Für den G20-Gipfel wird Neu Delhi zur Geisterstadt
NEU DELHI (dpa-AFX) -Massive Sicherheitsvorkehrungen für den G20-Gipfel wichtiger Wirtschaftsmächte haben das öffentliche Leben in der indischen Hauptstadt Neu Delhi stark eingeschränkt. Teile des Zentrums der Millionenmetropole erinnerten schon am Freitag, einen Tag vor dem offiziellen Beginn des Treffens, an eine Geisterstadt. Viele Geschäfte, Schulen und Büros waren geschlossen - wo sonst in der Regel dichter Verkehr herrscht, waren nur wenige Passanten und kaum Fahrzeuge unterwegs.
Es waren zahlreiche Polizisten und Soldaten zu sehen - mehr als 100 000 Sicherheitskräfte sollten für den Gipfel in den Straßen patrouillieren, wie es vorab hieß. Ziel der Maßnahmen war es, die Straßen für die Teilnehmer und die Logistik des Gipfels freizuhalten. Das zweitägige Treffen, an dem auch US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz teilnehmen, beginnt am Samstag.
Vor dem Gipfel hatten sich die indischen Behörden auch bemüht, die in der Hauptstadt häufig vorkommenden Affen und Straßenhunde loszuwerden - um Unannehmlichkeiten für Delegierte und Gäste beim Gipfel zu verhindern, wie es offiziell hieß. Die streunenden Hunde, die manchmal auch Menschen angreifen, sollten wie schon bei anderen Veranstaltungen temporär in Sterilisierungszentren untergebracht werden. Die kleinen Affen versuchten die Behörden lediglich zu verscheuchen - indem sie auf große Bilder von Langurenaffen aufstellten und Menschen losschickten, die die Geräusche dieser großen Affen nachahmten.