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Fintechs und Digitalisierung: „Keine Anlageberatung kann auch nicht die Lösung sein“

Während des EAS-Partner-Meetings 2015 diskutierten die Teilnehmer darüber, wie Fintechs die Finanzwelt verändern werden. Einige Antworten, wie die des VuV-Vorstandsvorsitzenden, boten viel Stoff zum Nachdenken.

Robo-Advisors stehen kurz davor die Finanzwelt umzukrempeln. Eine Studie der Managementberatung Accenture beispielsweise zeigt, dass heute bereits 26 Prozent der Befragten den Online-Kanal als Hauptinformationsquelle zu neuen Bankprodukten verwenden. 39 Prozent informieren sich noch klassisch über die Bankfiliale. In den USA haben Robo-Advisors wie Wealthfront und Betterment bereits mehrere Milliarden US-Dollar eingesammelt. Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus dieser Entwicklung?

Das Ziel von Fintechs und Robo-Advisor-Unternehmen fasst Markus Jordan, Gründer der Plattform easyfolio, so zusammen: „Wir machen es dem Anleger leicht, Informationen zu finden und auch zu Investieren. Dabei vereinen wir eine Philosophie: Wir möchten eine hohe Transparenz schaffen, einfach in unserer Sprache sein und auch solche Anleger erreichen, die sich derzeit noch nicht mit Finanzthemen auseinander setzen. Informationen online zu erhalten wird insgesamt immer wichtiger.“ Auch Friedger Stiasny, Head (Other OTC: HEDYY - Nachrichten) of Marketing Germany/Austria des Vermögensverwalters Schroders, sieht in der Digitalisierungswelle vor allem Vorteile für den Kunden und die Branche: „Im Internet können Fintechs endkundengerecht, schlank und elegant auftreten. Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) spricht den Nutzer an und es fällt ihm leicht sich selbstständig zurechtzufinden.“ Was der Kunde vor allem suche, sei ein Vertrauensverhältnis: „Da ist es egal, wie das genau aussieht. Wichtig sind zudem dialogorientierte Kommunikation und Erreichbarkeit.“

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Diesen Trend empfinden viele Vermögensverwalter jedoch als Bedrohung. Andreas Grünewald, Vorstandsvorsitzender des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter (VuV), versucht hier zu beruhigen: „Ich würde nicht immer gleich die Probleme an die erste Stelle rücken. Viel (London: 0HZW.L - Nachrichten) wichtiger ist es meiner Meinung nach Chancen zu erkennen: Wo liegen die Vorteile, wo werde ich wachgerüttelt?“ Besonders wichtig sei daher die Frage, was man in der Zukunft gemeinsam machen könne. „Ich bin da also eher hoffnungsvoll.“ Zudem gehe es letztendlich vor allem um Vertrauen: „Und bisher liegt der Mensch beim diesem Thema klar vor dem Computer. Sich dem Thema Social Media zu widmen und die Homepage aufzupeppen sehe ich als Chance.“ Zudem könne nach wir vor der Vermögensverwalter viel besser einschätzen, womöglich sogar besser als der Kunde selbst, wie risikoaffin ein Kunde wirklich ist. „Vermögensverwalter können die Zwischentöne auswerten.“ Für viele Menschen sei das Thema Finanzen immer noch ein abschreckendes Gebiet, mit dem sie sich nicht beschäftigen wollen. Vermögensverwalter als Vertrauensperson seien hier der richtige Ansprechpartner.

Die Tatsache, dass die Aufsicht Fintechs bisher noch nicht allzu harsch unter ihre Fittiche genommen hat, beurteilt Grünewald als positives Zeichen: „Es ist ja auch wichtig, dass die BaFin neue Dinge entstehen lässt, sie analysiert und beobachtet.“ Ob aus Silikon oder als echter Mensch: Künftig werde der Vermögensverwalter noch stärker als Vertrauensperson an die Seite der Anleger rücken, glaubt der Experte. „Ich bin daher für beide Seiten sehr zuversichtlich. Vermögensverwalter, die mit der Zeit gehen und sich öffnen, können nur profitieren.“

Auch Stiasny sieht für die Branche eher Chance als Bedrohung: „Ich sehe aktuell in Deutschland noch keine Schwemme von Fintechs. Sie entstehen gerade erst und müssen und werden sich weiter entwickeln bzw. mit etablierten Partnern zusammenarbeiten.“ Später wird es zu einer Konsolidierung auf dem Markt kommen. Dennoch werde es mit Sicherheit ein Stück vom Kuchen geben, das sich Fintechs abschneiden werden.

„Die Digitalisierungswelle ist natürlich unstrittig. Das Thema wird in drei Jahren jedoch schon weniger dominant sein, weil es normaler werden wird“, prophezeit Grünewald.

(TL)