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Für Kuka lief 2018 noch schlechter als befürchtet

Der Roboterhersteller Kuka wird immer unrentabler. Vor allem das einst lukrative Geschäft mit der Automobilindustrie ist spürbar geschrumpft.

Beim Roboterbauer Kuka gibt es derzeit viel Unruhe. Der chinesische Besitzer Midea ist nach einer Gewinnwarnung mit der operativen Entwicklung gerade in China unzufrieden, der langjährige Vorstandschef Till Reuter musste vor Weihnachten seinen Hut nehmen. Mehrere Top-Manager kündigten ebenfalls ihren Abschied an.

Nun geht Interimschef Peter Mohnen in die Offensive. Mit einem Effizienzprogramm und einer China-Offensive will er das Unternehmen wieder auf Kurs bringen. Dieses wird auch Arbeitsplätze kosten. Wie viele genau, ist noch offen.

„Mohnen weiß, dass er nicht viel Zeit hat. Er braucht schnelle Erfolge“, hieß es in Industriekreisen. Laut Aufsichtsratskreisen soll der frühere Finanzvorstand eine echte Chance bekommen, das Unternehmen auch dauerhaft zu führen. Allerdings muss er dafür die Profitabilität rasch spürbar verbessern.

Am Donnerstag präsentierte Kuka seine Ergebnisprognose für das abgelaufene Jahr – und die fiel nochmals schlechter aus. Erst Ende Oktober hatte das Unternehmen seine Jahresprognose nach unten korrigiert. Statt eines bisher erwarteten Umsatzes von 3,3 Milliarden Euro rechnet Kuka nur noch mit 3,2 Milliarden Euro. Die Ebit-Marge dürfte laut der neuen Prognose nur noch bei drei Prozent liegen.

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Für die Anleger ist das eine Enttäuschung: Eigentlich hatte Kuka die Rendite 2018 auf 5,5 Prozent nach oben schrauben und den Umsatz steigern wollen. Doch bereits im Oktober hatte der Konzern hier Abstriche gemacht. Und auch die seither angepeilte Umsatzrendite von 4,5 Prozent erwies sich als unrealistisch.

Als Gründe nannte Kuka „im Wesentlichen die verstärkt spürbare Abkühlung der Konjunktur in der Automobil- und Elektronikindustrie im vierten Quartal, die anhaltenden Unwägbarkeiten des chinesischen Automatisierungsmarktes sowie negative Einflüsse aus dem Projektgeschäft“.

Bereits bei der Absenkung der Prognose war etwas kryptisch von „Unwägbarkeiten des chinesischen Automatisierungsmarktes“ die Rede. Vor allem das Geschäft mit sechsachsigen Knickarm-Robotern soll schlechter gelaufen sein als erwartet.

Auch andere Roboterhersteller taten sich zuletzt auf dem chinesischen Markt schwer. Zudem leiden alle Anbieter unter der Flaute in der Automobilbranche, traditionell der wichtigste Absatzmarkt für größere Roboter.

Dabei wollte Ex-Chef Reuter eigentlich mit Midea-Unterstützung den Wachstumsmarkt China erst so richtig erobern. Laut Insidern ist der Hausgeräte-Hersteller beim Einsatz von Kuka-Robotern in den eigenen Werkshallen aber zurückhaltend.

Den Chinesen seien die Kuka-Roboter teilweise zu teuer, zudem hätten die Augsburger zeitweise Lieferprobleme gehabt. Mohnen räumte im Gespräch mit dem Handelsblatt zumindest ein: „Natürlich wollen wir noch mehr Roboter in China verkaufen. Da ist noch Luft nach oben.“ Mit den nun verkündeten Maßnahmen soll die Geschwindigkeit in China nun erhöht werden.

Mitarbeiter bei Kuka klagten zudem, dass Midea die Tochter an der kurzen Leine führe und auf Kostensenkungen dränge. So sollen die Ausgaben für IT laut Mitarbeiterkreisen von aktuell drei auf zwei Prozent der Gesamtkosten sinken.

Mohnen wollte das im Gespräch mit dem Handelsblatt nicht bestätigen, sagte aber: „Natürlich ist Midea kostenbewusst.“ Der Anteilseigner sei auch „investitionsbewusst“. 2019 und 2020 sollen demnach 500 Millionen investiert werden, etwa die Hälfte davon in Deutschland.