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Fetisch "Pay-Pig": Diese Frauen verdienen 1500 Euro pro Woche, indem sie Männer im Internet beleidigen, die sich von ihnen finanziell ausnehmen lassen wollen

Diese Findom namens "Ellie Paige" sagt, sie verdiene rund 1500 Euro pro Woche dadurch, dass sie Männer im Internet beleidigt. - Copyright: Ellie Paige
Diese Findom namens "Ellie Paige" sagt, sie verdiene rund 1500 Euro pro Woche dadurch, dass sie Männer im Internet beleidigt. - Copyright: Ellie Paige

Es gibt viele kreative Arten, nebenbei Geld einzunehmen, aber diese hier ist eine sehr Ungewöhnliche: "Pay Pig" (Deutsch etwa: Zahlschwein) ist ein Fetisch, eine Unterform der BDSM-Spielart. Es geht so: Die dominante Person beschimpft und beleidigt den Unterwürfigen und verlangt auf rüde Art nach Geld. Der unterwürfige Part muss die dominante Person mit Geld versorgen. Es geht also um finanzielle Herrschaft.

Business Insider hat mit drei Frauen gesprochen, die Männer in Sozialen Medien beleidigen. Das erweist sich für diese Frauen als lukrativer Nebenerwerb, um finanziell unabhängig zu werden. Eine der Frauen sagt, sie habe mit ihrem Verdienst Arztrechnungen bezahlt, eine andere, dass sie Ersparnisse anlegt.

Der Tag beginnt mit dem Posten einer erniedrigenden Twitter-Nachricht

Eine Frau, die mit diesem Fetisch Geld verdient, sagt, dass sie einen typischen Tag damit beginnt, eine erniedrigende Twitter-Nachricht zu posten, in der sie ihre Follower auffordert, sie zu bezahlen.

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"Raus aus den Federn, meine kleinen menschlichen Geldautomaten. Ich weiß genau, welche Knöpfe ich drücken muss, damit ihr so viel Geld ausspuckt, wie ich will, und ich tue es mit einem bösen Lächeln."

So ist der Wortlaut in einem Post, der mit Hashtags wie #findom, #paypig und #moneyslave versehen ist.

"Pay Pigs" sind in der Regel Männer, die die Demütigung genießen, Frauen Geld zu schicken, ohne etwas dafür zu bekommen. Ein "Pay Pig" betet den dominanten Part, seine "Findom" an und bringt das zum Ausdruck, indem er sie bezahlt und durch den Austausch Befriedigung erfährt. "Findom" ist ein Phantasiewort aus Financial Domination.

"Sie wollen ausgelacht und als erbärmlich bezeichnet werden", sagt eine Findom aus Chicago, die sich Ellie Paige nennt. "Es ist ein psychologischer Fetisch. Was ist demütigender und erbärmlicher, als Geld ohne Gegenleistung zu schicken?" Und: "Es spielt darauf an, wie die Gesellschaft Männer und Geld sieht."

Die Beziehung soll mit einer kleinen Überweisung angefangen werden

"Pay Pigs" wenden sich an Findoms, die neben Bildern von sich selbst den Hashtag #paypig posten. Die Findoms bitten die potenziellen "Pay Pigs", ihre Beziehung mit einer kleinen Gebühr einzuleiten, woraufhin der neue "FinSub" nach seinen Macken und Auslösern gefragt wird.

Ellie Paige sagt, sie sei der Subkultur zu Beginn der Pandemie beigetreten, um ihr Erspartes aufzubessern. "Die Idee war wirklich faszinierend für mich, und ich wusste, dass ich gut darin sein könnte, vor allem im Hinblick auf die Kreativität und darauf, gemein zu sein zu Männern."

Sie sagt, sie verdiene durchschnittlich umgerechnet fast 1500 Euro pro Woche mit ihren "Pay Pigs". "Das hat mir definitiv zu finanzieller Freiheit verholfen und ich genieße es. Ich habe das Gefühl, dass ich dadurch sehr viel Selbstvertrauen gewonnen habe." Als Frau sei sie oft in Situationen gewesen, in denen sie sich machtlos gefühlt habe.

So aufwändig wie die Social-Media-Abteilung eines Unternehmens

Es scheint eine Menge Arbeit, als Findom sichtbar zu werden und "Pay Pigs" zu finden. Paige sagt, dass sie täglich etwa vier Stunden damit verbringe, Ideen für Tweets zu sammeln, Fotoshootings durchzuführen und Leute anzuschreiben.

"Es ist, als würde man seinen Social-Media-Account wie ein Unternehmen betreiben und dafür sorgen, dass man gute Inhalte veröffentlicht", sagt sie. "Es ist zeitaufwändig, aber auch interessant, weil man den Anschein erwecken muss, dass es einem leicht fällt, aber hinter den Kulissen steckt eine Menge Arbeit, um mühelos zu wirken." Ellie Paige hat zwar einen Vollzeitjob, kann aber von zu Hause aus arbeiten und ihre Freizeit somit für ihren ungewöhnlichen Nebenjob nutzen.

Eine andere Frau, die den Decknamen FinDomina Camille trägt, ist seit etwa zwei Jahren immer wieder als Findom tätig. "Meine Hauptziele sind die Begleichung sehr hoher Arztrechnungen und die Möglichkeit, eine Weltreise zu machen", sagt sie. "Die meisten FinSubs sind mit dem Akt des Geldgebens an sich zufrieden. Ich habe einen Typen, mit dem ich auf Snapchat chatte, der ein regelmäßiger Kunde ist".

Eine andere Findom, die unter dem Pseudonym Goddess Mijha auftritt, sagt, dass sie seit fünf Jahren in diesem Geschäft tätig sei. Sie habe Stammkunden, die sie bezahlen, wann immer sie darum bittet. "Eine meiner besten Freundinnen hat mir von diesem Business erzählt. Sie hat es zuerst als Hobby begonnen, konnte aber plötzlich mit dem Geld eine Hypothek für ihr Haus aufnehmen!"

Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.