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Fed-Beschlüsse: US-Notenbank dürfte nach der Wahl zunächst abwarten

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Notenbanker der Federal Reserve (Fed) entscheiden nach den US-Präsidentschaftswahlen und inmitten einer erneuten Corona-Welle über ihre weitere Geldpolitik. Mit Kursänderungen rechnen Experten am Donnerstag (20.00 Uhr MEZ) zunächst allerdings nicht. "Wir gehen davon aus, dass die Fed abwartet", heißt es im Ausblick von Ökonom Michael Pearce von der Analysefirma Capital Economics. Die Notenbank hat ihre Linie im Zuge der Corona-Krise bereits stark gelockert und zuletzt signalisiert, dass die Zinsen auf absehbare Zeit nahe Null bleiben.

Derzeit liegt der Leitzins der Fed in einer extrem niedrigen Spanne von 0 bis 0,25 Prozent. Die Notenbanker hatten die Zinsen nach dem Übergreifen der Corona-Pandemie auf die USA im März in zwei großen Schritten auf das jetzige Niveau gesenkt. Zudem pumpt die Fed über milliardenschwere Anleihekaufprogramme massiv zusätzliche Liquidität in die Finanzmärkte, um die Konjunktur zu stützen. Auch hier werden von Finanzanalysten vorerst keinerlei Veränderungen erwartet.

Die wirtschaftliche Lage und der US-Arbeitsmarkt hatten nach den heftigen Einbrüchen durch die Pandemie zuletzt wieder deutlich Boden gut gemacht, so dass wohl erstmal kein weiterer geldpolitischer Lockerungsbedarf besteht. Seit dem letzten Fed-Treffen im September deuteten die Wirtschaftsdaten auf eine anhaltende Erholung hin, das nimmt zumindest vorerst den Druck von der Notenbank. "Allerdings findet die Tagung im Schatten der US-Wahlen und einer neuen Welle von Corona-Infektionen im Land statt, beides könnte in den kommenden Monaten zu Kursveränderungen führen", meint Experte Pearce. Auch an den Finanzmärkten wird erwartet, dass die Fed zunächst stillhält.

Mit Spannung erwartet werden deshalb vor allem die Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell, der im Anschluss an die Fed-Beschlüsse eine Pressekonferenz gibt. Powell hat zuletzt immer wieder die Politik aufgefordert, in der Corona-Krise mehr für die Wirtschaft zu tun. Die US-Regierung der Republikaner um Präsident Donald Trump hatte sich vor der Wahl nicht mehr mit der Oppositionspartei der Demokraten auf ein weiteres Konjunkturpaket einigen können. Wie es in Zukunft weiter geht, hängt nicht nur von der Wahl des Präsidenten ab, sondern auch von den Wahlen für das Repräsentantenhaus und den Senat.

Bereits am vergangenen Freitag hatte die US-Notenbank bei den Nothilfen in der Corona-Krise für kleinere und mittlere Unternehmen nachgelegt. Künftig können bereits Kredite ab einem Volumen von 100 000 Dollar aus einem laufenden Hilfsprogramm beantragt werden. Bisher waren nur Kredite ab einem Volumen von 250 000 Dollar möglich. Die Nachfrage war allerdings bisher gering. "Die im März mit großer Fanfare aus der Taufe gehobenen Notkreditprogramme der Fed haben die Erwartungen bisher nicht erfüllt", kommentierte USA-Experte Bernd Weidensteiner von der Commerzbank.