Bayern München hängt beim Gewinn Real Madrid und Barcelona ab
Der Klub setzt mittlerweile eine Dreiviertelmilliarde Euro um. Damit halten die Süddeutschen mit spanischen Spitzen-Vereinen mit.
Als Uli Hoeneß kürzlich den Rückzug von Spitzenpositionen beim FC Bayern München begründete, nannte er auch die Stärke aktueller Bilanzen. Da hat der Noch-Präsident und Noch-Aufsichtsratschef augenscheinlich nicht geprahlt.
Stolze 750,4 Millionen Euro Umsatz stehen nach Handelsblatt-Informationen für die Saison 2018/19 zu Buche, das sind exakt 14,1 Prozent oder fast 100 Millionen mehr als in der Spielzeit davor. Auch mit spanischen Klubs, die von konzentrierteren TV-Einnahmen profitieren, halten die Süddeutschen mit. Während der FC Barcelona schon die Milliarden-Grenze fast erreicht hat, meldete Real Madrid jüngst mit 757 Millionen (ohne Transfererlöse) einen nur leicht besseren Umsatz.
Die Erlöse aus Spielbetrieb und TV-Verwertung seien gestiegen, die Sponsoringeinnahmen auf Rekordniveau, und Merchandising konnte „gegen den europaweit vorherrschenden Abwärtstrend“ stabilisiert werden, führt Bayern-Finanzchef Jan-Christian Dreesen aus.
Beim Jahresüberschuss liegt der FCB sogar mit 52,5 Millionen (plus 63 Prozent) weit vorn, Real kommt auf 38,4 Millionen, Barcelona nur auf 4,5 Millionen. Die Zahlen der britischen Geld-Topklubs wie Manchester City sind noch nicht bekannt.
CEO Karl-Heinz Rummenigge spricht von „Bestmarken“. Der Verein befinde sich „sportlich wie auch wirtschaftlich auf einem hervorragenden Kurs“. Dreesen verweist auf die um neun Punkte auf 68 Prozent gestiegene Eigenkapitalquote bei einem Eigenkapital von nunmehr knapp 498 Millionen Euro.
Die goldgeränderte Bilanz ist umso erstaunlicher, als die Münchener zwar auch den DFB-Pokal gewannen, diesmal in der lukrativen Champions League jedoch vorzeitig im Achtelfinale ausschieden. Als Gratifikation für das Geschäftsjahr erhalten die FCB-Mitarbeiter nunmehr sogar zwei zusätzliche Monatsgehälter. Auch die Mitgesellschafter Adidas, Allianz und VW freuen sich über den Finanzboom aus München.
„Wir wollen nicht wie diese Geldsäcke werden“, hat der scheidende Präsident Hoeneß stolz bekundet und bei seiner jüngsten Abschiedspressekonferenz Skepsis vor zu vielen neuen Investoren bekundet. Sein Fazit: „Wir haben unser Geld selbst erwirtschaftet.“