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Für seine radikalen Vorschläge zum Klimaschutz bekam dieser Ökonom Morddrohungen – so antwortet er seinen Kritikern

Aktivisten der Letzten Generation. Aktivisten debattieren, wie radikal ihre Forderungen zum Klimaschutz sein sollten.  - Copyright: Picture Alliance
Aktivisten der Letzten Generation. Aktivisten debattieren, wie radikal ihre Forderungen zum Klimaschutz sein sollten. - Copyright: Picture Alliance

Mit seinem Katalog weitreichender Forderungen zum Klimaschutz hat der Ökonom und Staatsrechtler Helge Peukert eine hitzige Debatte ausgelöst: Wie radikal dürfen, wie radikal sollten Forderungen der Klimaaktivisten wie der „Letzten Generation“ sein. Peukert fordert nicht nur extreme Einschränkungen bei Konsum, Mobilität und Wohnen, sondern auch die Beschränkung von Freiheitsrechten über Notstandsgesetze. Wir haben darüber berichtet. Für seine Vorschläge bekam Peukert viel Kritik, Häme, und berichtete auch über Morddrohungen. In einem neuen Beitrag für das alternative Wirtschaftsmedium Oxi nahm Peukert nun Stellung zu der Diskussion.

Proteste von Anhängern der "Letzten Generation" in Berlin. Die Gruppe diskutiert radikale Forderungen.
Proteste von Anhängern der "Letzten Generation" in Berlin. Die Gruppe diskutiert radikale Forderungen.

Der begründet seine radikalen Vorschläge mit seiner Einschätzung, den Menschen drohe aufgrund der Erderwärmung ein „Biozid“. Die Kipppunkte, ab denen der Klimawandel aus sich selbst an Dynamik zunehme und unumkehrbar werde, seien erreicht oder stünden unmittelbar bevor. Er sehe daher einen Widerspruch zwischen dem Ausmaß der Bedrohung und den „bescheidenen Vorschlägen“ der ‚Letzten Generation‘.

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Die Aktivisten sind vor allem für Verkehrsblockaden sowie Attacken auf Kunstwerke oder Häuser bekannt. Zu ihren Forderungen zählen ein 9-Euro-Ticket für den Personenverkehr und eine Tempolimit von 100 km/h.

Peukert hält dagegen, beim Klimawandel sei es „zehn nach zwölf“. Daher sei „weltweit eine Vollbremsung“ nötig, um die „Megamaschine des Wachstum zu stoppen“. Seine Vorschläge sollten zeigen, „dass es ohne deutlichen Verzicht und Veränderungen in allen Bereichen nicht gehen wird.“

Peukert: „Das lähmende Klein-Klein der Politik überwinden“

Peukert: „Der Katalog meiner Vorschläge war nicht als abgerundetes, definitiv so umzusetzendes Totalprogramm gedacht“. Er habe auf unterschiedlichen Ebenen und Handlungsfeldern (vom Fahrstuhl bis zum Weltkartell) andeuten wollen, „dass wir vor wirklich fundamentalen Transformationsherausforderungen stehen.“

Den Vorwurf, viele seiner Vorschläge seien totalitär und liefen auf eine Ökodiktatur hinaus, weist Peukert zurück. Er wolle das „lähmende Klein-Klein auf der politischen Bühne überwinden, ohne in autokratische Lösungen zu verfallen“. Als Vorbild könnten die Notstandsgesetze dienen, die 1968 von der Großen Koalition beschlossen und von der außerparlamentarischen Opposition heftig bekämpft worden waren.

„Mir schwebt also kein totalitäres Ökotalibanregime vor“, schreibt der Professor. „Wenn wir uns aber auf bis zu fünf Grad (Klimaerwärmung) zubewegen, haben 'Freiheit und Demokratie' keine Chance mehr, denn dann geht es ums nackte Überleben“. Wenn er Einschränkungen bei Fahrstühlen fordere, gehe es im nicht darum, Behinderten den Aufzug verwehren, „sondern gemeint war, dass wenn man den Stromverbrauch allgemein drosselt, genug Ökostrom für Aufzüge für Behinderte vorhanden ist.“ Auch der von ihm geforderte Rückbau der Chemieindustrie sei !wichtig, damit in einem klimaneutralen Regime noch genug Spielraum für die Herstellung von Medikamenten“.

Die ursprünglichen Forderungen Peukerts findet ihr hier.