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Fairer Handel verzeichnet Umsatzrückgang in der Krise

Auch in manchen Blumengeschäften können Kunden auf das Fairtrade-Zeichen achten.
Auch in manchen Blumengeschäften können Kunden auf das Fairtrade-Zeichen achten.

Ob Kaffee, Bananen oder Kleidung - Verbraucher legen immer mehr Wert auf fair produzierte Güter. Doch der Anteil von Fair-Trade-Ware bleibt niedrig. Und die Corona-Krise hat den Trend erstmal gestoppt.

Berlin (dpa) - Der Umsatz mit fair gehandelten Produkten ist im vergangenen Jahr erstmals seit langer Zeit wieder gesunken. Verbraucherinnen und Verbraucher gaben rund 1,8 Milliarden Euro für Fair-Trade-Ware aus und damit fast drei Prozent weniger als noch 2019.

Dies teilte das Forum Fairer Handel in Berlin mit. Damit ist der jahrelange Aufwärtstrend bei den Erlösen vorerst gestoppt. Zwischen 2011 und 2019 hatten sich die Umsätze mit fair gehandelten Produkten wie Kaffee, Bananen oder Textilien von knapp 480 Millionen Euro auf 1,85 Milliarden Euro beinahe vervierfacht.

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Der Anteil am Gesamtmarkt bleibt indes niedrig. Der Verband, in dem sich Fair-Trade-Händler organisiert haben, schätzt ihn etwa bei Lebensmitteln auf weniger als einen Prozent. Angesichts der kräftigen Umsatzzuwächse im konventionellen Lebensmittelhandel während der Krise dürfte der Anteil noch einmal deutlich geschrumpft sein.

Einen Großteil seiner Umsätze generiert der Faire Handel mit Produkten, die das entsprechende Siegel tragen und auch im Sortiment der Supermarktketten und Discounter vorhanden sind. Sie stehen für etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes. Der Rest entfällt auf die sogenannten Weltläden sowie reine Fair-Traide-Unternehmen.

Corona-Krise der Hauptgrund für den Rückgang?

Der Geschäftsführer des Forums, Matthias Fiedler, erklärte den Rückgang bei Fair-Trade-Produkten vor allem mit den Pandemiefolgen in Deutschland: «Der erste Grund, den ich nennen würde, ist der starke Einbruch im Außer-Haus-Verkauf», sagte er. Gastronomen, Veranstalter und die Reisebranche seien in den vergangenen Jahren zu wichtigen Abnehmern fair gehandelter Produkte geworden. Der weitgehende Wegfall der Nachfrage aus diesen Bereichen sei deshalb besonders spürbar gewesen.

Hinzu komme die vorübergehende Schließung zahlreicher Weltläden, die traditionell ein wichtiger Verkaufsort für unter fairen Produktionsbedingungen hergestellte Ware ist.

Nicht zuletzt hätten viele Handelsunternehmen zudem Kraft und Geld aufgewendet, um auch die Produzenten zu unterstützen und durch die Krise zu bringen. «Die Unternehmen haben sofort umgeschaltet und gesagt, wir werden mit unseren Partnern gemeinsam durch die Krise gehen und nicht auf deren Kosten.»

Fiedler äußerte sich zuversichtlich, dass sowohl die Produzenten als auch die Händler in Deutschland gut durch die Krise gekommen sind und sich die Umsätze bald wieder steigen. Er forderte die Bundesregierung dazu auf, ein gesetzliches Verbot von Dumpingpreisen einzuführen und kritisierte etwa die jüngste Preisschlacht von Discountern bei Bananen.