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„Für viele Kunden nicht alltagstauglich“: Warum Conti-Chef Reitzle skeptisch gegenüber E-Autos ist — und nicht glaubt, dass sie dem Klima helfen

Wolfgang Reitzle.
Wolfgang Reitzle.

Der Wirtschaftsmanager und Aufsichtsratvorsitzende des Automobilzulieferers "Continental AG" hat in einem Interview mit der Wirtschaftszeitschrift "Manager Magazin" seine Meinung zu E-Autos geäußert. Laut Reitzle leisten Elektroautos keinen nennenswerten Beitrag zum Klima, solange der deutsche Strom CO2-lastig ist.

Zudem seien die Autos für viele Menschen nicht alltagstauglich und außerdem gebe es in Deutschland zu wenige Ladesäulen. Zu dem Fakt, dass sich der Verkauf von E-Autos in Deutschland 2021 fast verdoppelt hat, meint Reitzle: "Kein Wunder. Der Staat fördert Autos mit bis zu 6000 Euro, der Hersteller gibt 3000 Euro dazu, inklusive Steuervorteile kommen so über die Laufzeit rund 20.000 Euro Subvention zusammen. Das hat nichts mit vernünftiger Anschubfinanzierung für eine Zukunftstechnologie zu tun, auch nicht mit Marktwirtschaft", zitiert ihn das "Manager Magazin".

Obwohl Reitzle große Hoffnung in die Ampelkoalition setzt, gilt er nicht als Anhänger von "grüner Energiepolitik". Auf die Frage, wie das beides zusammenpasse, meint der Wirtschaftsmanager: "Es gibt in der SPD und vor allem in der FDP genügend Politikerinnen und Politiker, die eine solche Koalition frisch und zukunftsorientiert angehen."

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Er führt fort: "Und auch die Grünen werden realistisch genug sein, Elektroautos nicht dauerhaft mit Milliardensummen zu subventionieren, wenn sie keinen Beitrag zur Klimabilanz leisten." Nichtsdestotrotz ist Reitzle der Meinung, dass die Zukunft des Autos elektrisch sei. Trotzdem werde es eine lange Übergangszeit geben müssen, denn diese verkürzen zu wollen, würde dem Standort Deutschland extrem schaden, meint er.

lrd