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"Ein fürchterliches traumatisches Erlebnis": Ein Jahr nach dem Einbruch ins Grüne Gewölbe zieht eine Doku Bilanz

Vor einem knappen Jahr brachen sieben Täter brachial ins Grüne Gewölbe in Dresden ein. Welche Parallelen weist der damalige Raub zu früheren Fällen auf? Und besteht Grund zur Hoffnung, die Schätze wiederzubekommen? Eine TV-Doku möchte diese Fragen beantworten.

Es ist der erschütterndste Kriminalfall der deutschen Kunstszene: Am 25. November 2019 brachen sieben Täter ins Grüne Gewölbe in Dresden ein. Über 1.000 Kunstwerke der Juwelier- und Goldschmiedekunst aus dem 16. bis 18. Jahrhundert sind seither unauffindbar. Welches Motiv könnten die Diebe gehabt haben? Und welches Schicksal könnte den Schmuckstücken nun drohen? Eine Kulturdoku möchte diese Fragen klären. Der Sender 3sat zeigt den spannenden Film "Kunstraub. Die Jagd auf gestohlene Kunstschätze" am Samstag, 5. September, um 19.20 Uhr, erstmals im deutschen Fernsehen.

Der Filmemacher Karsten Wolff hat die unterschiedlichsten Akteure rund um die Ermittlungen interviewt. Darunter einen Vertreter der Staatsanwaltschaft Dresden. Drei Staatsanwälte und vierzig Sonderermittler bilden hier die sogenannte "Soko Epaulette", benannt nach dem wertvollsten der entwendeten Stücke, besetzt mit einem über 100-karätigen weißen Diamanten. Die Ermittler wollen ungestört vorgehen. Aktuelle Statements gibt es deshalb nur wenige.

Ein "Materialraub" wäre der Super-GAU

Für Marion Ackermann, Leiterin der staatlichen Kunstsammlungen Dresden, war der Einbruch ins Grüne Gewölbe "ein fürchtliches traumatisches Erlebnis". Die Bedeutung der Juwelensammlung umschreibt sie folgendermaßen: "Bei uns sind einfach viele Kunstwerke erhalten geblieben. In dieser Qualität würde man schon sagen: Das ist die absolute Weltspitze." In der Hoffnung, die Schätze zurückzubekommen, setzt Ackermann auf das Art Loss Register: Die Datenbank erfasst Informationen zu weltweiten Kunstdiebstählen. Damit suchen Mitarbeiter weltweit auf Auktionen oder Kunstmessen nach den verschwundenen Werken.

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Bei Fällen des "Materialraubs" nützt das Art Loss Register aber wenig. Dies zeigt ein Fall, der sich 2017 im Berliner Bode-Museum ereignte. Damals wurde die vier Millionen Euro teure Münze "Maple Leaf", gefertigt aus 100 Kilogramm Superfeingold, entwendet. Zwar wurden die Täter am Ende verurteilt, die Goldmünze blieb jedoch unauffindbar und wurde vermutlich zerkleinert. Droht dieses Schicksal am Ende auch den sächsichen Juwelen? Der Kriminalhauptkommissar René Allonge vom Landeskriminalamt Berlin sieht zumindest einige Parallelen zwischen den beiden Fällen.

Es besteht Grund zur Hoffnung

Hoffnungsvoller zeigt sich der Privatermittler Josef Resch. Er glaubt an einen "Artnapping"-Fall. Das bedeutet, die Diebe lassen sich mit Cash ködern. Mit den Millionen eines anonymen Kunstmäzens will er die Juwelen zurückkaufen. Dass ein derartiger Deal klappen könnte, zeigt die Geschichte: Bereits 1911 wurde die berühmte "Mona Lisa" Opfer von Artnapping. Der Italiener Vincenzo Peruggia hatte 500.000 Lire Ablöse gefordert und bekommen.

Ähnlich glimpflich verlief zudem der größte Kunstraub der DDR: Im Dezember 1979 wurden fünf Gemälde aus der Kunstsammlung von Gotha gestohlen. 40 Jahre später wurden die Werke dem damaligen Oberbürgermeister Kurt Kreuch für sieben Millionen Euro zum Kauf angeboten. Kreuch schloss sich mit der Ernst von Siemens Kunststiftung zusammen. Gemeinsam boten sie den Tätern fünf Millionen. Da inzwischen jedoch die Polizei wegen Erpressung ermittelte, bekam die Stadt Gotha die Bilder kostenfrei zurück. Die Täter, bei denen es sich um die nachweislichen Erben der Stücke handelte, traten von ihrem Vertrag zurück.

Im Fall des Grünen Gewölbes gehen die Ermittler von Schwerstkriminellen aus. Was das für die Zukunft der Juwelen bedeutet, kann auch die Doku nicht sagen.