Finnischer Lebensmittelkonzern bringt Insekten-Brot in den Supermarkt
In den Geschäften des finnischen Lebensmittel-Herstellers Fazer sind ab sofort Brotlaibe erhältlich, die pulverisierte Grillen enthalten. Das Brot kommt nur wenige Wochen nach einer Gesetzesreform in den Handel, das den Verkauf von Insekten als Nahrungsmittel legalisiert hat.
Optisch erkennt man keinen Unterschied: „Sirkkaleipä“, so der Name des neuen Insekten-Brotes, sieht auf den ersten Blick wie jede andere Sorte aus. Doch es gibt eine Besonderheit: Zu drei Prozent besteht „Sirkkaleipä“ aus pulverisierten Grillen.
Was im ersten Moment ein wenig befremdlich wirkt, könnte im hohen Norden ein Renner werden. Denn im Land der tausend Seen sei man experimentierfreudig: „Finnen sind bekannt dafür, dass sie bereit sind, Neues auszuprobieren“, sagt Markus Hellström, Leiter der Backsparte des Lebensmittelkonzerns Fazer, der das Brot nun in großen Mengen produziert und in seinen Läden verkauft.
Geschmacklich soll sich das Insektenbrot nicht von herkömmlichen Sorten unterscheiden. Durch die Beimengung der Grillen hat es dafür einen höheren Proteingehalt. In jedem Laib sind nach Angaben von Fazer 70 Grillen enthalten, die zuvor getrocknet und gemahlen wurden.
Der Zeitpunkt für die Markteinführung des Insektenbrotes ist nicht zufällig gewählt. Erst vor wenigen Wochen hob der finnische Gesetzgeber ein Verbot auf, das den Verkauf von Insekten als Nahrungsmittel untersagte. Nach Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, Österreich und Dänemark ist Finnland somit das sechste Land in Europa, das den Verkauf von Insekten als Lebensmittel gestattet.
Laut den Vereinten Nationen werden weltweit mehr als 1.900 Insektenarten als Lebensmittel verwendet. Laut einer UN-Schätzung aus dem Jahr 2013, ernähren sich zwei Milliarden Menschen regelmäßig von Insekten. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) empfiehlt den Verzehr von Grillen und Co. seit einigen Jahren ausdrücklich.