saßen dort fest.

Im September davor sorgte ein Stromausfall am Flughafen von Sydney für Chaos, Hunderte von Passagieren waren betroffen. Im Juni strapazierte ein Stromausfall am Brüsseler Flughafen die Nerven der Fluggäste – von denen viele wie in Hamburg zeitweise im Freien ausharren mussten.

Mit Material von dpa.