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Fed hält Kurs in den Nachwirren der US-Wahl stabil

Die US-Notenbank nimmt keine Änderungen an ihrer ultralockeren Geldpolitik vor. Die Coronakrise belastet die US-Wirtschaft aber weiterhin stark.

Inmitten der Hängepartie um den Ausgang der US-Wahl hält die US-Notenbank Federal Reserve Kurs. Sie beließ den geldpolitischen Schlüsselsatz am Donnerstag in der Spanne von null bis 0,25 Prozent.

Zugleich hielt Fed-Chef Jay Powell die Tür für neue Nothilfen in der Coronakrise offen. Die Zentralbank werde weiterhin „die volle Bandbreite der Instrumente zu nutzen“, bekräftigte er am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Washington. Große Neuigkeiten waren nicht erwartet worden. Die Notenbanker wollten mit ihrer Tagung so kurz nach der US-Wahl die Aufmerksamkeit nicht unnötig auf sich ziehen.

Die Fed tagte in einer Zeit, die von großer Ungewissheit geprägt ist. Noch ist nicht klar, ob Präsident Donald Trump sich eine zweite Amtszeit sichern konnte oder nicht. Am Freitag werden zudem die Arbeitslosenzahlen für den Oktober veröffentlicht.

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Ökonomen gehen davon aus, dass die ein kompliziertes Bild der US-Wirtschaft zeichnen werden. Die Wirtschaft erholt sich zwar langsam vom Corona-Schock, doch sie tut es deutlich langsamer als zunächst erwartet – schließlich sind die Infektionszahlen in den USA zuletzt auf neue Rekorde gestiegen. Die Gesundheitssysteme sind überlastet. Gouverneure in mehreren Regionen des Landes sahen sich daher gezwungen, neue Restriktionen einzuführen, was die Wirtschaft zusätzlich belastet.

Powell drängte die Politik in Washington erneut, möglichst schnell ein Konjunkturpaket auf den Weg zu bringen. „Ich denke, wir werden einen starken Aufschwung erleben“, wenn es Unterstützung seitens der Fiskalpolitik gebe. Er fordert das schon seit April. „Ich weiß nicht, wie wir noch deutlicher werden können.“

Der Kongress hätte eigentlich schon im Sommer ein neues Paket verabschieden sollen, konnte sich im tief zerstrittenen Washington und wenige Monate vor der Präsidentschaftswahl jedoch nicht auf Details einigen. Im Frühjahr hatte der Kongress bereits Maßnahmen im Volumen von mehr als drei Billionen Dollar zur Krisen-Bekämpfung bewilligt. Das sei erfolgreich gewesen, doch die positiven Effekten seien nun praktisch verflogen, so Powell.

Im März setzte die Fed die Leitzinsen auf die Spanne von 0 bis 0,25 Prozent, den niedrigsten Wert bevor die Zinsen negativ werden. Zudem stützte sie eine ganze Reihe von Märkten mit Anleihekäufen. Im Juni sicherten die Notenbanker zu, Staatspapiere und mit Hypotheken besicherte Anleihen im Wert von mindestens 120 Milliarden Dollar im Monat zu kaufen. Diese Schritte will die Fed auch bis auf weiteres laufen lassen, da sie sowohl die Wirtschaft als auch die Finanzmärkte stützten, so Powell. Die Wirtschaft stehe vor neuen großen Risiken und verweist vor allem auf die neue Welle an Corona-Infektionen, in den USA und in Europa. Das sei „sehr besorgniserregend.“ Die jüngste Welle in den USA ist die bislang schlimmste, mit über 100.000 Neuinfektionen pro Tag. Beobachter gehen daher davon aus, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung im Dezember neue Maßnahmen verkünden könnte, gerade vor dem Hintergrund, dass eine sehr knappe Wahl zu einem deutlich kleineren Konjunkturpaket führen könnte.

Ähnliches wird auch in Europa erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bereits für ihre Sitzung im Dezember weitere Lockerungen in Aussicht gestellt. Insidern zufolge loten die Hüter des Euro aus, ob sie ihr inzwischen auf 1,35 Billionen Euro angewachsenes Pandemie-Kaufprogramm PEPP erneut aufstocken sollen oder ein bereits 2015 aufgelegtes Kaufprogramm, das im Fachjargon unter dem Kürzel APP firmiert.

So könnte es also sein, dass die Zentralbanken auf beiden Seiten des Atlantiks praktisch im Gleichschritt im Dezember ihre Geldpolitik weiter lockern.

Auch die Bank of England (BoE) kündete am Donnerstag, kurz vor dem endgültigen britischen Abschied von der Europäischen Union, neue Maßnahmen an.

Sie erweiterte das Volumen des laufenden Wertpapierkaufprogramms um 150 Milliarden auf 895 Milliarden Pfund. Damit erhöhten die Währungshüter um BoE-Chef Andrew Bailey die Feuerkraft des Programms stärker als von Experten erwartet, die nur mit einer Erweiterung um 100 Milliarden Pfund gerechnet hatten.

Mit Agenturmaterial.