Yahoo Finanzen Finanz-Guru Warren Buffett begeistert seine Anhänger bei der Hauptversammlung der Berkshire Hathaway
Liveübertragung in die ganze Welt
Zehntausende pilgerten nach Omaha, um dem „Orakel“ Warren Buffett zu lauschen, der bei der 51. Hauptversammlung der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway nicht nur gute Laune versprühte, sondern auch noch für freudige Gemüter bei den Aktionären sorgte: Denn die Zahlen, die der drittreichste Mann der Welt präsentierte waren einwandfrei stark. Die guten Ergebnisse und das einnehmende Wesen des Finanz-Gurus durften nicht nur die Anwesenden aus erster Hand erleben, Fans und Finanzexperten weltweit konnten Buffett und seinem Kompagnon Charles Munger lauschen.
Zum ersten Mal wurde eine Hauptversammlung der Berkshire Hathaway mittels Webcam live in die ganze Welt übertragen und simultan ins Chinesische übersetzt. So konnten nicht nur die 40.000 Teilnehmer den Worten des US-amerikanischen Großinvestors lauschen, sondern alle Interessierten weltweit verfolgen, wie der 85-jährige Buffett sich von den Massen feiern ließ.
Denn Grund zur Feier gab es an diesem Tag allemal. Nicht nur das Staraufgebot der Finanzwelt sorgte für gute Stimmung. Besonders die Zahlen, die Buffett präsentierte, zauberten ein Lächeln auf die Aktionärsgesichter. So stieg etwa der Überschuss der Investmentgesellschaft im Vergleich zum Vorjahr auf 5,6 Milliarden US-Dollar (rund 4,9 Milliarden Euro) im ersten Quartal. Im Vergleich zum Vorjahr sind das rund acht Prozent. Nicht ganz so gute Nachrichten hatte das „Orakel von Omaha“ in Sachen Versicherungs- und Eisenbahngeschäft zu vermelden. Beide schwächelten und besonders der Eisenbahn-Bereich der Berkshire Hathaway werde sich laut Buffett bis zum Ende des Jahres voraussichtlich nicht erholen.
Nach der kurzen Präsentation der Zahlen – Buffett benötigte dafür lediglich zehn Minuten und zwei Power-Point-Seiten – stellten sich der Unternehmer und sein stellvertretender Verwaltungsvorsitzender Munger den zahlreichen Fragen der Anwesenden. Neben Finanzfragen äußerte sich die Investmentlegende auch zu persönlichen und politischen Themen. So durften Aktionäre und Journalisten etwa einen 85-Jährigen Multimilliardär erleben, der ein klares Bekenntnis für Coca Cola ablegte und erklärte, dass er täglich allein 700 Kalorien aus Produkten der Marke, an deren Aktien sein Konzern einen großen Anteil hält, zu sich nehme und damit mehr als glücklich sei. Glücklich scheint Buffett auch in seinem hohen Alter noch zu sein. Der Grund: „Ich sitze hier, esse, was mir schmeckt, ich tue das, was ich von Herzen gern tue und ich arbeite mit Leuten zusammen, die ich sehr schätze.“
Auch zur anstehenden Präsidentschaftswahl äußerte sich der Mäzen beim „Woodstock für Kapitalisten“, wie die Hauptversammlung der Berkshire Hathaway genannt wird. Als „Bedrohung“, wie vom fragenden Journalisten formuliert, sieht Buffett eine mögliche Präsidentschaft Donald Trumps nicht. Zumindest nicht für die Berkshire Hathaway. Buffett, der sich eher als Unterstützer Hillary Clintons präsentiert, antwortete: „Das wird nicht das Hauptproblem sein.“ Nach Jahrzehnten unter diversen US-amerikanischen Präsidenten ist sich der Investoren-Guru sicher: „Ich prophezeie, dass es Berkshire gut gehen wird, unabhängig davon, ob nun Donald Trump oder Hillary Clinton Präsident werden.“
Wieder einmal schaffte es der schwerreiche US-Amerikaner seinen Anhänger mit Volksnähe, Witz und guten Ergebnissen zu begeistern. So war die diesjährige Hauptversammlung der Berkshire Hathaway ein voller Erfolg und der 85-Jährige zeigte einmal mehr, dass Alter bloß eine Frage der Einstellung ist.
