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Das Flugabwehrraketensystem Patriot: Mit dieser Waffe will Verteidigungsministerin Lambrecht Polen unterstützen

Das Patriot-System ist ein bodengestütztes Kurzstrecken-Flugabwehrraketen-System, das zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern und taktischen ballistischen Mittelstreckenraketen eingesetzt wird.  - Copyright: picture alliance/dpa | Christophe Gateau
Das Patriot-System ist ein bodengestütztes Kurzstrecken-Flugabwehrraketen-System, das zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern und taktischen ballistischen Mittelstreckenraketen eingesetzt wird. - Copyright: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Nach dem Raketeneinschlag in Polen am vergangenen Dienstag will Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) das Nachbarland mit einem Patriot-Abwehrsystem unterstützen. Die Rakete war in dem polnischen Dorf Przewodow, nur sechs Kilometer von der Grenze zur Ukraine, eingeschlagen. Zwei Zivilisten starben. Derzeit gehen die westlichen Staaten davon aus, dass es sich bei der Rakete um eine ukrainische Flugabwehrrakete gehandelt hat.

"Wir haben Polen angeboten, bei der Absicherung des Luftraums zu unterstützen – mit unseren Eurofightern und mit Patriot-Luftverteidigungssystemen", sagte die Ministerin am Montag der "Rheinischen Post". Als Konsequenz aus diesem Ereignis müsste sich Deutschland im Bündnis bei der Luftverteidigung noch besser aufstellen. Das gelte besonders mit Blick auf die Nato-Partner wie Polen, die Slowakei und die baltischen Staaten, die direkt an Russland und die Ukraine angrenzen.

Was ist das Patriot-System?

Das Patriot-System (Phased Array Tracking Radar to Intercept on Target) ist ein bodengestütztes Kurzstrecken-Flugabwehrraketen-System, das zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern und taktischen ballistischen Mittelstreckenraketen eingesetzt wird.

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Es besteht aus mehreren Komponenten, die auf Lastkraftwagen montiert sind: Feuerleitstand, Multifunktionsradargerät, Stromerzeugeraggregat, Startgerät (mit vier oder acht Lenkflugkörpern ausgestattet) und einem Richtfunktrupp mit Stromerzeuge- und Antennenmastanlagen. Als Besonderheit verfügt der Leitstand über einen kompletten Schutz gegen atomare, biologische und chemische Kampfmittel.

Die Bundeswehr beschaffte das Patriot-System bereits 1989. Es erkennt automatisch Flugzeuge, Marschflugkörper und ballistische Raketen. Ursprünglich wurde das System gebaut, um Flugzeuge abzuwehren. Um darüber hinaus auch höher entwickelte ballistische Raketen zu bekämpfen, wurde das System später weiterentwickelt. Heute zählt es nach Angaben der Bundeswehr zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt.

In der neuesten Weiterentwicklung wurde ein moderneres Fernmelde- und Datenverarbeitungssystem integriert. Zudem wurden die Startgeräte für den Lenkflugkörper PAC-3 umgerüstet, sodass sie feindliche Raketen durch einen direkten Treffer bekämpfen können. Ein Schlag, der im Militär als "Hit-to-kill" bekannt ist.

Wie funktioniert das Patriot-System?

Die Kernfunktionen des Patriot-Systems sind Luftraumüberwachung und Zielverfolgung, automatische Freund-Feind-Erkennung sowie eine Bedrohlichkeitseinstufung. Erkennt das Radarsystem des Patriots eine Bedrohung, wird die Information an die Feuereinheit weitergeleitet. Dort werden die Lenkflugkörper programmiert und dann aus mobilen Startstationen abgefeuert. Das System kann insgesamt bis zu 50 Flugziele gleichzeitig kontrollieren. Bekämpfen kann es parallel bis zu fünf Ziele. Dabei liegt die maximale Kampfentfernung bei etwa 68 Kilometern.

Was ist der Unterschied zwischen Rakete und Lenkflugkörper?

Lenkflugkörper haben, im Gegensatz zu Raketen, einen eigenen Antrieb und können während des Fluges von einem Schützen ins Ziel gelenkt werden. Um eine Rakete in die gewünschte Richtung zu schieben, wird der Gasstrom des Triebwerkes vor dem Schießen gelenkt. Weil Lenkflugkörper über eine Eigensteuerung verfügen, können sie, anders als Raketen, auch bewegliche Ziele verfolgen.

Mit Material der DPA/cb