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Familienfehde bei „Aldi Nord“

Die Erben von Theo Albrecht streiten um Milliarden

„Aldi Nord“ erwirtschaftet weltweit einen Jahresumsatz um die 23 Milliarden Euro. (Bild: ddp images)
„Aldi Nord“ erwirtschaftet weltweit einen Jahresumsatz um die 23 Milliarden Euro. (Bild: ddp images)

In einer der reichsten Familien Deutschlands ist ein erbitterter Kampf um Geld, Macht und Einfluss ausgebrochen. Einer der Söhne des verstorbenen Unternehmensgründers Theo Albrecht kämpft erbittert gegen seine Schwägerin sowie seine Nichten und Neffen.

Drohbriefe, Gerichtstermine und hässliche Vorwürfe werfen derzeit große Schatten auf das einstige Familienidyll der Albrechts. Eigentlich war das Erbe nach dem Tod des „Aldi“-Gründers Theo Albrecht im Jahre 2010 klar geregelt: Seine zwei Söhne, Theo Junior und Berthold, erhielten das Vermögen ihres Vaters zu gleichen Teilen. Verwaltet wird das Geld über drei Stiftungen namens „Lukas“, „Jakobus“ und „Markus“. Die Stiftungen sind nicht direkt in das Tagesgeschäft der Discounter-Kette involviert, verfügen aber dennoch über Einfluss.

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Wichtige Entscheidungen in der Konzernführung, die bei „Aldi“-Nord schon lange in der Hand von externen Managern liegt, müssen von den Vorstandsmitgliedern der Stiftungen abgesegnet werden. Nach Angaben der „FAZ“ muss das sogar einstimmig geschehen. Eine umstrittene Satzungsänderung bei der „Jakobus“-Stiftung, die im Dezember 2010 vorgenommen wurde, rüttelt nun an dieser Einflussnahme – zumindest auf Seiten der Familie Berthold Albrechts.

Der Unternehmensgründer Theo Albrecht zeigte sich nur selten in der Öffentlichkeit. (Bild: ddp images)
Der Unternehmensgründer Theo Albrecht zeigte sich nur selten in der Öffentlichkeit. (Bild: ddp images)

Im Jahre 2012 starb der jüngste Sohn von Theo Albrecht nach langer Krankheit mit nur 58 Jahren. Seine Witwe Babette entdeckte die Satzungsänderung, die ihre Familie entmachtete, nach seinem Tod und fragte bei Theo Albrecht Junior, dem Bruder ihres verstorbenen Mannes, nach. Dieser dachte allerdings gar nicht daran, einzulenken und versuchte seine Schwägerin und deren fünf Kinder in einem Brief mit der Zusicherung von Geld zu besänftigen. Die „BILD am SONNTAG“ veröffentlichte einen Auszug aus dem Schreiben, in dem Theo Albrecht Junior, an seine Schwägerin gewandt, schreibt:  „Für den Fall einer friedvollen Zusammenarbeit im Vorstand der Jakobus-Stiftung“ sei man bereit, „Euch – gleichbleibend günstiger Verhältnisse unterstellt – Ausschüttungen durch die Jakobus-Stiftung von insgesamt bis zu 25 Millionen Euro jährlich zuzusagen“. Unter friedvoller Zusammenarbeit versteht Theo Albrecht Junior, dass „Ihr Euch in das ALDI-Geschäft nicht einmischt und bei Gesellschafter-Entscheidungen nicht anders als die Markus-Stiftung und die Lukas-Stiftung abstimmen werdet.“

Babette Albrecht auf einem Society-Event im Jahre 2015. (Bild: Getty Images)
Babette Albrecht auf einem Society-Event im Jahre 2015. (Bild: Getty Images)

Babette Albrecht, deren ausschweifender Lebensstil bei ihrer Schwiegermutter und ihrem Schwager immer wieder für Naserümpfen sorgte, will sich jedoch nicht nur mit Geld zufriedenstellen lassen: Sie will für sich und ihre Kinder nach wie vor auch Einfluss auf „Aldi Nord“ nehmen können und zog vor das Verwaltungsgericht Schleswig. Dieses entschied Ende Februar zugunsten des Familienzweigs des verstorbenen Berthold und kippte die umstrittene Änderung der Satzung. Dass mit dieser Entscheidung der Familienstreit beigelegt ist, ist allerdings mehr als unwahrscheinlich. Theo Albrecht Junior, der von seiner Mutter, der Witwe von Theo Albrecht, unterstützt wird, möchte in Berufung gehen.

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