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FinTechs – von Banken gefürchtet, bei Bankkunden kaum bekannt

Drei Themen beschäftigen derzeit die Finanzbranche: Niedrigzinsen, Regulierung – und FinTechs. Viele etablierte Finanzdienstleister fürchten die Konkurrenz durch die smarten Startups, die klassische Geschäftsmodelle über den Haufen werfen. Von der Öffentlichkeit werden die meisten Internetfirmen aber kaum wahrgenommen.

Auf Branchentreffen in der Finanzwelt ist neben den Dauer-Aufregern Niedrigzinsen und Regulierung der Aufstieg der FinTechs das Gesprächsthema Nummer eins. Die einen sehen in Startups wie den Robo-Advisors vaamo oder Fincite als Konkurrenz, andere sehen die Chancen, die sich auftun.

Entsprechend unterschiedlich gehen die Protagonisten der Finanzszene mit den FinTechs um. Während einige Banken und Versicherer die neue Konkurrenz verteufeln und mit eigenen smarten Online-Angeboten kontern wollen, schließen andere – wie beispielsweise die Deutsche Bank (London: 0H7D.L - Nachrichten) mit ihrer neuen „Digitalfabrik“ – umfangreiche Allianzen mit den innovativen Aufsteigern.

Auf jeden Fall haben Banken, Versicherer und andere etablierte Finanzdienstleister das Potenzial, das in vielen schlanken Startups steckt, längst erkannt. Einigkeit herrscht darüber, dass etliche neue technische Innovationen den Markt umkrempeln werden.

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Schulterzucken bei Anlegern

Zu den meisten Bank- und Versicherungskunden ist diese Erkenntnis allerdings noch nicht vorgedrungen. Alternative Formen der Geldanlage, die FinTechs anbieten, sind nach wie vor nur wenig bekannt. Nur rund jeder fünfte Finanzentscheider und -mitentscheider kennt mindestens einen der neuen Anbieter, der alternative Formen der Geldanlage über digitale Kanäle anbietet. Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) zeigt eine aktuelle Untersuchung des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov, das in seinem „FinTech Tracker“ regelmäßig Trends der jungen Branche untersucht und dafür monatlich rund 1.000 private Finanzentscheider und –mitentscheider befragt.

Der YouGov-FinTech Tracker untersucht dabei folgende Anbieter von Geldanlagen: ayondo, CASHBOARD, Easyfolio, fintego, fairr.de, Ginmon, moneymeets, quirion, Scalable Capital, SwipeStox, Vaamo, VisualVest, WeltSparen, wikifolio und ZINSPILOT.

Volksbanken-Startup mit wenig PR-Power

Im Vergleich zur Befragung im März ist die Bekanntheit der Anbieter fast unverändert. Auch der Markteintritt von VisualVest – ein Anlage-Roboter unter dem Dach der Union Investment – hat bis dato hieran wenig geändert. Mit einer Bekanntheit von gerade einmal einem Prozent liegt VisualVest dabei auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie Anbieter vergleichbarer Dienstleistungen, etwa Vaamo oder fintego.

„Auffällig ist die recht defensiv wirkende Vermarktung dieses neuen Services, bei der nur bei einer genauen Recherche die Zugehörigkeit zu Union Investment offensichtlich wird. Sollte dies jedoch auch durch die Volksbanken Raiffeisenbanken als zentraler Vertriebspartner deutlich kommuniziert werden, würde dies sicherlich auch der Bekanntheit und der Nutzungsbereitschaft zugutekommen“ sagt Andre Soldwedel, Consultant in der Finanzmarktforschung bei YouGov (London: YOU.L - Nachrichten) .

Banken genießen noch Vertrauensvorschuss

Die Hauptbankverbindung bleibt laut YouGov-Umfrage klarer Favorit bei der Geldanlage. Konkrete Anbieter aus dem Universum der FinTechs werden aktuell eher kaum in Erwägung gezogen. Diese im Vergleich zur ersten Erhebung des FinTech Trackers im März 2016 unveränderten Ergebnisse überraschen, da sich das grundsätzliche Stimmungsbild gegenüber neuen Anbietern aus der Nicht-Banken-Branche weiter zum Positiven entwickelt. So macht diese Entwicklung mittlerweile mehr als jeden Zweiten (53 Prozent, +4 Prozentpunkte) neugierig und fast drei Viertel (72 Prozent, +6 Prozentpunkte) glauben, dass Verbraucher von dieser Entwicklung profitieren können.

„Dass konkrete Anbieter derzeit noch nicht von dieser doch recht positiven Einstellung profitieren können, liegt sicherlich zum großen Teil an der weiterhin geringen Markenbekanntheit“, erklärt Andre Soldwedel. Neben der Etablierung eines scharfen Markenbildes sei es elementar, die grundsätzliche Sicherheit der Einlagen zu betonen, etwa durch die Ausweisung als Sondervermögen oder ein Referenzkonto mit Einlagenschutz, so Soldwedel.

So haben die jungen FinTechs immerhin eines mit den Platzhirschen der Finanzbranche gemeinsam: Sie müssen noch viel dazulernen.

(MvA)